Mit härteren Strafen und verstärkten Razzien will die Bundesregierung im kommenden Jahr der Schwarzarbeit den Kampf ansagen. Das meldet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Dafür steigert sie die Personal- und Sachkosten um fast 50 % auf schätzungsweise 500 Mio. Euro. Doch schon in der Vergangenheit hatten solche Maßnahmen wenig Erfolg, denn die Schattenwirtschaft boomt in Deutschland weiter. Erfolgversprechender sei es daher, an den Wurzeln des Problems anzusetzen – indem der Staat beispielsweise die Steuern senkt und den Arbeitsmarkt dereguliert, wie das IW Köln fordert.
Schwarzarbeit ist für viele Bundesbürger ein Kavaliersdelikt. Umfragen zufolge kann sich fast jeder Zweite in Deutschland vorstellen, selber schwarz zu arbeiten, wenn sich die Gelegenheit ergibt. In einer Befragung gestand kürzlich sogar jeder Zehnte, dies in den vergangenen zwölf Monaten auch getan zu haben. Dabei bleibe es meist nicht bei einem gelegentlichen Gefallen für Bekannte. Vielmehr arbeitet jeder Schwarzarbeiter durchschnittlich rund 428 Stunden im Jahr am Fiskus vorbei – das entspricht einem Viertel der tariflichen Jahressollarbeitszeit.
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