Normungsexperten des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) haben eine neue Normenreihe entwickelt, um das standardisierte Management von Ladevorgängen für Elektrofahrzeuge voranzutreiben. Die Normenreihe IEC 63110 adressiert Anforderungen für den notwendigen Datenaustausch, um ein Elektromobilitäts-Ökosystem zu etablieren und deckt hierbei sowohl den Kommunikationsfluss zwischen den verschiedenen Akteuren als auch den Datenfluss in das elektrische Energieversorgungsnetz ab.
„Wir haben dabei immer die Interoperabilität und Flexibilität im Blick, die die IEC 63110 bieten muss, um den zukünftigen Millionen von Ladesäulen eine standardisierte Kommunikation zu bieten und um für noch unbekannte und nicht identifizierte Mehrwertdienste offen zu sein“, erklärt VDE-Normungsmanager Jens Gayko. Auch die IT-Sicherheit und die Anbindung der Elektromobilität an das Smart Grid würden bei der Entwicklung der neuen Norm berücksichtigt, heißt es vonseiten des Verbands.
Netzintegration wird immer wichtiger
Parallel zur IEC 63110 arbeiten die Experten im VDE an der Netzintegration von Elektromobilität. Denn mit wachsender Durchdringung der Elektromobilität wird die Bedeutung „netzverträglicher Ladevorgänge“ immer größer. Somit kommt der Ladeinfrastruktur die Rolle eines „Vermittlers“ zwischen den lokalen Bedingungen des Verteilnetzes und der global möglichst einheitlichen Beschreibung der Ladeschnittstelle zu. Idealerweise wird die Ladeschnittstelle so beschrieben, dass örtliche (und zeitliche) Gegebenheiten des Verteilnetzes über die Ladeschnittstelle an das Fahrzeug übermittelt werden können. Ziel ist es, eine volkswirtschaftlich sinnvolle Balance zwischen Netzausbau und der durchgängigen Verfügbarkeit einer maximalen Ladeleistung an allen Ladepunkten zu finden. Der Verband lädt die hierbei betroffenen Kreise ein, auf Augenhöhe und gemeinsam Mechanismen für nutzerfreundliche und gleichzeitig netzverträgliche Ladevorgänge zu beschreiben.