Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer sind furios ins neue Jahr gestartet. Nach dem Produktionsplus von 8,8 % im Vorjahr rechnet die Branche für 2011 mit einem Zuwachs in einer Größenordnung von 10 % und rund 20 000 neuen Jobs.
Mit ihrer Aufholjagd beim Auftragseingang seit Sommer 2009 konnten die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer im Vorjahr die Produktion um 8,8 % steigern. Damit kletterte der Branchenumsatz laut VDMA von 161 Mrd. auf 174 Mrd. Euro. Allerdings hinkt die Branche trotz des kräftigen Aufschwungs dem, wie VDMA-Präsident Dr. Thomas Lindner sagte, „außergewöhnlich hohen Vorkrisenniveau“ des Jahres 2008 um 18 % hinterher. Überdies hätten die Teilbranchen unterschiedlich von dieser Entwicklung profitiert, hob der Verbandschef auf die breite Streuung auf Fachzweigebene ab. Lag etwa die Baumaschinentechnik weit entfernt von ihren Tops der Jahre 2006 bis 2008, hätten andere wie beispielsweise Hütten- und Walzwerkseinrichtungen, Power Systems und Elektrische Automation ihre vormaligen Top-Level teilweise sehr deutlich übertroffen. Im Jahresschnitt lasteten die Unternehmen ihre Kapazitäten um knapp 80 % (2009: 72,5 %) aus. Diesen Januar lag die Quote laut Verbandsangaben bereits bei 84,4 %.
Einen weiteren Schub haben die Orders im Dezember 2010 mit einem Plus von 44 % erfahren. Da dieser kräftige Schwung zum Start ins neue Jahr mitgenommen werden konnte, schätzt Lindner „das Produktionswachstum für 2011 auf eine Größenordnung von 10 Prozent“. Selbst wenn sich die Prognose erfülle, dürfte dies immer noch 9 % unter dem Wert von 2008 liegen. Zugleich sei in diesem Jahr mit einem weiteren Beschäftigungsaufbau von 20 000 Stellen in der Stammbelegschaft zu rechnen. Bis Ende 2011 könnte die Zahl der Mitarbeiter auf 932 000 steigen. Dem Abbau von 9000 Arbeitsplätzen im Jahresverlauf 2010 stünden 10 000 neue Stellen gegenüber, die von Mai bis Dezember entstanden wären, sagte Lindner. Derzeit beschäftigt die Branche rund 30 000 Leiharbeiter, Tendenz steigend. Die Strategie, Beschäftigung zu halten und so einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften vorzubauen, sei aufgegangen, betonte Lindner. dk
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