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Spritzguss: Mit Hightorque-Antrieben ins steile Wachstum

Spritzguss
Mit Hightorque-Antrieben ins steile Wachstum

Sumitomo Demag hat sieben Jahre in die Neuentwicklung einer deutsch-japanischen Plattform für vollelektrische Anlagen investiert. Nun ist die „Neue IntElect“ am Markt – CEO Gerd Liebig rechnet mit steilem Wachstum.

Das Szenario ist so überraschend wie verblüffend: Ein Apfel fällt in das mit Karacho zufahrende Werkzeug. Doch die Platten stehen – und halten den Apfel unversehrt eingeklemmt. Diese Szene zeigt, wie dynamisch die „neue IntElect“ agieren kann. Dass sie nur als Video zu sehen ist, liegt an der Schwierigkeit, den Apfel rechtzeitig ins Werkzeug zu werfen.
Die Hightorque-Direktantriebe aus Japan sind das Herz der neuen Plattform, entwickelt speziell für das Spritzgießen. Doch für die zweite Generation der IntElect hat das deutsch-japanische Entwickler-Team nicht nur die Konstruktion der vollelektrischen Spritzgießmaschine (SGM) überarbeitet. Auch die Wertschöpfungskette und die Fertigung wurden neu durchstrukturiert. 30 % der Wertschöpfung geschieht in Deutschland, 35 % bis 40 % der Komponenten liefern die asiatischen Standorte.
„Wir wollten einen signifikanten Schritt nach vorne gehen. Diese vollelektrischen Maschinen sind eine Investition in die Zukunft“, sagt Gerd Liebig, der vor zweieinhalb Jahren ins Unternehmen zurückkehrte. So sei die Energieeffizienz noch einmal um 10 % gesteigert worden. Der Return-on-Invest gegenüber hydraulischen Spritzgießmaschinen stelle sich nun in weniger als einem Jahr ein. Liebig leitet daraus das Ziel ab, den eigenen Marktanteil an den elektrischen SGM in Deutschland von heute 17 % auf 25 % in 2019 zu steigern.
Die wirtschaftlichen Perspektiven stellen sich äußerst positiv dar: In 2016 überbot die Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH mit 234 Mio. Euro nochmals ihren Umsatzrekord von 2015 in Höhe von 231 Mio. Euro. Für 2017 rechnet der CEO mit einem Anstieg um 15 % auf 270 Mio. Euro. „In 2016 lag der Auftragseingang um 20 % über dem Umsatz, sodass wir in 2017 einen massiven Ausbau unserer Kapazitäten planen.“
Die Basis ist unter anderem die neue IntElect. Die vollelektrische SGM ist jetzt als komplette Baureihe in fünf Größen mit Schließkräften zwischen 500 und 1800 kN zu haben. Für ihre Markteinführung wählten die Manager ein ähnlich nachhaltiges Konzept wie bei der 7-jährigen Überarbeitung: 160 ausgewählten Gästen wurden am Fertigungsstandort Wiehe gruppenweise die neuen Techniken in allen Details erklärt. Dafür durchliefen sie eine Tour mit acht Stationen.
Auszüge daraus: Die Aufstellfläche der Anlagen sei kleiner als bei allen Wettbewerbsmaschinen – im Schnitt um 10 %, hieß es in Wiehe. Thomas Brettnich, Leiter Anwendungstechnik, beziffert die Abtastrate für die Positionsabfrage der Schnecke auf nur noch 0,1 ms. In 25 ms beschleunige sie auf die volle Verfahrgeschwindigkeit von 500 mm/s bei 2000 bar Spritzdruck. Durch Regelung und hohe Dynamik sei die Spritzzeit „keine Variable mehr, sondern liegt konstant bei genau 1,531 Sekunden.“
„Hüllkurven“ überwachen die Kraftverläufe am Werkzeug, um Kollisionen zu verhindern – so wie beim Apfelexperiment. Optional möglich ist diese Überwachungsart auch bei den Auswerfer-Kraftverläufen und dem Spritzdruck. Auch die Werkzeugaufspannplatten wurden neu gestaltet. Sie seien nun um bis zu 30 % steifer. Und nicht zuletzt trägt die IntElect jetzt eine neue, dunkelblaue Farbe in Einigkeit mit den japanischen SGM, wie betont wurde – als ein Kennzeichen für die globale Plattform. (os)
Industrieanzeiger
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