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Maschinenbauer erteilen Protektionismus klare Absage

VDMA feiert 125-jähriges Bestehen
Maschinenbauer erteilen Protektionismus klare Absage

Maschinenbauer erteilen Protektionismus klare Absage
Redeten und diskutierten vor rund 360 Gästen in der Stuttgarter Staatsgalerie (vl): Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer VDMA Baden-Württemberg, Carl Martin Welcker, VDMA-Präsident, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Dr. Mathias Kammüller, Vorsitzender des VDMA Baden-Württemberg, Thilo Brodtmann, VDMA-Hauptgeschäftsführer. Bild: VDMA
„Ohne den Maschinen- und Anlagenbau ist der weltweite Erfolg der deutschen Wirtschaft kaum vorstellbar. Wer die Qualitätsprodukte dieser Branche importiert, stärkt damit auch seine eigene Wettbewerbsfähigkeit“, betonte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seiner Festansprache zur Feier des 125. Bestehens des Branchenverbands VDMA in der Stuttgarter Staatsgalerie. Hohe Qualität, Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte wären letztlich der Grund für den Handelsüberschuss Deutschlands, und nicht etwa politische Eingriffe oder Manipulationen, erteile er Kritikern aus dem Ausland eine Absage. „Diese Vorwürfe gehen ins Leere“, so Kretschmann.
Qualität, Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit wären schon 1892, im Jahr der Verbandsgründung, die Attribute des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus gewesen, sagte der Ministerpräsident. Mit einem Exportanteil von 77 % präsentiere sich die Branche in Bestform und sei nach wie vor einer der führenden Industriezweige Deutschlands. „Und das Herz dieses Industriezweigs schlägt in Baden-Württemberg“, hob der Landesvater die Bedeutung der Branchenunternehmen aus dem deutschen Südwesten hervor.
„Wir haben die Things“
Dabei sei der Maschinenbau nicht nur eine Traditionsbranche, sondern auch eine der wichtigsten Zukunftsbranchen. Kretschmann hält es für keinen Zufall, dass der Begriff Industrie 4.0 in Deutschland erfunden wurde. „Wir können die Digitalisierung federführend gestalten, und wir tun es auch. Woanders heißt Industrie 4.0 Internet of Things. Wir haben die Things“, warf er den deutschen Vorteil von 150 Jahren Industrieerfahrung, industrieller Struktur, innovativer Mittelständler, Forschung und Netzwerke in die Waagschale. Wenn es gelinge, an die hiesige Hardware-Linien IT anzudocken, würde Deutschland die zweite Halbzeit für sich entscheiden, ist der Ministerpräsident mit Blick auf den Vorsprung der US-Digitalkonzerne bei der Software zuversichtlich.
Auch die Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sieht in der Digitalisierung das entscheidende Mittel, die Zukunftsfähigkeit Baden-Württembergs als führende Innovationsregion Europas zu sichern. „Unsere Maschinen- und Anlagenbauer im Land sind Vorreiter für die intelligent vernetzte Produktion und Leitanbieter von Lösungen für die Smart Factory“, erläuterte die Wirtschaftsministerin. Industrie 4.0 sei ein Wachstumstreiber – gerade für den Ausbau der Erschließung von Auslandsmärkten. „Wir müssen uns aber dafür stark machen, dass unsere Unternehmen weltweit faire Wettbewerbsbedingungen vorfinden“, betonte Hoffmeister-Kraut.
So nimmt denn auch der VDMA-Präsident Carl Martin Welcker die Politik in die Verantwortung. „Die Digitalisierung wird unsere Industrie verändern. Der VDMA steht seinen Unternehmen zur Seite, damit sie nicht Getriebene, sondern Gestalter der Entwicklung sind“, sagte Welcker. Der Weg zu Industrie 4.0 führe dabei nicht nur über die Unternehmen, auch die Politik sei gefordert, eine geeignete Infrastruktur sowie Datensicherheit und einen vernünftigen Rechtsrahmen zu schaffen.
Protektionismus schadet allen
Für die Maschinenbauer von enormer Bedeutung ist der Erhalt des Freihandels, setzte der Vorsitzende des VDMA Baden-Württemberg, Dr. Mathias Kammüller, den Tenor für das zweite große Thema des Abends. Drei von vier Produkten der Maschinenbauer in Deutschland werden exportiert, gut 600 000 Arbeitsplätze im Maschinenbau hängen vom Auslandsgeschäft ab. Das Offenhalten der Auslandsmärkte sei deshalb essenziell – auch für die Kunden in aller Welt. „Protektionismus und Abschottung schaden nicht nur dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau selbst, sondern auch seinen Abnehmern und ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Wir müssen die deutliche Botschaft senden: Freihandel steht für Wohlstand“, betonte Kammüller.
Ordereingänge ziehen seit Jahresbeginn kräftig an
„Wir sind optimistisch, was die wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr angeht“, resümierte Kammüller. In den Monaten Januar bis März 2017 verzeichneten die Auftragseingänge im baden-württembergischen Maschinenbau einen Zuwachs von 13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2016 hatten die Maschinenbauer in Baden-Württemberg laut Statistischem Landesamt einen Umsatz von 76,3 Mrd. Euro erzielt. (dk)
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