Im Anlagenbau halten sich die Investoren zurück. Auch die Intralogistik-Branche leidet darunter. Viastore setzt auf Software und trotzt der Krise.
Thomas Preuß ist Journalist in Stuttgart
Die schlechte Nachricht zuerst: Die Krise geht auch an der Intralogistik nicht vorbei. So sagt Christian Hahn-Woernle unverblümt: „In unserer Branche ist in diesem Jahr so mancher Traum geplatzt.“ Zwar mache sich der schrumpfende Markt wegen der Vorlaufzeit großer Projekte in der Intralogistik später bemerkbar als in anderen Sektoren; weil Investitionen in größere Anlagen derzeit aber kaum getätigt würden, „kommt die Talsohle erst noch“, argwöhnt der Geschäftsführende Gesellschafter der Viastore Systems GmbH.
Bei den Stuttgartern macht sich das in einem Umsatzrückgang von 97 Mio. Euro (2002) auf 73 Mio. Euro in diesem Jahr bemerkbar. Doch jetzt die gute Nachricht: Zwei Großaufträge, die sich in diesem Jahr in der Bilanz niederschlagen sollten, werden nun 2004 zu Geld. Nach Ablauf der nächsten zwölf Monate dürften daher unterm Strich 115 Mio. Euro stehen. Angesichts dieser Erwartungen dürfte Hahn- Woernle nicht klagen.
Immerhin: Sämtliche Abteilungen sind bei den Stuttgartern derzeit ausgelastet. Vor allem bei Software erkennt der Viastore-Chef noch einen Anstieg beim Bedarf, europaweit. Schon heute arbeitet die Hälfte der Belegschaft in diesem Bereich. „Wir profitieren davon, dass wir Anlagen aller Art, auch vom Wettbewerb, mit einer neuen Lagerverwaltungs-Software ausrüsten, weil die alte ihre Aufgaben nicht mehr erfüllt“, schickt Hahn-Woernle einen Gruß nach Nürnberg. Ziel sei es, keine Release-Stände mehr im Feld zu haben, die älter als fünf Jahre sind. „Nicht, um Geld zu machen“, wie der Schwabe versichert, „sondern damit der Kunde aktuell bleibt und wir eine bessere Betreuung sicherstellen können.“
Vor allem im Ausland agiere man auch als Zulieferer für andere Systemhäuser. Anders sei die Regalbediengeräte-Mannschaft des Hauses nicht mehr zu beschäftigen. Von der Idee, die Auslastung bei Software und Maschinenbau in Einklang zu bringen, hat sich Hahn-Woernle jedenfalls verabschiedet. Mit dieser Strategie scheinen die Stuttgarter auch in schlechten Zeiten noch schwarze Zahlen schreiben zu können.
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