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Lackieren in luftiger Höhe

Pneumatik-Hebebühnen sind sicherer als wackelige Leitern
Lackieren in luftiger Höhe

Pneumatische Hebebühnen machen nicht nur Schluss mit dem gefährlichen und anstrengenden Hantieren auf wackeligen Leitern. Die Technik kann sogar in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden, denn es gibt keinen Zündpunkt.

Eine saubere Lackierung gehört heute genauso zu einem Fahrzeug wie der Motor oder der Antriebsstrang. Was bei einem normalen Pkw Standardarbeit ist, geht bei großen Nutzfahrzeugen jedoch oft mit einem gefährlichen Hantieren auf Leitern und Staffeleien einher. Diese Vorgehensweise läuft außerdem der EG-Richtlinie 2001/45 zuwider, die derartige Hilfsmittel für Tätigkeiten in der Höhe nur in Ausnahmefällen erlaubt. Darüber hinaus kostet das ständige Rauf und Runter zum Umsetzen der Leiter viel Zeit und belastet die Gesundheit der Mitarbeiter. Eine Alternative sind Hebebühnen mit pneumatischem Antrieb, die sich auch in kritischen Zonen wie Lackierkabinen einsetzen lassen. Entsprechende Lösungen hat die norwegische Firma Reglo AS im Programm. Die neue Serie der Wall-Man-Arbeitslifte ist jetzt zusätzlich mit Anschlüssen für die Atemluftversorgung ausgestattet. Mit einer großen Bandbreite an Gestaltungsoptionen lassen sich die Hebebühnen dem Anwendungsfeld anpassen.

Die Hubhöhe des Produkts beträgt rund 4,5 m und der Abstand zur Wand maximal 2,6 m. Addiert man die Körpergröße des Werkers hinzu, dann lassen sich mit der Hebebühne auch hohe Busse und Sattelschlepper an jeder Stelle erreichen. Der kleine Korb der wandmontierten Hebebühne nimmt dabei kaum Platz in den meist ohnehin engen Lackierkabinen ein. Da er nur auf der Seitenwand aufliegt, stören zudem Hindernisse auf dem Boden den Betrieb nicht. Im Gegenteil: Die Anlage reduziert dank ihres Druckluftanschlusses im Korb das Schlauchgewirr, da Werkzeuge wie etwa Spritzpistolen keine eigene Zuleitung mehr brauchen. Beim neuesten Modell lässt sich sogar die Atemluftversorgung direkt oben auf der Hubbühne anstecken. Damit das Werkobjekt nicht Schaden nimmt, wenn der Korb zu weit ausgefahren wird, hat der Hersteller das System zusätzlich um einen automatischen Anfahrschutz ergänzt. Als weitere Sicherheitsmaßnahme kann die Anlage vom Boden aus vertikal und horizontal gesteuert werden. Zudem wurden die unteren Stützräder mit eigenen Bremsen versehen. Eine Werkzeugablage hinten im Korb erleichtert das Arbeiten mit dem neuen Modell.
Schon in der Basis-Version der Hebebühne spielt die Sicherheit der Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Grundlage dafür ist die Pneumatik zum Bewegen der Lifte, die keine Zündpunkte enthält und damit ATEX-konform in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden kann. Sollte die Druckluftzufuhr ausfallen oder abreißen, sorgt der verbliebene Druck im Zylinder zusammen mit einer Sicherungskette dafür, dass der Korb langsam abgesenkt wird. Beim Modell Liftman, der innerhalb eines Radius von 10 m um den Druckluftanschluss frei verfahren werden kann, hat der Hersteller zudem Stabilität, Gewicht und Maximalhöhe genau auf die kleine Grundfläche von rund 1 x 0,8 m abgestimmt. So kann die mobile Arbeitsbühne auch im voll ausgefahrenen Zustand, bei dem sich die Unterkante des Korbes in einer Höhe von 2,75 m befindet, noch die engsten Kurven umrunden.
Gesteuert werden die Lifte wahlweise über einen Kippschalter oder mit einem Fußpedal. Die Druckluftversorgung erfolgt einfach über den vorhandenen Generator. Auch in anderen Bereichen lassen sich die Anlagen flexibel an die jeweilige Anwendung und die räumlichen Bedingungen anpassen. So lassen sich beispielsweise die standardmäßig 4 m langen Stahlschienen des Wall-Man beliebig aneinanderreihen, um die Führung auf die gewünschte Länge zu erweitern. Zwischentüren werden dabei mit Kippscharnieren überbrückt, die ebenfalls pneumatisch bedient werden können. Für den Einsatz in Waschhallen, in denen die Räder durch die Nässe ihre Haftung verlieren, lässt sich das System stattdessen mit einem Kettenantrieb ausrüsten. Der Arbeitskorb selbst lässt sich im oberen Teil optional mit einem Kollisionsschutz versehen und im unteren Teil mit Verkleidungen abschirmen. Um dem Lackierer die Arbeit zu erleichtern, kann die Hebebühne zusätzlich mit einer Ablage und einer Fronttür ausgestattet werden. Darüber hinaus sind verschiedene Schlauchtrommelgrößen, Führungsarme und Motortypen erhältlich. Die Hebebühnen aus Norwegen sind TÜV-geprüft, CE-zertifiziert und überstehen nach eigenen Angaben auch langjährige Einsätze im Farbnebel ohne Schäden.
Birgit Müllner Fachjournalistin in München

Alternative zu wuchtigen Liften

Hebebühnen aus Norwegen

Seit rund drei Jahrzehnten beschäftigt sich das norwegische Unternehmen Reglo AS mit der Frage, wie sich Effizienz und Sicherheit im Lackierbetrieb steigern lässt. Kernprodukte des Unternehmens sind die kompakten pneumatischen Hebebühnen Wall-Man und Liftman, die unpraktische Leitern und wuchtige, elektrische Arbeitslifte ersetzen können. Dabei lässt sich die Druckluft für das Werkzeug auch für die Hebebühne nutzen. Das spart zusätzliches Equipment. Die Systeme aus dem hohen Norden sind weltweit im Einsatz und werden vorwiegend zur Vorbereitung und Lackierung von Nutz- und Schienenfahrzeugen verwendet. Aber auch Flugzeuge und ganze Industrieanlagen lassen sich mit der Technik leichter bearbeiten.
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