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Lichtbänder über 140 Kilometer

Zumtobel sorgt in einer Auto-Kleinstadt für die richtige Beleuchtung
Lichtbänder über 140 Kilometer

Arbeitsschutz | Für das weltweit größte Motoren- und Automobilwerk Audi Hungaria im ungarischen Györ entwickelte Zumtobel die komplette Beleuchtungstechnik. Der Spezialist für ganzheitliche Lichtlösungen stattet das Unternehmen bereits seit 2011 mit Leuchten und individuellen Sonderlösungen aus.

2010 fiel der Startschuss. Unter der Projektbezeichnung „Werk 2“ wurde das Betriebsgelände des Autobauers Audi Hungaria ausgebaut. In dieser Zeit fanden auch die ersten Sondierungsgespräche mit Zumtobel statt. Die Verantwortlichen bei Audi Hungaria konnten Erfahrungen mit den Lichtexperten aus Budapest sammeln, denn die statteten schon im Werk 1 die Sozialräume aus.

Die Vorgaben für das Werk 2 waren anspruchsvoll. Der Auftraggeber forderte eine qualitativ hochwertige Lichtlösung, die zudem aus einer Hand kommen sollte, damit das neue Projekt möglichst effektiv umgesetzt werden kann. Besondere Ansprüche stellte Audi an die Servicequalität. Gefragt war nicht nur eine optimale Lösung für alle Räume. Zumtobel musste außerdem für die gesamte Planungsphase eine fortlaufende Anpassung der Lichtlösung an immer wieder neue Parameter gewährleisten. Und schließlich sollte wegen der immensen Größe des Werkgeländes der Wartungsaufwand so gering wie möglich gehalten werden. In der Vergangenheit hat Zumtobel seine Produktqualität und Zuverlässigkeit wiederholt bewiesen. Auch bei Werk 2 konnten die Lichtexperten die Verantwortlichen von Audi Hungaria erneut für sich gewinnen und bekamen schließlich den Zuschlag für das Großprojekt in Györ.
Der Auftrag war eine Herausforderung. Gefragt war eine Lichtlösung für den gesamten Werksneubau mit ganz unterschiedlichen Bereichen. Hierzu zählten der Fertigungs- und Lagerbereich, der Karosseriebau, die Lackiererei, das Labor und der Sektor für die Oberflächenkontrolle. Hinzu kamen die Kantine mit Restaurant und Essräumen, die Sozialräume sowie der Büro- und Verwaltungsbereich. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Planungsbüros. In der Ausschreibung war festgelegt, dass ausschließlich konventionelle Leuchtmittel eingesetzt werden sollen. Das hat Jean Mehrmann allerdings nicht daran gehindert, für moderne LEDs zu werben und die Vorteile dieser Technik den Auftraggebern zu vermitteln. Der Projektverantwortliche bei Zumtobel Budapest stieß dabei auf offene Ohren. „Es hat uns sehr gefreut, dass Audi Hungaria damit einverstanden war, einen Teil der Leuchten in LED-Ausführung zu realisieren“, so Mehrmann. „Auf diese Weise ließen sich die Energiekosten für das Werk um bis zu 50 Prozent drücken.“ In Anbetracht der schieren Größe des Geländes war das ein wichtiger Beitrag zur Wirtschaftlichkeit.
Das größte Volumen in Werk 2 nimmt das Produkt Tecton ein. Das ist ein Lichtbandsystem inklusive einer Tragschiene, mit der sich die Stromversorgung, die Lichtsteuerung und die Anbindung an das Notlicht integrieren lassen. Das Licht wird dabei optimal gelenkt und kann mit einer Tageslichtsteuerung ausgestattet werden. Möglich ist auch die Integration einer Anwesenheitserkennung oder eines Bewegungssensors. Mit der Technik lassen sich sehr unterschiedliche Lichtanforderungen erfüllen. Das Produkt passt sich dabei flexibel an die jeweilige Sehaufgabe an. Zum Einsatz kommen zum Beispiel die T16-Leuchtstofflampen, die zahlreiche Optiken und Reflektoren, aber auch Rettungszeichen und Sicherheitsleuchten bereitstellen. Alle Lichtbausteine bieten ein ausgefeiltes Temperaturmanagement und einen hohen Wirkungsgrad. Somit ist die Technik das Fundament für eine energieeffiziente Gesamtlösung.
In den Fertigungshallen wurde das Lichtbandsystem auf einer Länge von rund 140 km verbaut. Für die Grundbeleuchtung der Werkhalle setzten die Lichtexperten zudem auf ST Reflektoren, die für eine Raumhöhe bis maximal 10 m konzipiert sind. Bei der Ausleuchtung des 18 m hohen Kurzzeitlagers und des Logistikbereichs kamen SH Reflektoren mit extremer Tiefenoptik zum Einsatz. In sensiblen Räumen wie dem Labor erfüllen die eingesetzten Modelle Tecton IP50 die erforderliche Reinraumqualität.
Für die LED-Notbeleuchtung wurde eine aufwendige Sonderlösung realisiert. Die neue Sicherheitsbeleuchtung sollte nämlich mit der bereits bestehenden, externen Notlichtanlage kommunizieren können. Die Software-Spezialisten bei Zumtobel scheuten keinen Aufwand und programmierten die LED-Sicherheitsleuchte mit der Bezeichnung „Onlite Resclite“ komplett um. Als einzige Sicherheitsleuchte auf dem Markt überbrückt sie Montagehöhen zwischen 2 und 20 m und verbraucht dabei nach eigenen Angaben ein Minimum an Energie. In Werk 2 wurden außerdem Leuchten mit Rettungszeichen installiert. Das komplette Volumen der eingesetzten Sicherheitsleuchten und Rettungszeichen ist zugleich auch der größte Auftrag aus dem Notlichtbereich in der Geschichte von Zumtobel. Der Umfang entspricht der gesamten Jahresproduktion von 2011. Im Werk 2 wurden außerdem Laserkabinenleuchten mit IP 50 Schutz und einem Reflektor installiert. Und eine spezielle Reinraumleuchte sorgt im Windkanal für den Durchblick. In beiden Fällen handelt es sich um eine Sonderlösung, welche die besonderen Anforderungen im neuen Werk erfüllen.
In der Kantine und im Restaurant wurden LED-Einbaustrahler in verschiedenen Farbtemperaturen installiert. Zur Grundbeleuchtung der Essräume verbauten die Spezialisten LED-Pendelleuchten. Für die Beleuchtung der Vordächer und des Spritzschutz-Bereichs wurden Feuchtraumleuchten gewählt. So genannte LED-Downlights erhellen die Sozialräume des Werks. Und in den Büros sorgen LED-Leuchten der Serie „Light Fields“ für eine optimale Ausleuchtung der Arbeitsplätze.
Seit nunmehr fünf Jahren sind die ungarischen Motorenbauer mit den Leistungen von Zumtobel zufrieden. Das bestätigen auch weitere Folgeprojekte. So will Audi Hungaria das gesamte Werk 1 sukzessive auf LED-Produkte von Zumtobel umrüsten. Das Impuls-Referat von Jean Mehrmann zeigt also auch langfristig Wirkung. Erstes Projekt der umfangreichen Umstellung sind die Umkleide- und Aufenthaltsräume, die im Moment mit LED-Downlights bestückt werden. Parallel befinden sich für die Neuausleuchtung des Motorenwerks gerade 40 LED-Lichtbandleuchten im Test. Diese sollen den Energieverbrauch im Vergleich zum konventionellen Lichtband um die Hälfte senken. (ub) •

