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Branchenzahlen: Maschinenbau 2017 dank Export erfolgreich

Branchenentwicklung
Maschinenbau 2017 dank Export erfolgreich

Maschinenbau 2017 dank Export erfolgreich
Der Maschinenbau wächst. 2017 wies die Branche ein Plus von 3% auf. Der Erfolgsgarant bleibt der Export. Bild: MAGNIFIER/Fotolia
Deutsche Maschinen sind weltweit gefragt. 2017 übertrifft der Maschinenbau bei einem Produktionszuwachs von 3% erstmals die Umsatzmarke von 220 Milliarden Euro.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist sich auf seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt sicher: 2017 kann als Aufschwungsjahr bezeichnet werden. Die Maschinenbauindustrie wird erstmalig die Umsatzmarke von 220 Milliarden Euro übertreffen. Angepeilt sind 224 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von zehn Milliarden zum Vorjahr entspricht. Dies ist ein Produktionsplus von drei Prozent. Der Verband geht in seiner aktuellen Prognose von einer gleichbleibenden Dynamik für 2018 aus, sodass der Umsatz auf rund 233 Milliarden Euro ansteigen dürfte.

Laut VDMA-Präsident Carl Martin Welcker existieren jedoch „zahlreiche Gründe, die es ratsam erscheinen lassen, vorsichtig zu agieren“. Ein höheres Wachstumstempo sei im nächsten Jahr wegen außenpolitischen Risiken und innenpolitischen Regularien ungewiss.

Im Inland fehlen Investitionen und politische Deregulierung

Im Inland seien vor allem die fehlenden Investitionen problematisch. Hier könne die fortschreitende Digitalisierung jedoch dafür sorgen, dass ältere Maschinen und Anlagen ausgetauscht werden müssten. Trotzdem sind laut Welcker die politischen Weichen noch nicht für ein stärkeres Inlandsgeschäft gestellt. Von der kommenden Bundesregierung fordert er deshalb den flächendeckenden Aufbau eines Hochgeschwindigkeits-Netzes, die Einführung der Steuerlichen Forschungsförderung sowie eine mittelstandsfreundliche Politik, die Bürokratie und Handelshemnisse abbaut und offene Märkte schafft.

Die Forderungen der IG Metall und dabei vor allem die 28-Stunden-Woche bezeichnet der VDMA-Präsident als „ziemlich obstrus“. Der Einstieg in eine kürzere Regelarbeitszeit werde „zwar nicht zu einem flächendeckenden Exodus führen“, aber vor allem kleinen Unternehmen erheblich schaden. „Wenn wir Wohlstand vermehren wollen, dann geht das nur über mehr Arbeit. Der Rest ist eine schöne Illusion“, so Welcker.

Auslandsmarkt trotz politischer Unstabilität weiterhin wachsend

Die Zeichen im Ausland stehen weiterhin auf Wachstum. Trotz aller „politischen Wirren“ sind die Auftragseingänge in den ersten zehn Monaten 2017 um zehn Prozent gestiegen. „Ohne den deutschen Maschinenbau würde die Modernisierung der Welt deutlich langsamer vorankommen“, so Welcker weiter.

Der Export als Erfolgsgarant des Maschinenbaus zählt mit 46,5% aller Ausfuhren die Europäische Union als größte Absatzregion. Es folgen weiterhin die USA, Platz drei nimmt China ein. Positiv überrascht hat den VDMA die stark angewachsenen Nachfrage aus dem Reich der Mitte. Der Spitzenplatz in der Exportrangliste liegt somit wieder in greifbarer Nähe. Jedoch sei China nach wie vor kein verlässlicher Partner und die Prognosen daher schwer zu treffen. Auch fordert der VDMA eine weitere Marktöffnung in China, um etwa in chinesische Unternehmen investieren oder diese übernehmen zu können.

Mit Sorge betrachten die Maschinenbauer die Entwicklungen rund um den Brexit. Vor allem ein harter Brexit als „Super-GAU“ müsse unter allen Umständen verhindert werden. Bereits jetzt sanken die Ausfuhren in den ersten neun Monaten 2017 ins Vereinigte Königreich, dem viertgrößten Einzelexportmarkt, um 4,5%. Um den Trennungsprozess auf beiden Seiten des Ärmelkanals ohne erhebliche Zusatzkosten zu gestalten, müssten so schnell wie möglich berechenbare Rahmenbedingungen geschaffen werden, derzeit sei die „Kartoffel brandheiß“, so Welcker.

Was die USA betreffe, werde sich die geplante amerikanische Steuerreform, je nach Ausgestaltung, auch im europäischen Steuersystem bemerkbar machen.

Maschinenbau weiterhin größter industrieller Arbeitgeber

Trotz gegensätzlicher Aussagen [Welcker spielt hier auf eine Studie des Digitalverbands Bitkom an], beschäftige der Maschinen- und Anlagenbau mit knapp 1,35 Millionen Erwerbstätigen die größte Zahl an Mitarbeitern in der deutschen Industrie. Die anhaltend hohe Nachfrage nach technischen Fachkräften, IT-Spezialisten und Ingenieuren führe in der Branche immer häufiger zu Engpässen. Der Maschinenbau verliere durch die Rente mit 63 außerdem überdurchschnittlich viele Mitarbeiter. „Hier ist die neue Bundesregierung besonders gefordert, die Weichen wieder umzustellen und es den Fachkräften vielmehr zu ermöglichen, länger in den Unternehmen zu verbleiben“, fordert der VDMA-Präsident.

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