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Techtextil und Texprocess: Der Stoff, aus dem Innovationen sind

Techtextil und Texprocess
Der Stoff, aus dem Innovationen sind

Die Messen Techtextil und Texprocess 2017 gehen vom 9. bis 12. Mai in Frankfurt erneut mit starkem Wachstum an den Start. Ein Zeichen, dass technische Textilien Konjunktur haben und neue Technologien pushen.

Als Leitmesse bietet die Techtextil einen Überblick über alle Arten von technischen Textilien und Vliesstoffen und ihre Produktinnovationen. Die zur Verarbeitung benötigten Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen stellt die Texprocess aus. Beide Fachmessen, die mit einem Ticket besucht werden können, wachsen stark: Zählten sie 2013 noch insgesamt 1600 Aussteller und zwei Jahre später 1666, so sind es 2017 bereits 1780 Aussteller, Stand Mitte April – und täglich kommen Anmeldungen hinzu, teilt die Messe Frankfurt Exhibition GmbH mit.
Dass technische Textilien zur Querschnittstechnologie geworden sind, wird an den zwölf Anwendungsbereichen von Agrotech bis Sporttech deutlich, die die Techtextil beheimatet. Der Bereich Indutech (allgemeine Industrie) ist mit 760 Ausstellern von insgesamt 1470 (Stand Mitte April) mit Abstand der größte unter ihnen und wächst auch am stärksten. Faserbasierte Materialien sind im Trend: Sie substituieren häufig Metallwerkstoffe und machen darüber hinaus völlig neuartige Funktionalitäten in Materialien zugänglich.
Welchen Rang technische Textilien für die zukunftsgewandte Entwicklung in der Industrie inzwischen haben, lässt sich am Engagement der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ablesen. Unter dem Titel „Living in Space“ präsentieren sie auf einem Sonderareal in Halle 6.1 exemplarisch die Anwendungsvielfalt in der Raumfahrt. „Die technische Textilbranche liefert die notwendigen Lösungen, um sich im All zu bewegen und zu überleben. Genau diese Lösungen zeigen wir auf dem Sonderareal – fachlich fundiert und unterhaltsam“, sagt Michael Jänecke vom Brand Management der Messe Frankfurt. „Besuchern bietet das Areal so Inspiration und Orientierung.“ In Halle 6.1 befindet sich zudem das BMWI-Areal „Innovation made in Germany“ mit seinem Fokus auf junge innovative Unternehmen mit Sitz in Deutschland.
Unter den angemeldeten Unternehmen der Techtextil sind alle internationalen Marktführer, betont die Veranstalterin. Die Techtextil verleugnet auch nicht die Wurzeln: Auf der „Innovative Apparal Show 2017“ im Foyer der Hallen 5.1 und 6.1 präsentieren internationale Hochschulen für Mode und Design ihre visionären Entwürfe – inspiriert von technischen Textilien. So setzen sie auf dem Laufsteg in Szene, was technisch in vielerlei Branchen möglich wird: Intelligente Textilien heizen, leuchten und kommunizieren. „In smarter Mode stecken häufig Technologien, die eher aus modefernen Branchen bekannt sind, etwa aus der Architektur, dem Automobilsektor, der Luftfahrt oder der Medizinindustrie“, erklärt Michael Jänecke.
Initiiert durch die Techtextil präsentierte zum Beispiel die Designerin Lina Wassong auf der Berliner Fashion Week den „Monitor Dress“. Das Kleid visualisiert den Herzschlag ihrer Trägerin mit Hilfe großflächiger LEDs. Möglich machen das leitfähige Silberfäden, aus denen der Jersey-Stoff besteht. Hergestellt von Statex aus Bremen, kommen die versilberten Polyamide sonst in antistatischen Teppichen von Flugzeugen zum Einsatz. In der Human- und Veterinärmedizin sind sie in versilberten Wundauflagen verarbeitet. Und in Smartphone-Hüllen schützen die versilberten Fasern die Mobiltelefone von Politikern und Polizei vor Datendiebstahl.
Der Bereich Medtech auf der Textiltech lässt nicht weniger darüber verblüffen, was technische Textilien künftig ermöglichen könnten – in der Medizin und natürlich auch anderswo. Beispiele sind textilsensorische Wundverbände, neuartige Bronchialstents und eine tragbare künstliche Lunge mit textilen Kernelementen.
Drei Forschungsinstitute – das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) und das Institut für Festkörperelektronik (IFE) der TU Dresden sowie das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e. V. (TITV) aus Greiz – haben bereits miniaturisierte, textilbasierte Sensoren für das kontinuierliche Monitoring chronischer Wunden entwickelt und ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt, berichtet die Messe im Vorfeld. „Deutsche Unternehmen sind Weltmarktführer bei technischen Textilien“, kommentiert Manfred Junkert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie (textil+mode). „Die Digitalisierung textiler Produkte und Prozesse wird einen Innovationsschub auch in vielen anderen Branchen auslösen.“
Zum Rahmenprogramm der Messe gehören weiter das Techtextil Symposium im Saal Europa der Halle 4.0 und der Techtextil Innovation Award, der am Dienstag um 10 Uhr dort vergeben wird.
Parallel bietet die Texprocess als Fachmesse für die Verarbeitung technischer Textilien und Vliesstoffe dem Besucher Einblicke in alle Schritte der Textilverarbeitung, einschließlich Textilveredelung und Digitaldruck. Eines der Highlights: In Zusammenarbeit mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF) Denkendorf sowie Branchen-Unternehmen zeigt die Texprocess mit der „Digital Textile Microfactory“ erstmals die komplett vernetzte Produktion von Bekleidung – vom Design über den digitalen Druck bis hin zum automatischen Zuschnitt und zur Konfektion. (os)
Weitere Informationen zu den Messen gibt es unter techtextil.messefrankfurt.com und texprocess.messefrankfurt.com.
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