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Volle Power beim Winkelschleifen

Moderne Systemlösung: Metabo fertigt Ankerwelle aus Spezialdraht
Volle Power beim Winkelschleifen

Spezialstahl | Bei seinem neuen „Marathon Motor“ für Winkelschleifer erhöhte Metabo das Drehmoment um 50 %. Kein Problem für die Ankerwelle aus ETG 100: Der Spezialstahl von Steeltec ist bereits im Lieferzustand hochfest und dennoch sehr gut zu zerspanen.

Hanna Maurer Fachjournalistin in Montabaur

Werkzeug-Know-how trifft Stahlkompetenz. „Mit Steeltec arbeiten wir bereits seit vielen Jahren zusammen“, sagt Michael Schmohl, Leiter Entwicklung Motoren bei der Metabowerke GmbH. „Bei der Entwicklung neuer Lösungen schätzen wir die technische Unterstützung des Blankstahlherstellers, der interdisziplinär denkt wie wir.“ Die Berücksichtigung sämtlicher Faktoren, die Einfluss auf die Qualität des Produkts haben, ist ein zentrales Arbeitsprinzip bei Metabo. Angefangen bei den Anforderungen in der Anwendung. Denn die Elektrowerkzeuge sind in den Kernzielgruppen Industrie, Handwerk sowie Renovierung höchsten Belastungen ausgesetzt. Dort müssen Bohrhämmer, Akkubohrschrauber, Winkelschleifer und Kappsägen von Metabo Tag für Tag ihre Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unter härtesten Bedingungen unter Beweis stellen. Dies ist auch das oberste Ziel des mittelständischen Unternehmens, das 1924 in Nürtingen gegründet wurde und heute weltweit über 1800 Mitarbeiter beschäftigt. Der Werkzeughersteller betreibt Produktionsstätten in Nürtingen mit mehr als 1100 Mitarbeitern und im chinesischen Shanghai. 23 Vertriebsgesellschaften und mehr als 100 Importeure sichern die globale Präsenz.
Bei der Entwicklung der neuen Winkelschleifer-Serie war maximale Leistung bei minimaler Baugröße das Ziel. Extrem ergonomisch gestaltet wie die 1200-Watt-Maschinen, bieten die neuen 1700-Watt-Winkelschleifer eine in dieser Baugröße „einzigartige Leistungsdichte“, wird in Nürtingen betont. „Eine optimale Handhabung des Werkzeugs und eine hohe Produktivität sind zentrale Kriterien für die Anwender“, erläutert Michael Schmohl. „Eine Voraussetzung ist ein kompakter High-End-Motor mit hochbelastbarer Ankerwelle.“
Metabo hat das Drehmoment des Marathon-Motors im Vergleich zur Vorgängerversion um 50 % auf bis zu 5 Nm erhöht, damit die neuen Werkzeuge unter Last konstante Drehzahlen liefern. Die zuverlässige Kraftübertragung erfolgt über die hochbelastbare Ankerwelle. In der Entwicklung führte Metabo Belastungstests des neuen Motors durch, um das anforderungsgerechte Material für das Bauteil zu finden. Michael Schmohl fasst zusammen: „Bereits vorher haben wir den Spezialstahl von Steeltec für die Ankerwelle eingesetzt. Auch unter höherer Wechselbelastung beweist der ETG 100 seine Formtreue und Standfestigkeit – und das bei gleichbleibendem Durchmesser. Daher sind wir dem Stahlprodukt treu geblieben.“
Der zentrale Vorteil des Werkstoffs: Bereits im Lieferzustand bringt er die geforderte Zugfestigkeit von mindestens 960 MPa mit. Anders als bei konventionellem Vergütungsstahl muss das Bauteil nach der Fertigung nicht mehr wärmebehandelt werden. Dies hätte den Nachteil, dass sich der Stahl verzieht und einer Nachbearbeitung in Form von Richten, Schleifen und Entgraten bedarf. Mit dem ETG 100 entfallen diese Arbeitsschritte. Er erfüllt exakt die geforderten Formtoleranzen und ermöglicht einen vibrationsarmen, laufgenauen Betrieb der hochbeanspruchten Ankerwelle.
Damit beim Zerspanen möglichst wenig Materialabtrag anfällt, liefert Steeltec den ETG 100 in einem Sondermaß von 10,7 mm Durchmesser. Er lässt sich trotz hoher Festigkeit sehr gut zerspanen, was sich positiv auf die Werkzeugstandzeiten und die Durchlaufzeiten im Nürtinger Produktionswerk auswirkt. Metabo profitiert von einer hohen Prozesssicherheit und von vergleichsweise geringen Teilekosten.
„Ein weiteres Plus: „Unser Spezialstahl verfügt über gleichmäßige mechanische Eigenschaften über dem gesamten Querschnitt und Abmessungsbereich“, erläutert Wolfgang Birke, Account Manager bei Steeltec. „Damit ermöglicht er eine konstant hohe Bauteilqualität.“ Die Versorgung erfolgt bedarfsgerecht: Steeltec unterhält ein Warenlager vor Ort in Nürtingen, so dass die benötigten Stahlsorten kontinuierlich verfügbar sind und flexibel von Metabo abgerufen werden können.
Das Geheimnis der hohen Stahlqualität liegt im Prozess- und Werkstoff-Know-how und in der anforderungsgerechten Einstellung der mechanisch-technologischen Eigenschaften. Als Teil der Schmolz+Bickenbach-Gruppe nutzt Steeltec die Synergieeffekte im Konzern aus Technologien und Stahlkompetenzen: So schmilzt das Schwesterunternehmen Swiss Steel den Stahl mit den erforderlichen Legierungsbestandteilen im eigenen Werk. Anschließend wird der flüssige Stahl in der Stranggießanlage zu Knüppeln vergossen und im Walzwerk zu Draht verarbeitet.
Der Blankzug erfolgt dann in der Zieherei von Steeltec. Dort stellt der Blankstahlhersteller die mechanisch-technologischen Eigenschaften des Spezialstahls anforderungsgerecht ein. Dies gelingt durch die gezielte Steuerung von Temperatur und Abzug beim Ziehen. Nach dem Richten prüft die Qualitätssicherung das Material auf Risse und weist Metabo die Qualität mittels Prüfzeugnis 3.1 nach.
Eine ganzheitliche Produktentwicklung ist der Schlüssel zu leistungsstarken Elektrowerkzeugen. Dafür berücksichtigen Metabo und Steeltec gemeinsam alle Einflussfaktoren über der gesamten Wertschöpfungskette: von den steigenden Anforderungen im Betrieb und auf der Baustelle über die Werkstoffauswahl in der Konstruktion und die Einstellung optimaler Schnittparameter in der Fertigung bis hin zur Qualitätssicherung. Das Ergebnis sind eine prozesssichere und wirtschaftliche Produktion sowie moderne und wettbewerbsfähige Systemlösungen. •
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