Gewindefertigung | Ein neues Verfahren für die Gewindefertigung hat Emuge auf der AMB präsentiert. Punch Tap verkürzt deutlich die Fertigungszeit im Gewindezyklus bei gleichzeitiger Reduktion des Energieverbrauchs.
Das Helikal-Gewindeformen, das durch seine schnellen und präzisen Bewegungen an den Punch im Boxsport erinnert, entstand in Zusammenarbeit mit Audi und dem Institut für Spanende Fertigung (ISF) der Universität Dortmund. Ausgangspunkt war die Idee, den Werkzeugweg deutlich zu verkürzen und so eine erhebliche Zeiteinsparung zu erzielen.
Das neue Verfahren setzt eine Vorbohrung mit entsprechendem Durchmesser voraus. Das Punch-Tap-Werkzeug hat kein durchgehendes Gewindeprofil am Umfang, sondern zwei um 180° versetzte Zahnreihen. Die Gewindefertigung lässt sich in drei Arbeitsschritte aufteilen:
- Zuerst fährt das Werkzeug in die Vorbohrung und erzeugt zwei helikale Nutkanäle.
- Durch synchrones Verfahren der Vorschubachse und Rotation des Werkzeuges um 180° entsteht das Gewinde.
- Anschließend wird das Werkzeug durch die Helikalnuten aus der Bohrung gefahren. Das Ergebnis ist ein Gewinde mit zwei helikalen Nuten.
Durch die neue Kinematik ist der Weg, den das Werkzeug zurücklegen muss, wesentlich kürzer. Das führt zu einer Zeiteinsparung bis zu 75 % im Zyklus.
Das Punch-Tap-Verfahren für den Serieneinsatz in Gussaluminium ist zunächst exklusiv Entwicklungspartner Audi vorbehalten. Später wird die neue Technologie auch allgemein zur Verfügung stehen. •
Unsere Webinar-Empfehlung
XR-Lösungen als sinnvolles Werkzeug im Service. Komplexität reduzieren und Wissen einfacher sowie verständlich zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, im richtigen Format ausspielen.
Teilen: