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Ressourcenmanagement sorgt für Transparenz

ERP-Lösung für die Präzisionslochfertigung
Ressourcenmanagement sorgt für Transparenz

Der Präzisionslochblechhersteller Bergmann & Hillebrand fertigt Lautsprecherabdeckungen für Audi, Mercedes und Ferrari. Beim Ressourcenmanagement setzt der Hersteller seit 1987 auf die ERP-Software von Abas.

Der spezialisierte Fertiger von Präzisionslochblechen, Stanz- und Ziehteilen, Bergmann & Hillebrand adressiert einen Nischenmarkt. Mehr als 50 % des Umsatzes machen Lieferungen von Funktionsteilen und Lautsprecherabdeckungen für die Automobilindustrie aus. Die optisch hochwertigen Teile aus Aluminium, Stahl, Edelstahl oder Buntmetallen kommen auch in Pulverbeschichtung oder mit individuell gewählter Nasslackierung daher. Ein besonders schönes Beispiel ist eine Präzisionslochblende, mit Kunststoff hinterspritzt, die im Audi Q3 am Volant als Ablage dient. Durch diesen Fertigungsprozess wird ein dreidimensionaler Charakter erzeugt, der den Premiumanspruch des Fahrzeugs unterstreicht. Stolz ist man am Firmensitz in Eggenstein unter anderem auf die Tatsache, bis zu eine Million Löcher pro Quadratmeter hochpräzise ins Blech stanzen zu können. Eine andere Perforation weist einen Steg von gerade einmal 0,7 mm bei einem 2 mm dicken Blech auf. Zu den Kunden in der Automobilindustrie zählen Firmen wie Audi, Bugatti, Mercedes, Rolls-Royce, Ferrari und Porsche. Ein weiterer Markt lässt sich unter dem Begriff „Multimedia“ zusammenfassen. Hierzu gehören Lautsprecherblenden und Abdeckungen für anspruchsvolle Fernseh- oder Audiogerätehersteller sowie Boxenbauer.

