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TPU macht Citroën zum „Cactus“

Erstmals spritzgegossenes TPU an der Fahrzeugaußenseite
TPU macht Citroën zum „Cactus“

TPU macht Citroën zum „Cactus“
Citroën nutzt die neue TPU-Type der BASF, um den C4 Cactus mit so genannten Airbumps an den Seiten und an Front und Heck zu verkleiden. Bild: BASF
Thermoplastisches Polyurethan | Dass der neue Citroën C4 Cactus mit einem gänzlich neuartigen Design daherrollt, liegt an seinen „Airbumps“ aus TPU, die ihn gegen Rempler von außen wappnen.

Die BASF hat thermoplastisches Polyurethan (TPU) so optimiert, dass es an der Fahrzeugaußenseite großflächig und unlackiert eingesetzt werden kann – und stellte diese Neuheit auf der Kunststoffmesse Fakuma vor. Autohersteller PSA Peugeot Citroën nutzt die neue TPU-Type Elastollan AC 55D10 HPM, um den Citroën C4 Cactus mit „Airbumps“ zu verkleiden – einem neuen Warenzeichen von PSA.

Dabei handelt es sich um großformatige, kontrastfarbige Luftkissenträger an den Seiten, an Front und Heck. Sie schützen die Außenhülle vor Stößen oder Kratzern und geben dem Auto sein unverwechselbares Design. Die Neuerung ist Ergebnis einer mehrjährigen Entwicklungs-Zusammenarbeit zwischen dem französischen Autohersteller, Zulieferer Rehau und der BASF. Rehau stellt die Seiten-Airbumps durch Spritzgießen her, Faurecia die Stoßfänger an Vorder- und Rückseite.
„Die Airbumps fassen die Philosophie des Citroën C4 Cactus perfekt zusammen. Sie überzeugen mit Stil und Multifunktionalität“, sagt Jérôme Vinot Préfontaine, Leiter des Einkaufs für den C4 Cactus bei PSA Peugeot Citroën. „Zusammen mit den Partnern haben wir Materialentwicklung und Produktionsprozess in Modelle münden lassen, die Qualität, Ästhetik und Kosten optimal kombinieren.“
Der Vorteil des neuen Materials liegt der BASF zufolge in einer Kombination aus Konstruktionsfreiheit, Langzeitbeständigkeit, angenehmer Haptik und edler Optik. Elastollan HPM verbinde die Eigenschaften von herkömmlichen TPU wie gute Zug- und Abriebfestigkeit, Elastizität, exzellente Schlagzähigkeit bei niedrigen Temperaturen und hohe Medienbeständigkeit mit neuen Merkmalen: Auch bei geringen Wanddicken habe der Werkstoff eine sehr gute Oberfläche, sei kratzfest, UV- und witterungsbeständig, einfach zu reinigen und biete eine Gebrauchstemperatur von 120 bis 150 °C.
Damit eignet sich das neue Material besonders gut als Oberfläche für die stoßabsorbierenden Airbumps, die dem C4 Cactus seine charakteristische Struktur geben: Das spritzgegossene TPU-Bauteil wird an einer Trägerschale aus PC und ABS befestigt. So entstehen flexible Hohlräume, die eingedrückt werden können und wieder zurückschnappen. Der gesamte Träger wird an der Metallkarosserie angebracht. Durch gute Montageeigenschaften der HPM-Type entstehe ein dichter Verbund, wie ihn Trimmaterialien aus PP nicht erreichen.
Da Elastollan HPM einfärbbar ist, müssen die Airbumps nicht lackiert werden. Sie erfordern deshalb auch keine besondere Wartung und helfen im Schadensfall, die Reparaturkosten des Fahrzeugs zu senken.
Gute Fließfähigkeit und kurze Zykluszeit
Auch in der Verarbeitbarkeit ist die neue Elastollan-Type weiterentwickelt. Das Material könne mit einer um 50 % kürzeren Zykluszeit als konventionelles TPU spritzgegossen werden und verfüge über sehr gute Fließfähigkeit, heißt es. So seien Wanddicken von nur 1,5 bis 1,8 mm möglich, ohne dass die Oberflächengüte leidet.
Bisher wurde Elastollan im Fahrzeugbereich unter anderem als Kabelummantelung, im Motorraum und im Autoinnenbereich eingesetzt, zum Beispiel für Türgriffe, Schaltknäufe und Auskleidungen von Becherhaltern. Das TPU der BASF kann nicht nur spritzgegossen, sondern auch extrudiert und blasgeformt werden. (os) •
Industrieanzeiger
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