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Kunststofftechnik: Carbon-Kabel für tausend Meter Lift

Kunststofftechnik
Carbon-Kabel für tausend Meter Lift

Mit dem Aufzug tausend Meter in die Höhe fahren: Was wie Zukunftsmusik klingt, wird durch ein neuartiges Aufzugsband aus Kohlefaser und Kunststoff Wirklichkeit. Maßgeblich beteiligt an der Entwicklung ist die Faigle Kunststoffe GmbH.

Der Kohlefaserkern ist geschützt mit einem Mantel aus Polyurethan. Diese Entwicklung brachte Faigle die Nominierung für den österreichischen Innovationspreis Econovius 2017 ein. Zum Einsatz kommt sie im „UltraRope“ von Kone, einem renommierten Unternehmen der Aufzugsbranche. Sechs Jahre währte die Entstehungsphase.
Das aus Kohlefaser und Polyurethan gefertigte Aufzugsband ist Stahlseilen in etlichen Belangen überlegen. UltraRope schafft doppelt so hohe Förderhöhen wie Stahlseile und ermöglicht signifikante Energieeinsparungen. Um sich ein Bild zu machen: In einem Aufzug von 400 m Höhe beträgt das Gewicht der Stahlseile 22 t, die ebenfalls mit bewegt werden müssen. Daher macht in hohen Wolkenkratzern der Betrieb der Aufzüge rund 30 % des gesamten Energiebedarfs aus.
„Durch die intelligente Kombination der hochleistungsfähigen Materialien ist das Aufzugsseil extrem leicht“, erläutert Thomas Decker, bei Faigle verantwortlich für Produktmanagement und Marketing Communications. Die zu bewegende Gesamtmasse reduziert sich signifikant und damit auch der Energieverbrauch. „Bei einem Aufzug mit 500 Meter Förderhöhe beträgt die Gewichteinsparung mit dem UltraRope etwa 60 Prozent“, so Decker.
Entscheidendes Kriterium bei der Herstellung des UltraRope, das herkömmliche Stahlseile in Aufzügen ersetzt, ist die Verbindung von Kohlefaser und Kunststoff: Der Mantel aus Polyurethan muss die vier Kohlefaserkerne innerhalb des Bands in einem genau definierten Abstand sichern. „Das Seil ist ein absolutes Sicherheitsbauteil im Aufzug“, erklärt Decker. „Fehler in der anwendungstechnischen Auslegung oder in der Verarbeitung können schwerwiegende Folgen haben“.
Für die Konstruktion war daher fundiertes Fachwissen über Materialeigenschaften, Einsatzgebiete und Verarbeitung von technischen Kunststoffen entscheidend. Eine Voraussetzung, die Faigle erfüllt: Im eigenen Entwicklungs- und Technikzentrum haben erfahrene Ingenieure Zugriff auf eine umfangreiche Wissensdatenbank, die Versuchsergebnisse und Know-how aus über 50 Jahren Entwicklung, Kunststoffherstellung und -verarbeitung enthält.
Die von Faigle entwickelte Ummantelung aus Polyurethan schützt den Kohlefaserkern außerdem zuverlässig vor Abrieb und Luftfeuchtigkeit. Dadurch hat das neuartige Aufzugsband eine doppelt so lange Lebensdauer wie Stahlseile. Darüber hinaus läuft es vibrations- und geräuschärmer und ist weniger anfällig bei Gebäudeschwankungen.
Mit der Entwicklung des Kunststoff-Mantels für das UltraRope hat sich Faigle für den Econovius 2017 beworben, den Sonderpreis der Wirtschaftskammer Österreich. Die WKÖ zeichnet mit diesem Preis kleine und mittlere Unternehmen aus, die mit ihren Innovationen einen wichtigen Beitrag für mehr Dynamik am heimischen Standort leisten. Von insgesamt rund 500 Bewerbungen überzeugten fünf die Juroren und schafften es in die Nominierungen, darunter Faigle. (os)
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