Wenn in Bearbeitungsprozessen regelmäßig die Funken fliegen oder dabei brennbare, explosionsfähige oder klebrige Stäube entstehen, dann kommen vor allem Nassabscheider zum Einsatz. Sie erfassen die Luft, die durch den Arbeitsprozess verunreinigt ist, lassen sie einen feinen Wasserschleier passieren und scheiden anschließend die mit Fremdstoffen beladenen Tröpfchen in einem Fliehkraftfilter, dem sogenannten Zyklon, ab. Durch den Einsatz von Wasser ist sichergestellt, dass die zündfähigen Stäube nicht explodieren.
Anforderungen an Nassabscheider sind gestiegen
Solche Nassabscheider haben sich lange bewährt. „Allerdings werden diese Universalgeräte den aktuellen Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, Abscheideleistung und Ergonomie nicht mehr gerecht“, sagt Ulrich Stolz, Bereichsleiter Technik bei Keller Lufttechnik. „Die nötigen Abscheidegrade für die Reinluftrückführung lassen sich ökologisch sinnvoll nicht erreichen und die Restbeladung ist teilweise zu hoch.“ Deswegen können diese Anlagen nicht im direkten Rückluftbetrieb gefahren werden.
Das wollen die Spezialisten aus Kirchheim mit dem neuen Hydronplus ändern. Das Modell kombiniert die Ex-Schutz-Vorteile eines Nassabscheiders mit den hervorragenden Abscheidewerten eines trockenen Verfahrens. Auf einen Nassabscheider folgt eine Nachfilterstufe. So stellen die Kirchheimer sicher, dass die gereinigte Luft die gesetzlich vorgeschriebenen Partikel-Grenzwerte weit unterschreitet und damit in die Halle zurückgeführt werden kann. Mit der neuen Technik lassen sich nach eigenen Modellrechnungen im Jahr rund 2000 Euro Heizkosten sparen.
Den vorgegebenen Volumenstrom
kann das Gerät automatisch einhalten
Die definierte Abscheideleistung des neuen Modells ist auch auf den Ventilator mit integriertem Frequenzumrichter zurückzuführen. Er passt seine Leistung automatisch dem Widerstand des Filtermediums an. Der wird umso größer, je stärker der Filter mit Fremdstoffen beladen ist. Der Ventilator arbeitet also immer exakt mit der Leistung, die im Moment benötigt wird. Das trägt wesentlich zur Energieeffizienz der Anlage bei. Das Gerät überzeugt durch ein einfaches Handling und lässt sich einer flexiblen Fertigung leichter anpassen. Das ist nach Ansicht der Kirchheimer ein wichtiger Punkt, denn neben großen Zentralanlagen sind oft kleine Abscheider für ein oder zwei Maschinen gefragt. Mit einem Volumenstrom von 1500 m³/h kann der Hydronplus einfach mit umziehen, wenn eine Bearbeitungsstation ihren Platz wechselt. Eine aufwendige Inbetriebnahme wie bei Nassabscheidern fällt weg. Der Anwender gibt einfach einen Volumenstrom vor, den das Gerät dann durch den Frequenzumrichter automatisch einhält. Auch wenn sich die Druckverhältnisse im Rohrleitungssystem zum Beispiel durch das Öffnen einer Arbeitskabinentür ändern, reguliert sich das System auf die vorgegebenen Parameter ein. (ub)