Aluprofil-Hersteller Sapa setzt die „Elektromagnetische Puls-Technologie“ (EMPT) zum Fügen ein und wirft damit ein Schlaglicht auf eine außergewöhnliche Methode: Ein kurzer Stromimpuls in Spulen verändert den Querschnitt von Profilen so, dass sie verklammern oder verschweißen – selbst bei nichtmagnetischem Metall.
Sapa Aluminium im polnischen Trzcianka hat eine EMPT-Anlage bei der PSTproducts GmbH in Alzenau bestellt und wird damit als erster Strangpressprofil-Hersteller diesen neuartigen Prozess industriell einsetzen. Angesichts des steigenden Bedarfs an Leichtbau-Strukturen aus Aluminium hat sich der Profilehersteller spezialisiert auf die Wertsteigerung durch Fertigen von Halbzeugen mit innovativen Fügemethoden.
Mit der Elektromagnetischen Puls-Technologie lassen sich unterschiedliche Werkstoffe verbinden und somit Hybrid-Konstruktionen realisieren wie aus Aluminium und hochfestem Stahl oder von eloxierten und pulverbeschichteten Strangpressprofilen. Zunächst nutzt Sapa die EMPT-Maschine mit Unterstützung von PSTproducts-Mitarbeitern vor allem für Tests, den Prototypenbau und die Produktion von Kleinserien.
Die EMP-Technologie ermöglicht das berührungslose Fügen, Schweißen, Formen und Schneiden von Metallen: Dabei werden elektromagnetische Spulen mit einem sehr kurzen Strompuls mit sehr hoher Leistung beaufschlagt, bereitgestellt durch einen speziell konzipierten Pulsgenerator. Die Spule erzeugt elektromagnetische Kräfte, die den Durchmesser von Rohren durch Kompression oder Expansion ändern können. Selbst nichtmagnetisches, metallisches Material wie Aluminiumrohre lässt sich bearbeiten, weil kurzzeitig ein Wirbelstrom im Werkstück induziert wird. Auch nichtsymmetrische Querschnitte lassen sich damit derart erweitern oder verkleinern, dass es zu einer formschlüssigen Verbindung, einer Verschweißung in der festen Phase oder einfach nur einer Geometrieänderung kommt. Dabei entsteht unter anderem eine atomare Verbindung (zum Beispiel Aluminium-Stahl). PSTproducts hebt außerdem hervor, dass bei dem für die industrielle Massenfertigung geeigneten, kalten Prozess keine Wärmeeinflusszone existiert.
Nach Angaben aus Alzenau eignet sich EMPT auch, um statisch und dynamisch hoch belastete Strukturen wie Antriebs- oder Behälterstrukturen aber auch Leichtbau-Konstruktionen im Materialmix herzustellen. os
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