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So komplex wie noch nie

Schweizer Bühler AG stellt „Lost-Core“-Druckgusstechnologie mit Salzkernen vor
So komplex wie noch nie

Aluminium-Druckgussteile lassen sich jetzt noch komplexer gestalten. Dafür sorgt die „Lost-Core-Technologie“ von Bühler mit Salzkernen. Die Schweizer präsentieren ihre Prozessinnovation als eine große Chance für den automobilen Leichtbau.

Trends wie der Leichtbau und Kostendruck verlangen nach kreativen Druckguss-Lösungen, so jedenfalls wird es bei der Bühler AG in Uzwil gesehen. Eine innovative Antwort sei die Bühler-Technologie mit verlorenen Salzkernen, die dank „völlig neuer Möglichkeiten“ vielfältige Anwendungen eröffne. Die Neuerung machten die Schweizer folgerichtig Mitte November zunächst einem Kreis einschlägiger Entwickler und Anwender aus aller Welt bekannt. Auf einem Symposium am Hauptsitz Uzwil machten sich über hundert Experten mit dem Lost-Core-Prozess vertraut, darunter schwergewichtige Vertreter der Autoindustrie und ihrer Zulieferer, wie es heißt. Sie sollen ein einhelliges Fazit gezogen haben: Der Bühler-Prozess stehe vor einer viel versprechenden Zukunft.

Bei der Lost-Core-Technologie werden Partien des zu gießenden Bauteils mit einem Salzkern ausgespart, der dann wieder ausgespült wird. Auf diese Weise lassen sich Bauteile aus dem Kokillen- und Sandguss substituieren und mit der Wirtschaftlichkeit des Druckgießverfahrens herstellen (s. auch Link zum Bühler-Video*). Gleichzeitig kommen die bekannten Vorteile des Druckgießens zum Tragen wie Materialeinsparung, kürzere Zykluszeiten und weniger Nachbearbeitung.
Lost Core erlaube zudem die Entwicklung gänzlich neuer Bauteile, teilt Bühler mit. So könne die innere Formgebung komplexer gestaltet werden, die Zusammenfassung mehrerer Bauteile erlaube eine höhere Funktionsintegration und die größere Gestaltungsfreiheit mache ein komplett neues Teiledesign möglich. Ein weiterer Vorteil, der in Gesprächen genannt wird: Rückstände von Sandpartikeln, die bei Sandkernen nie ganz ausgeschlossen werden können, sind bei der Salzkerntechnologie nicht zu befürchten. Durch die gute Löslichkeit von Salz wird das Material restlos ausgeschwemmt.
Am Anfang des Bühler-Prozesses Lost Core steht das Teiledesign für die Salzkernapplikation. Dann folgt die Erstellung des Form-, Aluminiumteil- und Salzkern-Konzepts. Das Verhalten des flüssigen Salzes und des Aluminiums in der Form sowie die Qualität des Bauteils lassen sich simulieren, wodurch nachträgliche, teure Formanpassungen entfallen. Für die Herstellung des Salzkerns, der die innere Formgebung des Aluminium-Druckgussteiles bestimmt, spielt die richtige Salzlösung eine entscheidende Rolle, um die Stabilität des Kerns zu garantieren und gleichzeitig die anschließende Entkernung zu ermöglichen.
Produziert wird der Salzkern wie auch das Aluminiumbauteil auf einer Druckgießmaschine mit Echtzeitregelung. Diese stellt sicher, dass der Kern während des Umgießens nicht beschädigt wird. Entfernt wird der Kern mit Wasser unter Hochdruck.
Bühler verfügt nach eigenen Angaben über das notwendige Know-how und die Ausrüstung, um die Lost-Core-Technologie in verschiedenen Anwendungen erfolgreich umzusetzen. Und das Unternehmen hält sich bereit, den gesamten Prozess von der ersten Idee bis zur Produktionsreife zu unterstützen – dies wurde auch auf dem November-Symposium deutlich.
Zum besseren Verständnis für die anwesenden Experten wurde ein konkretes Projekt eins zu eins in allen Schritten durchsimuliert. Anschließend konnten die Teilnehmer die verschiedenen Prozessphasen live miterleben. os
 
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