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Leasing mit Servicepaket immer stärker gefragt

Finanzierung: Branchenverband präsentiert Studie
Leasing mit Servicepaket immer stärker gefragt

Leasing kommt an erster Stelle, wenn ein Vorhaben finanziert werden soll, zeigt eine neue Studie. Auffällig: Im Vergleich zu früheren Untersuchungen treten neue Motive für diese Finanzierungsvariante in den Vordergrund.

In der Einschätzung der Unternehmen ist Leasing die bevorzugte Investitionsform und liegt bei der Betrachtung der Außenfinanzierungsvarianten deutlich vor dem Kredit. Dies bestätigen die Ergebnisse der repräsentativen Marktstudie „Leasing in Deutschland 2007“, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest Finanzforschung im Auftrag des Bundes-verbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) durchgeführt hat. Nach 1994 und 2002 handelt es sich dabei um die dritte Untersuchung des Leasing-Marktes durch den Verband.

Mit einem Neugeschäftsvolumen von 57,4 Mrd. Euro im Jahr 2007 stellt sich die Leasing-Branche erneut als größter Investor in Deutschland auf. Insbesondere der Mittelstand schätzt die vielfältigen Vorzüge dieser Investitionsalternative. Und Leasing hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiter an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile ziehen 71 % aller Unternehmen Leasing als Investitionsform in Betracht.
Die Neigung zum Leasing steigt signifikant mit der Größe des Unternehmens. So ziehen 85 % der Firmen ab 50 Beschäftigten Leasing in Erwägung. Diese Unternehmen haben in der Regel einen größeren Investitionsbedarf (Fuhrpark, Maschinen, IT und so weiter) als kleinere Firmen, und sie leasen entsprechend häufiger. Bei kleineren, inhabergeführten Firmen mit bis zu 20 Mitarbeitern und Mitarbeitern hat oft der Eigentumsgedanke das größte Gewicht. Hier gibt es noch einige Vorbehalte.
Leasing stellt die bevorzugte Investitionsform dar – diese Meinung vertreten einhellig Manager aller Unternehmensgrößen. So beziehen 41 % der Unternehmen in Deutschland bei einer Investition von rund 25 000 Euro als erstes Leasing in ihre Überlegungen ein. Der Kredit folgt mit 28 %. Der Abstand von Leasing und Kredit hat im Vergleich zur Studie 2002 weiter zugenommen. Von den 71 % der Unternehmen, die Leasing als Investitionsform prüfen, schließen 86 % auch einen Leasing-Vertrag ab. Auf alle Unternehmen in Deutschland umgerechnet, ergeben sich 61 %. Auch hier steigt der Zuspruch mit der Unternehmensgröße.
Seit der letzten Befragung haben sich die Prioritäten der Beweggründe für Leasing geändert. Im Ranking der fünf wichtigsten Motive steht nun das Argument gleichmäßig und genau kalkulierbarer Kosten ganz oben. Die feststehenden Leasing-Zahlungen bilden für das Unternehmen eine sichere Kalkulationsgrundlage für die gesamte Vertragsdauer und erhöhen damit die Planungssicherheit auf der Kostenseite. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (59 %) messen diesem Argument eine sehr hohe Bedeutung bei, ebenso (mit 52 %) „Betriebsausstattung bleibt auf dem neuesten Stand„. Mit Leasing kann das Überalterungsrisiko von Investitionsgütern gemindert und möglichen Finanzrisiken entgegengewirkt werden, was insbesondere im IT-Bereich immer wichtiger wird.
