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Youtube schlägt klassische Kanäle

So lassen sich im Digitalzeitalter alle Ausbildungsplätze besetzen
Youtube schlägt klassische Kanäle

Der Bewerberpool ist leer, zu wenige junge Menschen entscheiden sich für einen Beruf in der Industrie. Wenn trotz attraktiver Ausbildungsplätze die Bewerberanzahl zu wünschen übrig lässt, kann der Online-Kanal die kommunikative Brücke schaffen.
Standorte mit einer hohen Konkurrenzdichte im Industriesegment stehen sich im Kampf um den Nachwuchs und der Ausbildung von Fachkräften entgegen. Der Nachwuchs dagegen hat die Qual der Wahl. Dabei lässt sich mit den richtigen Marketingmaßnahmen der Nachwuchs gezielt ansprechen und aufs Unternehmen aufmerksam machen. Die kommunikative Brücke zwischen potenziellen Mitarbeitern und dem Unternehmen schafft vor allem Online. Vorausgesetzt, die Maßnahme wird richtig angegangen.
Dort präsent sein, wo die Zielgruppe aktiv ist
Junge Menschen sind heute online unterwegs: auf YouTube, Facebook, Google und Co. Dort verbringen Jugendliche ihre Zeit und suchen nach Informationen. Jeder zweite nutzt die Social Media-Plattformen als Suchmaschine, Tendenz steigend.
Unternehmer sollten auf den Nutzen von Social Media reagieren, um dort den Nachwuchs gezielt zu erreichen. Den potenziellen Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen, ist das Stichwort. „Heute ist es wichtig, die Jugendlichen dort zu erreichen, wo sie ihre Medien konsumieren. Eine Anzeige in der Tageszeitung ist also nicht hilfreich“, rät Johannes Goering, Geschäftsführer der Agentur Kreativrudel in Bonn.
Social Media statt Tageszeitung
Auf Social Media-Plattformen erreichen Unternehmen die junge Zielgruppe auf Augenhöhe, sofern sie ihre Social Media-Maßnahmen an die Surfgewohnheiten der Jugend anpassen. Das bedeutet: Bilder und Videos satt zu viel Text. Der Content soll eine bestimmte Zielgruppe erreichen: junge Ausbildungssuchende. Unternehmen können nicht nur konkreten Content vermitteln, sondern auch mit wenig Budget gezielte Werbeanzeigen schalten. So lässt sich beispielsweise auf Facebook die Zielgruppe für die Werbeanzeige selbst definieren und Kampagnen können gezielt entwickelt und ausgewertet werden. Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren mit Interesse an Technik lassen sich so gezielt ansprechen. Solch eine Eingrenzung wäre mit Printanzeigen sicherlich nicht möglich.
Videos für einen authentischen Eindruck
Junge Menschen wünschen sich von ihren Arbeitgebern Transparenz, Vertrauen, gute Zukunftsaussichten und einen Beruf, der Spaß macht. Genau das sollte in einem Kurzfilm anschaulich vermittelt werden. Das wichtigste dabei: authentisch sein. Mit echten Auszubildenden am echten Arbeitsplatz. Keine gestellten Szenen in einem Studio, sondern ganz real bei der täglichen Arbeit. „Jungen Menschen fehlt oft noch die Vorstellungskraft von Arbeitsabläufen, denn sie kommen gerade aus der Schule und haben von Arbeitsprozessen noch nicht viel mitbekommen. In einem Kurzfilm können erste Eindrücke vom Ausbildungsalltag, dem Aufgabenfeld und den zukünftigen Kollegen vermittelt werden“, sagt Goering.
Landingpage statt Unterseite auf der Homepage
Statt auf der Webseite unter der Rubrik „Jobs“ auch die Ausbildung zu bewerben, sollte den potenziellen Auszubildenden eine eigene Landingpage eingerichtet werden. Auf einer solchen Website steht immer nur ein bestimmtes Thema oder Produkt im Mittelpunkt. Damit kann die Landingpage viel besser für die Zielgruppe optimiert werden. Als Aufmacher eignet sich besonders gut ein Ausbildungsvideo oder ein aussagekräftiges Bild. Dabei sollte der Nutzer auf der Webseite aufgefordert werden, sich direkt zu bewerben. Ihn sich selbst zu überlassen. wäre nicht zielführend.
Retargeting  – simpler Trick, der sich auszahlt
Immer und überall lässt sich diese Zielgruppe mit Retargeting erreichen. Diese sehr wirkungsvolle digitale Strategie verspricht hohe Klickraten und eine gute Messbarkeit der Resultate. Der Besucher, beispielsweise der Landingpage, wird mit einem Cookie markiert. Darüber lässt er sich dann überall mit der passenden Werbung ansprechen und wieder auf die Seite des Unternehmens leiten. Das Resultat: Der Besucher wird immer wieder mit dem „Angebot“ auf der Firmenwebsite konfrontiert. Und je häufiger der Interessent damit konfrontiert wird, desto wahrscheinlicher wird die gewünschte Handlung erreicht.
Klassische Maßnahmen nur zielgerichtet
Klassische Marketingkanäle wie Besuche auf Messen, in Schulen oder auf Unternehmertagen sind bei jungen Erwachsenen immer noch beliebt und bringen den gewünschten Erfolg. Ein Stand auf einer Jobmesse oder der Besuch in Schulen eignet sich besonders gut für den direkten Kontakt und ein persönliches Gespräch in einer lockeren Umgebung mit potenziellen Mitarbeitern. Wichtig ist es, die richtige Messe fürs Unternehmen auszuwählen und vor allem dieses richtig zu präsentieren. Schließlich sollen keine Geschäftspartner gewonnen, sondern junge Menschen erreicht werden.
Zusammenspiel verschiedener Kanäle führt zum Erfolg
Wichtig ist, alle Maßnahmen miteinander zu verknüpfen. Beispielsweise können Interessierte auf der Messe mit einem QR-Code direkt auf die Landingpage gelangen. Der Film wird auf einem Bildschirm am Messestand übertragen und als Aufmacher auf der Landingpage eingebunden. Das Design der verschiedenen Marketingkanäle sollte einheitlich sein und damit einen Wiedererkennungswert schaffen. Insgesamt sollte auf viel erklärendes Bild- und Videomaterial gesetzt werden und wenig durch Text erklärt. Zusätzlich stellen Videos das Branding des Unternehmens authentisch dar, wodurch die junge Zielgruppe auf Augenhöhe erreicht wird. „Vor allem Smartphones und Social Media-Plattformen sind in den Mittelpunkt der Recruiting-Maßnahmen zu stellen“, empfiehlt Johannes Goering. Dadurch präsentiert sich ein Unternehmen nachwuchsorientiert und zeigt, dass es nicht nur im technischen Bereich innovativ ist, sondern auch im Personalmanagement.
Amelie Lanser, Journalistin in Bonn

Fallbeispiel Vacuumschmelze
Der Hersteller magnetischer Spezialwerkstoffe hatte das Problem:
  • einer von mehreren Industriekonzernen in Hanau zu sein und
  • Ausbildungsplätze schwer zu besetzen
So hat es die Werbeagentur Kreativrudel gelöst:
  • Kampagne auf junge Zielgruppe ausgerichtet
  • Gezielte Kommunikationsmaßnahmen
  • Konzept an Interessen junger Menschen angepasst
  • Landingpage, Broschüren, Imagefilm, Kinospot, Anzeigenkampagne
Konzept:
  • Von Auszubildenden für Auszubildende
  • Hauptaugenmerkt liegt auf Bildern und Videos satt auf Text
Erfolge:
  • Alle Ausbildungsplätze wurden vergeben
  • Mitarbeiter und/oder Auszubildende wurden mit einbezogen
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