Beim Zellendesign das Rad nicht neu erfinden

Nicht nur Produkte, sondern komplette Lösungen mit Scara-Robotern zeigt die Epson Deutschland GmbH aus Düsseldorf auf der Motek. Auf dem Messestand stellen daher auch Sondermaschinenbauer aus. Sie gehören zum FAN, dem Factory Automation Network, in dem weltweit Epson-Distributionspartner, Anlagenbauer sowie größere Endkunden organisiert sind und ihren Erfahrungsschatz Dritten zur Verfügung stellen.

Da sich inzwischen die zweite und dritte Generation von Konstrukteuren und Programmierern mit der Integration von Montagerobotern beschäftige, sei die Weitergabe des angesammelten Know-Hows besonders wichtig. „Das Rad muss ja nicht immer neu erfunden werden“, so Epson-Pressesprecher Peter Czech.

Komplette Lösungen sind auch auf dem Stand des Mitsubishi-Systemhauses Battenberg, Marburg, zu sehen: als Beispiele für flexible Roboterzellen in der Messrobotik eine Drehmomentverlaufsanalyse an Schaltern und eine Zelle für die Stecker- und Buchsenmontage. In den Zellen sollen sich alle Scara- oder Knickarmroboter einsetzen lassen – für die Mikromontage bis hin zum 20-kg-Handling.

Sehr breit sei auch das Einsatzgebiet der mit Yamaha-Scaras bestückten Universalroboterzelle MRZ 21200, gibt der Europa-Distributionspartner Seika Sangyo GmbH an. Montage auf dem Band und Werkstückträger, Kleberauftrag, Palettieren, Inspektion mit Bildverarbeitungssystemen, und zwar sowohl im Durchlauf als auch in fester Position, nennt er als Beispiele. Besonders in Kombination mit der weiterentwickelten Generation der YK-X-Roboter seien hohe Leistungen möglich, so die Düsseldorfer. Der YK-800X schafft beispielsweise eine Geschwindigkeit von 7,6 m/s und trägt maximal 20 kg.

Von 2 auf 4 kg Traglast hat die Herrmann Automationstechnik aus Forbach-Hundsbach ihren Scara des Typs Servodin C65-S ausgebaut. Rund 30 % schneller als der Vorgänger soll er zusätzlich sein. Einsatzbereit sei er von einfachen Pick-and-Place-Anwendungen bis hin zu mehrachsigen Montageaufgaben. Seine Steuerung kann auf acht Achsen erweitert werden. Alle Module arbeiten auf der selben Steuerungsplattform. Die einheitliche Software senke die Integrationszeit und für Änderungen des Programms sei kein separates Gerät erforderlich.

Für den Bereich der Kleinmontagen hat die Pforzheimer GLT Gesellschaft für Löttechnik mbH den Arbeitsbereich ihrer Scaras verkleinert. Beim kleinsten Tischmodell der Serie ist er noch 200 mm x 200 mm x 50 mm groß. Wie bei allen anderen Modellen sind die drei Achsen interpoliert und mit einer vierten Dreh-Achse lieferbar. Hauptanwendungsgebiete sieht der Anbieter im punkt- oder linienförmigen Applizieren von Klebstoffen und Dichtmitteln sowie dem Aufbringen von Lotpasten, Schutzmasken und Schmiermitteln in Form von Öl oder Fett.

Wer sich für die Mikromontage hybrider Systeme interessiert, sollte sich auch den Präzisionsroboter des Instituts für Werkzeugmaschinen (IWB) ansehen. Die Garchinger Forscher haben ein modular aufgebautes, sensorbasiertes Werkzeug entwickelt, mit dem sich eine Vielzahl unterschiedlicher Montageoperationen durchführen lassen soll: neben Handhaben, Positionieren und Laserfügen ebenfalls Klebstoff- und Lotpastenauftrag. Je nach Aufgabe werden dazu unterschiedliche Funktionsmodule an den Werkzeug-Grundkörper adaptiert. Nach Aussagen der IWB-Konstrukteure erreicht das System eine absolute Montagegenauigkeit von unter 5 µm. mc

Hersteller Produkt/Lösung Halle Stand

Epson Deutschland GmbH Factory Automation Network Halle 2, Stand 2403

Battenberg flexible Roboterzellen Halle 5, Stand 5202

Yamaha/Seika Sangyo GmbH Universal-Roboterzelle Halle 2, Stand 2007

Herrmann Automationstechnik Scara Halle 4, Stand 4003

GLT GmbH Scara-Tischmodell Halle 5, Stand 5206

IWB Mikromontage-Werkzeug Halle 6, Stand 6202