Das in den beiden ersten Studien ausschlaggebende Argument „Leasing schont die Liquidität“ fiel auf Platz drei zurück. Das Motiv der Flexibilität hat in den früheren Befragungen nur eine untergeordnete Rolle gespielt und gehört nun zu den fünf wichtigsten Motiven (mit 44 % auf Platz 4). Die gute konjunkturelle Lage während der Befragung schlägt sich in dem Argument nieder: „Investitionen sind trotz geringen Investitionsbudgets möglich“: Dieses Motiv stand in den beiden Studien von 1994 und 2002 auf Platz drei – inzwischen belegt es den achten Platz. Aufgrund der guten gesamtwirtschaftlichen Lage sind die Investitionsbudgets größer als in den Vorjahren. Gleiches gilt für das Argument, durch Leasing bleibt die Bankkreditlinie erhalten. Bisher auf Platz vier liegt es aktuell auf Position sechs.
Leasing bedeutet für viele Unternehmen längst mehr als eine reine Finanzierung. Besonders interessant wird Leasing in Verbindung mit zusätzlichen Dienst- und Serviceleistungen. Von Wartungsarbeiten über Versicherungsleistungen bis hin zum Full-Service-Vertrag (etwa im Pkw-Flotten-Leasing und im EDV-Leasing) reicht die Palette im Mobilien-Leasing. Auch im Immobilien-Leasing begegnet man Planungs-, Projektsteuerungs- und Facility-Managementleistungen häufig.
Gerade Unternehmen mit 20 bis 50 Beschäftigten entscheiden sich überdurchschnittlich für Serviceleistungen (62 %). Dies fällt auf, und sie nutzen das Angebot der Leasing-Gesellschaften, um sich auf ihr Kerngebiet zu konzentrieren. Auch das Service-Verhalten von Leasing-Nutzern bestimmter Objektgruppen unterscheidet sich. So erweisen sich zum Beispiel Nutzer von Maschinen als preisorientierter als diejenigen von Bürogeräten oder EDV; dies spiegelt jedoch in erster Linie das Angebot wider. Servicekomponenten gehören beim Maschinen-Leasing noch nicht so selbstverständlich zum Angebot wie beim IT-Leasing. Auch bei vielen anderen Leasing-Gütern kommen Serviceangebote noch nicht alltäglich vor. Was beim Dienstwagen gut ein-geführt ist, wird erst allmählich nachgefragt, beispielsweise beim Nutz-fahrzeug-Leasing.
Verbessert hat sich das Leasing-Image. Die Investitionsform steht aus Sicht der großen Mehrheit der deutschen Unternehmen für unternehmerische Flexibilität. Dem stimmen sogar 81 % der derzeitigen Nicht-Nutzer zu. Nicht-Nutzer haben allerdings gegenüber dieser Investitionsform Vorbehalte. Zwei Drittel von ihnen vertreten die Meinung, Leasing sei vor allem für Unternehmen ohne Eigenkapital geeignet. Die Vorurteile, Leasing haftet sich allen Unternehmen an, die schlecht einen Kredit erhalten (25 %) beziehungsweise die wenig Eigenkapital besitzen (56 %), finden sich noch beständig. Mit der Unternehmensgröße schwinden jedoch auch die Vorbehalte.
Leasing hat weiterhin gute Geschäftsperspektiven, besonders Großunternehmen wollen ihren auf Leasing entfallenden Anteil ausbauen. Fast jeder vierte Betrieb plant, in den kommenden drei Jahren Leasing verstärkt zu nutzen. Über die Hälfte der Firmen will die Nutzungsintensität beibehalten und lediglich bei 18 % wird der Anteil zurückgehen. Vor allem die großen Unternehmen wollen ihren Leasing-Anteil erweitern.
Gefragt nach der künftigen Nutzung ausgewählter Anlagegüter können EDV-Anlagen sowie Fertigungs- und Industriemaschinen als Wachstumsfelder identifiziert werden. Etwas rückläufig erweist sich dagegen bei Fahrzeugen die Leasing-Nutzung ohne Service-Leistungen. Die Leasing-Planung der Unternehmen sieht gerade im Fahrzeugbereich die Nutzung zusätzlicher Service-Komponenten vor. Hier findet eine Verdrängung des Leasings ohne Service zu Verträgen mit Service-Bestandteilen statt.
Heike Schur Bundesverband Deutscher Leasing- Unternehmen (BDL) e. V.
Gute Konjunktur zeigt Wirkung
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