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Borkum – Pilotinsel für intelligente Energiespeicher

Energiemanagement
Borkum – Pilotinsel für intelligente Energiespeicher

Borkum – Pilotinsel für intelligente Energiespeicher
Borkum könnte „best practice example“ für die Energiewende werden: EU-Partner erproben hier intelligente Energiemanagementlösungen. Bild: K.-W. Wessolek / Wirtschaftsbetriebe Borkum
Die Nordsee-Insel wird zum Testfeld für energieautarke „Prosumer“, die produzieren und zugleich verbrauchen. Forscher aus sieben EU-Ländern engagieren sich. Jetzt im Januar 2017 beginnen die ersten Installationen, darunter die Straßenbeleuchtung und 40 Häuser.

Das Leuchtturm-Projekt NETfficient der EU zielt darauf ab, intelligente Speichertechnologien zur Marktreife zu bringen und wird mit 9 Mio. Euro aus dem Programm Horizont 2020 gefördert. Mit einem Gesamtbudget von 11 Mio. Euro erhöht es den Anteil der erneuerbaren Energien der Insel weiter, der dank eines großen Solarparks und zweier Windkraftanlagen bereits bei mindestens 50 % liegt. Doch der Schritt hin zu mehr Energieautarkie ist nicht das Entscheidende im Projekt.

„NETfficient geht eines der dringendsten Probleme des Energiemarktes an, da die Generierung von erneuerbaren Energien nicht mehr das eigentliche Problem ist, sondern die Speicherungs- und Verteilungsmethoden, bedingt durch den Zeitunterschied zwischen der Verfügbarkeit erneuerbarer Ressourcen und der Hochphase des Energiebedarfs“, erklärt Olaf Look, Bereichsleiter Wasser/Strom/Netze der Stadtwerke Borkum. „Wir sind stolz, dass Borkum als Pilotinsel dienen kann, auf der wir ein intelligentes lokales Stromnetz in eine reale Umgebung einbinden.“
13 Forschungseinrichtungen, Großunternehmen, KMU und Stadtverwaltungen aus sieben europäischen Ländern beteiligen sich an dem Projekt. Im Stromnetz der Insel installieren die Partner lokale Speichertechnologien wie gebrauchte Batterien von Elektrofahrzeugen, Li-Ionen-Batterien, schnelle Superkapazitoren sowie aus deren Kombinationen bestehende hybride Heimtechnologien. Konkrete Anwendungen wie in öffentlichen und privaten Gebäuden spiegeln reale Energiebedarfsszenarien wider und sorgen für Marktorientierung.
Start mit regenerativer Straßenbeleuchtung
Ab Januar 2017 werden die Maßnahmen auch für Inseltouristen sichtbar werden. „Wir sind dabei, die ersten Teile für den Use Case Straßenbeleuchtung zu bestellen“, sagt Olaf Look. „Außerdem gehen wir in 40 Wohnhäuser und planen regenerative Kühl- und Heiztechnologien für unser Nordseeaquarium.“ Im öffentlichen Aquarium auf Borkum sind 22 m³ Meerwasser auf Temperaturen rund um 12 °C zu halten, wie sie in der Tiefe der Nordsee herrschen.
Ziel von NETfficient ist es, „mit einem intelligenten Netzwerk ein virtuelles Kraftwerk“ aufzubauen, das schwankende Bedarfe decken kann, so Look – und dieses System zu optimieren. Weiter sollen auch Prognosen über Lebenserwartung und Wartungsbedarf der Komponenten entwickelt werden, ebenso wie Entscheidungshilfetools für die gesamte Energie-Wertschöpfungskette vom Planer bis zum Endnutzer. Seit September ist bereits ein Simulationstool online einsehbar.
Die zweijährigen Vorbereitungen waren komplex. Nahezu jedes Verbrauchersystem wird maßgeschneidert, etwa der Komplex aus PV-Modul, Batterie und Inverter in den Gebäuden – je nach Platzverhältnissen. Neben technischen gab es organisatorische und rechtliche Fragen zu lösen, um die Interessen aller Projektpartner und Anwender zu wahren. Den spanischen Koordinator Ayesa Advanced Technologies unterstützt zum Beispiel das Steinbeis-Europa-Zentrum im Projektmanagement. Gut, dass es nun los geht. Olaf Look: „Man will endlich etwas sehen von unserer Arbeit.“ (os)
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