Bei der Kanalreinigungsdüse liegt eine doppelte Substitution vor, erklärt Spritzgießer Kläger: Verschleißfeste Keramik ersetzt weiches Metall, und aus vier Teilen wurde nun eines.
Sowohl auf der Material- als auch auf der Verfahrensebene bedeutet Keramikspritzguss eine Substitution, heißt es bei der Kläger Spritzguss GmbH & Co. KG in Dornstetten, die sich als Entwicklungspartner und Systemlieferant versteht. Denn wenn technische Keramik zum Einsatz kommt, ersetzt sie Hartmetall-, Edelstahl- oder Druckgussteile, denen sie zum Beispiel in der thermischen und chemischen Stabilität oder in der Verschleißfestigkeit überlegen ist. Hinzu kommt die gestalterische Freiheit durch das Spritzgießen, die Kostenvorteile bringt.
So auch im Beispiel von Düsen in Kanalreinigungssystemen, das Kläger präsentiert: Mit großem Druck wird hoch abrasives Medium (Wasser mit harten Fremdpartikeln) durch die Düse gedrückt. Metall alleine ist gegenüber dem auftretenden Verschleiß nicht resistent genug, so dass schon in der bestehenden Lösung eine Keramikdüse aus Zirkonoxid in eine Stahlaufnahme eingesetzt wurde, die wiederum mit einer Messingbuchse in den Sitz gepresst wurde. Die Formgebungsfreiheit des Spritzgießens ermöglicht es nun, die vierteilige Baugruppe auf nur ein Teil zu reduzieren.
Gefertigt werden unterschiedliche metrische Gewinde mit einem Sechskant zum sicheren Verschrauben im Bohrkopf. Die Innengeomtrie zeigt einen zylindrisch verlaufenden Kanal, der sich konisch verjüngt. Das Strahlkreuz ersetzen jetzt durchgängige Stege, die gleichzeitig einen applikationstechnischen Vorteil bringen. Die Bohrungsdurchmesser bis zu 0,1 mm entstehen durch Spritzgießen und können dank austauschbarer Kerne beliebig variieren. Neben der qualitativen Verbesserung stellt sich daher ein Kostenvorteil ein.
Bei derartigen Projekten begleitet Kläger seine Kunden als Full-Service-Dienstleister vom Engineering bis hin zur Serienproduktion. Bei Bedarf kommt auch Computertomographie zum Einsatz. Besonderes Gewicht legt der Spritzgießspezialist auf das Know-how, das für die Integration von Keramikbauteilen in Baugruppen nötig ist: Die Möglichkeiten reichen vom Umspritzen mit Kunststoff über die mechanische Verbindung (Verpressen, Einklipsen) bis hin zum Verkleben. os
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