Die Licht-Experten
Zumtobel ist nach eigenen Angaben ein führender Anbieter von ganzheitlichen Lichtlösungen, bei der Licht und Architektur zusammen spielen. Zum Portfolio gehören hochwertige Leuchten und Lichtmanagement-Systeme für die professionelle Gebäudebeleuchtung. Dabei werden neben industriellen Anwendungen auch die Bereiche Büro, Hotel, Gesundheit und Kultur abgedeckt. Der Hauptsitz der Gruppe liegt im österreichischen Dornbirn. •

Neuartiges Ladekonzept macht E-Busse beweglich und unabhängig
Der Busfahrer stoppt sein Fahrzeug an der Markierung. Sofort fährt ein flexibler Stecker von der Ladestation aus, rastet bei der am Bus installierten Ladebuchse ein und löst über ein Signal den Ladevorgang aus. Die Energiemenge, die während der kurzen Haltedauer übertragen werden kann, reicht aus, um die Antriebsbatterie nachzuladen. Das automatische Laden erfolgt in regelmäßigen Intervallen auf der Strecke ohne Beeinträchtigung des Fahrbetriebs oder als Alternativmöglichkeit während längeren Stopps an den Endhaltestellen. Durch die vielen Zyklen kann die Batterie klein gehalten werden, das wirkt sich positiv auf Gewicht und Kosten aus. Wechselnde Beladungszustände, Fahrbahnverformungen und eine ungenaue Positionierung des Busses kompensiert das System mit seiner mechanischen Führung. Die trichterförmige Konstruktion toleriert Lageungenauigkeiten bis 500 mm. Vor dem Laden entfernt ein automatisches Selbstreinigungssystem Fremdkörper wie Staub und Blätter. •
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