Für das gesamte Ressourcen-Management im Unternehmen wie Disposition und Materialwirtschaft, Auftragsverwaltung und Fertigungssteuerung kommt seit 1987 abas-ERP zum Einsatz.
Klaus Menze, Leiter Produktion und Personal, betont, dass jene PPS-Anwendungen, die sich damals im engeren Auswahlkreis befanden, heute vom Markt verschwunden sind, man alleine wegen dieser Tatsache bereits eine gute Wahl mit abas-ERP getroffen habe. Die lange Treue sei mit ein Grund, so Menze weiter, dass Bergmann & Hillebrand einer der wenigen Kunden ist, der direkt vom ERP-Systemanbieter und nicht über dessen weit gefächertes Händlernetz betreut wird.
„Aus der Produktion werden BDE-Daten in das ERP-System zurück gespielt. Permanent findet der Abgleich zwischen Aufträgen und gebuchten Stunden der Mitarbeiter statt. Frühzeitig kann dadurch auf Änderungen in der Kapazitätsauslastung reagiert werden“, erklärt der Produktionsleiter. Die gesamte Fertigungssteuerung wird durchgängig über auftragsbezogene Arbeitspapiere, mit Barcode versehen, gesteuert. Dabei mache man sich die Vorzüge der sogenannten Baukastenstückliste zunutze, die über abas-ERP verwaltet wird.
Eine Baukastenstückliste enthält nur die für einen Auftrag benötigten Teile der nächst tieferen Fertigungsstufe. Pro Fertigungsstufe wird also eine eigene Stückliste erstellt. Der Vorteil ist, dass im Fall einer identischen Fertigungsstufe mehrerer Teile nur eine Baukastenstückliste zu führen ist. Dadurch wird Speicheraufwand reduziert und das Änderungsmanagement vereinfacht. Menze erklärt: „So können wir unterschiedliche Teile mit gleicher Lochung erfassen und in einem gemeinsamen Arbeitsgang perforieren. Automatisch wird hierzu von abas-ERP das benötigte Rohmaterial errechnet.“ Werden zum Beispiel Teile zur Lackierung außer Haus gegeben, werden diese in der Baukastenstückliste als „Fremdauftrag“ ausgelastet. Kommen die Teile vom externen Dienstleister zurück, werden sie wieder in die Baukastenstückliste eingelastet.
Als Second-Tier-Supplier für die Automobilindustrie muss Bergmann & Hillebrand nach präzisen Vorgaben Just-in-time liefern. abas-ERP plant dies stundengenau gemäß den Vorgaben aus der Fertigungssteuerung durch und schlägt entsprechende Arbeitspläne vor. Gleichzeitig werden für die einzelnen Abteilungen die Betriebsaufträge abgeleitet. Hierzu gehören auch das Verpacken und die Auslieferung.
Ressourcen-Planung umfasst neben dem Bewältigen operativer Aufgaben die Wegbereitung der Umsetzung von Strategien, etwa um den Betrieb insgesamt zu optimieren. Hierzu dienen sogenannte Key Performance Indicators, zu Deutsch schlicht „Kennzahlen“. Diese sind nicht in Stein gemeißelt, sondern hängen empfindlich vom Informationsbedarf der Betriebsführung ab. Rolf Bergmann, der in der dritten Generation als einer von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern die Geschicke des Unternehmens leitet, erklärt: „Für uns ist zum Beispiel interessant zu wissen, wie viele Betriebsaufträge wir im Monat abwickeln, also um Fragen: Wie viele Fertigungslose und Lieferungen gibt es in dem genannten Zeitraum? Welche Kosten pro Auftrag fallen an? In jedem Fall ist die Kenntnis wichtig, wie die maximale Kapazität im Vergleich zur tatsächlichen Auslastung steht. abas-ERP liefert auf Knopfdruck diese Informationen.“ Bergmann verweist auf das Verhältnis gestochene Zeit zu Anwesenheitszeit der Mitarbeiter, das abgerufen werden kann.
Bergmann & Hillebrand hat reichlich Gebrauch von Abas‘ Flexibler Oberflächen Programmierung (FOP) gemacht, um derartige Auswertungen nach einem Soll-/Ist-Vergleichsschema zu programmieren: „Unserer Unabhängigkeit geschuldet haben wir viele Entscheidungsfreiheiten und können viel ausprobieren, allerdings müssen wir genau analysieren können, zu welchen Auswirkungen etwaige Änderungen in den Prozessen führen“, sagt Bergmann. Die resultierende Transparenz beim Durchspielen von Szenarien hat seinen Reiz, „Hauptziel ist jedoch, profitabel zu bleiben, was uns durch die Kennzahlen-Extraktion mittels abas-ERP bisher gelungen ist“. Mit abas-ERP könne man, so Bergmann weiter, die eigenen unternehmerischen Sinne schärfen und schnell auf den Markt reagieren. Diese Aussage des Geschäftsführers hat Gewicht, denn inzwischen ist Bergmann & Hillebrand das einzige Unternehmen in privater Hand, das seit langem den oben genannten Markt bedient.
Hinsichtlich des Supports betont Menze: „Mit jedem Upgrade wird eine Menge wertvoller Zusatzfunktionalität geboten. Innerhalb von ein oder zwei Tagen sind sie eingearbeitet und abas-ERP ist wieder auf dem neuesten Stand.“ Bergmann & Hillebrand stehe immer im Dialog mit der Softwareentwicklung von Abas. Man habe bisher immer wieder einmal Denkanstöße gegeben, was zum Standard eines ERP-Systems gehören sollte, wie zum Beispiel die Weiterverwendbarkeit von individuell erstellten Programmen in Upgrades, insbesondere bei der erfolgten Umstellung von der ASCII- auf die grafische Oberfläche.
Gerhard Tränkenschuh Freier Journalist in Forchheim

Bergmann & Hillebrand

Das Verarbeiten von Blech und Draht zu Zier- und Funktionsteilen aus Stahl, Kupfer, Messing und Aluminium ist seit 100 Jahren Familientradition. 1948 begann Bergmann & Hillebrand am Standort Karlsruhe mit dem Prägen, Stanzen und Rollieren von Galerien und Zierteilen für die Schmuckindustrie. Mitte der Fünfziger Jahre verlagerte sich der Produktionsschwerpunkt auf die Herstellung von Zierteilen für die Uhrenindustrie. Der Einstieg in die Produktion von Lochblechen und Lautsprecherabdeckungen erfolgte Anfang der Sechziger. Durch den Umzug nach Eggenstein im Jahr 1988 wurden auch die räumlichen Voraussetzungen für eine moderne Fertigung geschaffen.
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