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Plattformstrategie zeigt Wirkung

Kundenservice: Wie SKF Spezialwissen bündelt
Plattformstrategie zeigt Wirkung

Der Wandel des SKF-Konzerns vom Komponentenanbieter hin zur Engineering Company vollzieht sich rasant. Auf Plattformen, in Competence Centern und ergänzenden Projekten bündelt der Antriebsspezialist sein Expertenwissen.

„Kunde sucht Reibung“ – eine derart verwegene Idee wäre bei einem Problemlöser wie der SKF-Gruppe, deren Bestreben es ist, Reibung zu vermindern, „vor zehn Jahren gestorben“, schmunzelt Uwe Engelbrecht. Dem Schweinfurter Produktionsexperten ist es zu verdanken, dass die Diskussion in ein Projekt mündete, aus dem ein Produkt entstand: Dank der Diamant-beaufschlagten Scheibe für einen großen Flansch könne der Anwender sein Produkt kleiner bauen, benötige weniger Bolzen und spare bei der Montage einen Tag, zählt Engelbrecht die Vorteile auf.

Groß ist der Fundus solcher Beispiele abseits des Wälzlagergeschäfts, das die SKF-Gruppe zu mehr als 85 % dominiert. Das Know-how für den Bau von Prüfmaschinen für Schmierfette, Armlehnen für den 5er BMW oder komplette Getriebeeinheiten vermutet man auf den ersten Blick nicht hinter den Toren der weltweit 120 SKF-Fabriken. Den Bedarf dafür wecken die SKF-Berater im direkten Kundengespräch. „Lassen Sie uns auch über anderes reden als über Wälzlager“, fordert Engelbrecht schon mal Kunden auf.
Mit dem Wissen um das im Konzern seit 100 Jahren gesammelte Know-how in den Bereichen Wälzlager, Dichtung und Schmierung ist vor zwei Jahren das Projekt „Fertigungskapazitäten“ entstanden. Für das Ziel, Lösungen anzubieten, lautete die Marschroute: „Findet Fähigkeiten in den SKF-Fabriken, die nicht unbedingt mit der Wälzlagerproduktion etwas zu tun haben“, blickt Engelbrecht auf die Anfänge zurück. Aufgespürt wurde ein „sehr breites Wissen in einer Vielzahl von Anwendungen“ – verbunden mit dem Auftrag an Uwe Engelbrecht, das in Deutschland initiierte „Projekt“ auf die weltweite SKF-Gruppe auszurollen.
Das Vorhaben ergänzt die 2005 verkündete Plattformstrategie. Seitdem gliedert sich SKF in die fünf Technologie- und Kompetenzbereiche Wälzlager und -einheiten, Dichtungen, Schmiersysteme, Mechatronik und Dienstleistungen. Jedes Segment verfüge über hohe Kompetenz und großes Spezialwissen in allen möglichen Anwendungen, so Engelbrecht, das gebündelt werden müsse. Mit dem Fokus auf das umfassende Fertigungs-Know-how des Konzerns begreift er das Projekt auch als Zusatzangebot zu den neu geschaffenen Competence Centern.
Mit diesen Einrichtungen, die es in acht deutschen Städten gibt (siehe Seite 6), manifestiert SKF zugleich die organisatorische Umstellung seiner Vertriebsorganisation. Die hierzulande erarbeitete Neuerung soll alsbald konzernweit umgesetzt werden. Auslöser ist der Wandel des Konzerns zum „Anbieter von Knowledge und Engineering“. Agierten vormals die SKF Ingenieur- und Verkaufsbüros rein vertriebsorientiert, geht es heute um weit mehr. „Zunehmend steigt die Nachfrage nach perfekt vorkonfigurierten Systemlösungen, angepasst auf den individuellen Bedarf“, definiert Karsten Faust die Marktanforderung. Solche Lösungen ließen sich aber nur realisieren, wenn Spezialwissen gebündelt würde, indem man die Zusammenarbeit von Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen straff organisiere. Diese Zusammenarbeit, so das Geschäftsleitungsmitglied der SKF GmbH, würde in den eigens dafür eingerichteten Competence Centern organisiert.
„In jedem Kompetenzzentrum steht Kunden die Tür in alle fünf Plattformen von SKF offen“, untermauert Dr. Andreas Grambow den Stellenwert der dezentralen Vorposten. Der für den Kernbereich Dichtungen zuständige Plattformmanager hebt vor allem auf die vielen Wechselwirkungen ab, wenn Kompetenzbereiche sich verschalten, um maßgeschneiderte Systeme zu entwickeln. Mit der Einrichtung der Competence Center verbindet Grambow einen besonderen Wunsch. Ein Kunde möge doch bei seiner nächsten Fragestellung daran denken: „Da ist jemand, der mir umfassender helfen kann.“ dk
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