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Awards für Carbon- und Flachs-Highlights

JEC Composites: 1200 Aussteller laden von 10. bis 12. März nach Paris ein
Awards für Carbon- und Flachs-Highlights

Composites | Die Verbundwerkstoff-Leitmesse JEC Europe wächst erneut – diesmal erklimmt sie eine dritte Etage im Pavillon 7 der Pariser Messe. Schon zuvor schaut alles auf die JEC Awards. §

Autor: Olaf Stauß

Sie sind begehrt, sie repräsentieren die Fortschritte der Faserverbundtechnik und sind ein Kennzeichen für die Nonprofit-Ausrichtung der JEC Group: die jährlich auf der Messe vergebenen Innovation Awards entlang der Wertschöpfungsketten von Composites. 18 Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien wird es diesmal geben – dazu unten mehr.

Mit 1239 Ausstellern, davon 225 aus Deutschland und insgesamt 71 % aus Europa, erhält die JEC Europe von 10. bis 12. März in Paris ihre Präsenz auf hohem Niveau. Und dies, obgleich inzwischen zwei weitere JEC-Veranstaltungen zu Composites in Amerika und eine in Asien stattfinden.
Innovation Awards: Pluspunkte gibt es für Technologie-Partnerschaften
Wie die Awards spielen auch die Begleit-Kongresse eine wichtige Rolle für das Ziel, die Branche als ganzes technologisch voran zu bringen (s. Website). Denn das ist die Vorgabe für die JEC Group: Sie ist verpflichtet, Gewinne in die Entwicklung der Branche zu reinvestieren.
Die Jury wählte die JEC-Innovationspreise nach fünf Zielkriterien aus: technische Relevanz, Marktpotenzial, Finanz- & Umweltauswirkungen, Einzigartigkeit und Partnerschaften – fast alle Gewinner können aus diesem Grund auf eine Zusammenarbeit mit Technologiepartnern verweisen. 80 Bewerbungen aus 20 Ländern sind in diesem Jahr eingegangen, teilt der Veranstalter mit. Ein Blick in Auszügen auf die (bereits bekannt gemachten) Awards:
Am interessantesten sind natürlich (End-)Produktentwicklungen. Dazu vier Beispiele: MAN Truck & Bus hat mit Munich Composites einen Luftfederungsträger für Omnibusse aus CFK entwickelt, der weniger als 16 kg wiegt – gegenüber den 53 kg bei der Stahlversion. Weil der Prozess vollständig automatisiert ist und durch die Flechttechnologie wenig Ausschuss auftritt, ist der CFK-Träger wettbewerbsfähig. MAN erhält dafür den Award der Kategorie Transport.
In der Kategorie Schwermaschinen gewinnt das holländische National Aerospace Laboratory mit zwei europäischen Partnern: Sie entwickelten ein hybrides Konzept, in dem Glasfaser-verstärkte Kunststoffe mit Metallen kombiniert werden, um neben Kosten auch Gewicht und Energie zu sparen, zum Beispiel bei Baggerschaufeln. Ein Demonstrator ist in Paris zu sehen.
Im Bereich Automobilsicherheit wird das Hyundai Motor Europe Technical Centre (Deutschland) mit seinen französischen Partnern ausgezeichnet. Sie konzipierten einen Aufprallträger, der aus reaktiven Thermoplasten pultrudiert und zudem überspritzt wird. Zum Einsatz kommt die Radius-Pultrusion, mit der sich erstmals gebogene Profile produzieren lassen. Der Hyundai-Träger ist um 43 % leichter als Stahl-Varianten.
Der JEC Award im Bereich Sport und Freizeit geht an die Blackstone Tek. Die Südafrikaner schafften es, eine Kohlefaser-Motorradfelge so zu entwerfen, dass sie sich für verschiedene Marken eignet. Und weil dabei etliche Alu-Teile substituiert wurden, sinkt das Gewicht weiter.
Faszinierende Produktentwicklungen. Dennoch: Für die Branche wichtiger sind in der Regel die Innovationen bei Prozessen und Komponenten, bei Matrix, Verstärkungen, Fasern und deren Verarbeitung. Auch hier gibts Highlights und Awards. AkzoNobel Polymer Chemistry wird in der Kategorie Harze für ein System prämiiert, bei dem ungetrocknete, also feuchte Biofasern verwendet werden können. Dies bedeutet, dass Teilehersteller ihre Glasfaser- einfach durch geeignete Biofaserverstärkungen ersetzen und wie üblich (meist in Infusionsprozessen) verarbeiten können – ohne weitere Nachteile.
Im Ressort Halbfertigprodukte ergattert Faurecia mit Partnern (Frankreich) die JEC-Trophäe für ein duroplastisches Sandwich-Element, das mit sehr langen Flachsfasern verstärkt ist. „FlaxTapes“ bilden die Deckschichten der „Flexpregs“. Sie nutzen erneuerbare Ressourcen und sollen sich sehr rationell herstellen lassen. Gegenüber Glasfasermatte-PUR-Sandwiches auf Erdölbasis sparen sie 35 % Gewicht ein – zum Beispiel als verstellbare Kofferraum-Ladefläche oder als Rohboden im Fahrgastraum. •
Industrieanzeiger
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