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Mittelstand exportiert duales Studium nach Asien

Poly-Goes-UAS-Initiative: Studenten aus Singapur kommen nach Stuttgart und München
Mittelstand exportiert duales Studium nach Asien

Mittelstand exportiert duales Studium nach Asien
Die deutschen Mittelständler wollen eine Anstellung der Kandidaten an den Standorten in Singapur erreichen, nachdem diese erfolgreich einen ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengang abgeschlossen haben. Bild: Rohde & Schwarz
Festo, Pepperl + Fuchs, Rohde & Schwarz und Sick haben sich über Singapur im asiatischen Markt etabliert und arbeiten nun gemeinsam mit der Regierungsbehörde EDB daran, die nächste Generation talentierter Mitarbeiter auszubilden. Ein Duales Studium in Deutschland soll sie darauf vorbereiten.

Deutsche Unternehmen sind für ihr starkes Exportgeschäft bekannt. Vier führende deutsche Mittelständler gehen nun einen Schritt weiter und exportieren das Erfolgsmodell „duales Studium“ nach Asien. Die Familienunternehmen Festo (Lösungen für Fabrik- und Prozessautomatisierung), Pepperl + Fuchs (elektronische Sensoren und Komponenten), Rohde & Schwarz (Mess-, Funk-, Ortungs- und Kommunikationstechnologie) und Sick (Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwendungen) haben in Singapur eine Absichtserklärung unterzeichnet und gemeinsam mit dem Singapore Economic Development Board (EDB) die Initiative Poly-Goes-UAS (UAS = Universities of Applied Science oder Fachhochschule) ins Leben gerufen. Die Initiative ermöglicht Studenten der führenden singapurischen Polytechnics (Fachhochschulen) Nanyang Polytechnic (NYP) und Singapore Polytechnic (SP) ein Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Stuttgart oder an der Hochschule München (HM).

Teilnehmer des Poly-Goes-UAS-Programms sammeln neben dem Studium in Stuttgart oder München wertvolle praktische Erfahrungen bei den vier Sponsor-Unternehmen in Deutschland. Für die Familienunternehmen ist es das Ziel, eine Anstellung der Kandidaten an den Standorten in Singapur zu erreichen, nachdem sie erfolgreich einen ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengang abgeschlossen haben.
Die singapurische Regierung legt seit Staatsgründung im Jahre 1965 traditionell großen Wert auf langfristige und ökonomisch nachhaltige Planung. So hat sie – angesichts der für einen Inselstaat wie Singapur prinzipiell begrenzten Verfügbarkeit von Land – bereits Ende der 1960er-Jahre damit begonnen, dem Meer zusätzliches Land für künftige Generationen abzutrotzen. Diese Art des an Langfristigkeit orientierten Denkens hat Singapur mit vielen deutschen Mittelständlern gemein. Häufig in Familienbesitz, geht es mittelständischen Unternehmen ebenso wie Singapur um eine wirtschaftliche Entwicklung, von der auch künftige Generationen noch profitieren können.
Die Familienunternehmen Festo, Pepperl + Fuchs, Rohde & Schwarz und Sick haben sich über Singapur im asiatischen Markt etabliert und arbeiten nun gemeinsam mit dem EDB daran, die nächste Generation talentierter Mitarbeiter auszubilden. Zurzeit haben sich bereits mehr als 80 junge Talente für das Programm beworben.
„Die Ansprüche an zukünftige Angestellte unterstehen aufgrund von Globalisierungsprozessen und konstanten Veränderungen in Industrie und Gesellschaft einem steten Wandel. In diesem Zusammenhang wächst die Relevanz praktischer Erfahrungen, sie stellen eine entscheidende Komponente beruflicher Qualifikation dar, bilden die Basis für lebenslanges Lernen und eröffnen neue Berufszweige in der Zukunft. In diesem Zusammenhang möchte ich dem EDB und den vier deutschen Partnern aus dem deutschen Mittelstand für dieses innovative neue Trainingsprogramm danken“, sagt Angelika Viets, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Singapur.
Quek Swee Kuan (Deputy Managing Director des EDB), Christian Burdin (Geschäftsführer bei Festo), Juergen Seitz (Geschäftsführer bei Pepperl + Fuchs), Thomas Lim (stellvertretender Geschäftsführer bei Sick), Lim Boon Huat (Geschäftsführer bei Rohde & Schwarz), Chan Lee Mun (Direktor des NYP) und Tan Choon Shian (Direktor der SP) unterschrieben die Absichtserklärung. Wirtschaftsminister Lim Hng Kiang beglaubigte die Unterschriften.
Quek Swee Kuan, Deputy Managing Director des EDB, erklärt: „Diese Initiative stellt einen signifikanten Meilenstein des Engagements des deutschen Mittelstands, im Bemühen ihre Wurzeln in Singapur zu stärken, dar. Gleichzeitig steht die Initiative für einen Schritt in die richtige Richtung im Zusammenhang mit zukünftigen Personal-Bedürfnissen von Unternehmen, die sich in Singapur niedergelassen haben. Darüber hinaus wird ein effektives Instrument geschaffen, um Talente bei ihrer Karriere sowie den akademischen Perspektiven zu fördern. Die große Zahl der Bewerber bestärkt uns in unserem Vorhaben und spricht deutlich für das Poly-Goes-UAS-Programm. Mit dieser Kooperation der vier Unternehmen wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der die Relevanz der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte orientiert an den Bedürfnissen der Industrie schon heute demonstriert.“
„Die Poly-Goes-UAS-Initiative ist ein weiterer Beleg dafür, wie gut die Denkweise des deutschen Mittelstands mit uns zusammenpasst – Nachhaltigkeit statt kurzfristiger Gewinne, vorausschauende Planung statt nur das aktuelle Geschäftsjahr betrachtend“, sagt Alan Yeo, Regional Director Europe des EDB in Frankfurt, der in Berlin studiert hat. „Besonders freuen wir uns, dass wir mit Festo, Pepperl + Fuchs, Sick sowie Rohde & Schwarz Unternehmen aus den für ihren starken Mittelstand bekannten Ländern Baden-Württemberg und Bayern an Bord haben. Ich wünsche den Studenten aus meiner Heimat viel Erfolg für ihr Studium in Deutschland und ich bin mir sicher, dass ihr Studium genauso reich an neuen und interessanten Erfahrungen sein wird, wie es meines damals in Berlin war.“
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