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Standard ganz nach Maß

Individuelles Maschinendesign mit Standard-Lösungen
Standard ganz nach Maß

Schaltschranktechnik | Der Trend bei Maschinen geht immer stärker in Richtung Design. Mit Schaltschranksystemtechnik von Rittal bietet Supfina Grieshaber eine vielversprechende Maschinenserie.

Hans-Robert Koch Leiter Fachpresse, Unternehmenskommunikation, Rittal Uwe Scharf Leiter Produktmanagement, Rittal

Maschinenbauer wie Supfina Grieshaber bewegen sich oft an der Grenze des technisch Machbaren. Ziel des weltweit führenden Herstellers von Maschinen für Superfinish- und Schleifbearbeitungen ist es, immer kompaktere und wirtschaftlichere Maschinen auf den Markt zu bringen – ohne Zugeständnis bei Präzision, Produktivität und Bedienungsfreundlichkeit. Dies ist dem Maschinenbauer 2014 mit der Weiterentwicklung der bewährten Planet V gelungen.
Mit der Doppelseitenschleifmaschine lassen sich Werkstücke mit Durchmessern von 6 bis 85 mm und einer Dicke von 0,6 bis 40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten. Hauptmerkmale der neuen Maschine sind eine verbesserte Schwingungsdämpfung bei absolut thermischer Stabilität. Starke Schleifspindeln ermöglichen mit einer Leistung von 26 kW je nach Werkstückmaterial Abträge bis 0,5 mm in einem Durchgang. Die Einhaltung von Parallelitäten unter 0,005 mm zeigt den Anspruch an ein Maximum an Präzision. Neben dem Durchlaufschleifen beherrscht die Planet V auch das Pendel- sowie Mehrfachdurchlaufverfahren.
Immer kürzere Entwicklungszeiten
Neben den technischen Neuerungen lag bei der Entwicklung das Augenmerk auch auf einem ansprechenden Design der Maschine. „Durch das edle Maschinendesign wollen wir Funktion und Qualität unserer Maschine unterstreichen und damit zeigen, was durch unsere Innovation möglich ist: nämlich die Herstellung feiner, glatter Oberflächen dank Hochpräzisionstechnik“, erklärt Thomas Harter, Produktmanager bei Supfina Grieshaber. Und ergänzt: „Design ist ein deutlicher Trend im Maschinenbau. Aber letztlich geht es um Qualität und Leistung.“ Am Ende sei es immer die Wirtschaftlichkeit der Maschine, die eine Kaufentscheidung bei den Kunden herbeiführe.
Herausforderung für den Maschinenbauer sind neben dem Preiskampf die immer kürzer werdenden Produktzyklen der Maschinen, die sogenannte Time-to-Market, die Dauer von der Produktentwicklung bis zur Auslieferung an den Kunden. „Das bedeutet für uns, dass wir immer schneller entwickeln und auf die Marktforderungen reagieren müssen“, so der Produktmanager.
Dabei sind kurze Lieferzeiten von namhaften Automobilherstellern wie Audi, BMW, Daimler oder Chrysler sowie deren Zulieferer wie Schaeffler oder SKF gefordert. Im Durchschnitt beträgt die Lieferzeit für Maschinen etwa zehn Monate. Aber es geht auch schneller. Supfina Grieshaber baut Maschinen auch innerhalb von sechs Monaten. Der Hersteller setzt dabei konsequent auf das Konzept der Standardisierung. „Wir verwenden Standard-Komponenten und stellen daraus individuelle Lösungen her. Dabei versuchen wir unseren modulbasierten Baukasten immer weiter zu verbessern und bei Bedarf auszubauen“, so Harter.
Schaltschrank-Infrastruktur ausgelagert
Zu den verwendeten Infrastruktur-Komponenten der Planet V zählen auch Standardprodukte aus dem Rittal-Programm. Der hessiche Systemanbieter ist zentraler Lieferant des Maschinenherstellers von der Schaltschranktechnik über die Kühltechnik bis zur Stromversorgung. Anders als bei herkömmlichen Maschinenbaukonzepten befindet sich bei der Planet V die elektrische Ausrüstung – mit SPS-, Servo-CNC- Antriebs-, Sicherheits- sowie Kühlungstechnik für Spindel und Schaltschränke – nicht innerhalb, sondern außerhalb der Maschine in an das Design adaptierten TS 8 Standard-Schaltschränken. Die „outgesourcte“ und angereihte Schaltschrank-Infrastruktur, die über eine Trasse mit der Maschine verbunden ist, umfasst insgesamt fünf TS-8-Schaltschränke, eine integrierte flüssigkeitsbasierte Kühllösung der Serie LCP Industrie, einen ebenso standardisierten Rückkühler der Serie Toptherm Chiller sowie das RiLine60 Stromschienensystem.
Die Auslagerung der Schaltschrank-Infrastruktur bietet viele Vorteile. Damit lassen sich individuelle Kundenanforderungen etwa hinsichtlich der Aufstellung der Maschine besser erfüllen. So ist der Maschinenbauer durch das Absetzen der Schaltschrankreihe flexibler bei der Gestaltung der Aufstellfläche. „Durch die ausgelagerten Schaltschränke können wir je nach Platzverhältnissen individuellere Maschinenlayouts bieten“, so Harter. Mit der alten Baureihe, bei der die Schaltschränke komplett in der Maschine integriert waren, war der Maschinenbauer an die Aufstellfläche gebunden. „Jetzt ist die Basismaschine kleiner und wir können die Schaltschränke individuell in neue oder auch bestehende Fertigungslinien integrieren und genauso arrangieren, wie es notwendig ist“, erklärt der Produktmanager.
Ist durch den ausgelagerten Schaltschrank keine Maschinenfläche an einer Seite verbaut, erhöht sich zudem die Zugänglichkeit zur Maschine beim Beladen und Umrüsten. Auch ein komfortabler Zugang zu den in den Schaltschränken eingebauten Betriebsmitteln ist für das Bedienpersonal jederzeit möglich. Insgesamt ist trotz kompakter Bauweise der Maschine eine hohe Servicefreundlichkeit gewährleistet.
Integrierte Systemlösung
Ein Vorteil ist zudem, dass durch die Auslagerung der Schaltschranktechnik entstehende Vibrationen etwa durch die Rückkühltechnik nicht auf das Bearbeitungszentrum übertragen werden können. Schließlich hat die neue Lösung auch logistische Vorteile: Der Transport von Maschine und Schaltschränken kann auf getrennte und kleinere Transportmittel verlagert werden.
Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik in das Schaltschranksystem TS 8. Durch das Liquid Cooling Package (LCP) Industrie von Rittal – ein Klimaschrank mit Luft/Wasser-Wärmetauscher – lassen sich Verlustleistungen im Schaltschrank wirtschaftlich und sicher abführen. Wärmetechnisch sind auf engem Raum und bei hoher Packungsdichte Kühlleistungen von bis zu 10 kW erreichbar.
Das LCP ist dabei zwischen Rückkühler und Schaltschrank eingebaut und bläst die Kaltluft von der linken Seite in den Schaltschrank, wo die Frequenzumrichter installiert sind. Die vollständige Trennung von Wasserkreislauf und elektronischen Komponenten im Schrank soll maximale Sicherheit gewährleisten. Der vollkommen geschlossene Schaltschrank kann insgesamt die Schutzart IP 55 aufrechterhalten.
„Durch integrierte Lösungen aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik zu einer Gesamtlösung gehen wir sicher, dass technisch alles zusammenpasst. Wir haben dadurch einen Ansprechpartner für ein System und reduzieren damit auch unseren organisatorischen Aufwand“, erklärt Thomas Harter. Auch die weltweite Verfügbarkeit der Gerätetechnik sowie der weltweite Service sei für Supfina Grieshaber ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung für Rittal gewesen. •
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