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Bewährtes Konzept universell eingesetzt

Mit Doppelspindel-Drehautomaten produktiv und dennoch flexibel
Bewährtes Konzept universell eingesetzt

Werkzeugmaschinen | Automobilzulieferer Geiger setzt beim Drehen auf Doppelspindel-Automaten von DMG Mori. Sie ermöglichen es den Pretzfeldern, flexibel auf Änderungen der Werkstücke zu reagieren.

Ralph Schiffler Fachjournalist in Köln

In über 50 Jahren ist die von Ernst Ludwig Geiger gegründete Geiger Fertigungstechnologie GmbH zu einem wichtigen Anbieter von anspruchsvollen Dreh- und Frästeilen herangewachsen. Als Tier-2-Supplier produziert das Unternehmen aus Pretzfeld – seit 2008 als Tochter der KAP Beteiligungs AG – vorwiegend hochwertige Automotive-Komponenten, darunter Injektoren für Bosch. Den Status als Preferred Supplier der Bosch Group hat Geiger mit Hilfe seiner rund 350 kompetenten Mitarbeiter und einem hohen Innovationsgrad in der Fertigung erreicht. Zahlreiche Doppelspindel-Drehautomaten der NZ- und NZX-Baureihen von DMG Mori sorgen für eine hohe Bearbeitungsqualität, während Roboter und Verkettungen die in der Automobilbranche erforderliche Produktivität sicherstellen.
„Wir verstehen uns als Dienstleister, der seine Kunden bereits in der Entwicklungsphase unterstützt und ganzheitliche Lösungen entwickelt“, umschreibt Dieter Neller, Technische Leitung bei Geiger, das Leistungsspektrum des Unternehmens. Angefangen beim Simultaneous Engineering und der Konstruktion über die breite Palette der CNC-Technologie bis hin zur Montage von Baugruppen bestehe das Ziel darin, eine für den Kunden wirtschaftliche Lösung auszuarbeiten.
Geigers Kundenorientierung erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Innovationsbereitschaft. Dieter Neller verweist auf die Entwicklungen in der Automobilbranche: „Änderungen von Bauteilen gehen oft einher mit anspruchsvolleren Materialien oder höheren Qualitätsvorgaben.“ Durchmessertoleranzen bei Injektoren würden beispielsweise 20 µm betragen. „Außerdem handelt es sich um Bauteile, die unter Hochdruck eingesetzt werden. Das setzt eine hohe Oberflächengüte voraus.“ Solche Faktoren müsse man in der Produktion berücksichtigen. Mit anderen Worten: Investitionen werden mit Weitblick getätigt, damit die Fertigungstechnologien zukunftssicher sind und auch steigenden Anforderungen gerecht werden. Eine Folge dessen ist die konsequente Automatisierung der CNC-Maschinen. „Dadurch arbeiten wir auch mit minimalem Personaleinsatz produktiv und erhöhen die Ausbringung.“ In der Großserienfertigung sei dies unausweichlich. Manche Bauteile laufen über Jahre unverändert durch. Die Losgrößen würden bei bis zu mehreren hunderttausend pro Jahr liegen.
Massenfertigung auf der einen Seite, Flexibilität auf der anderen – Geiger vereint beides in seiner Produktion. „Wenn wir neue Maschinen kaufen, können die in der Regel mehr als für das zu fertigende Bauteil nötig ist“, erklärt Produktionsleiter Rainer Krausz. Zwei Fertigungslinien mit insgesamt etwa 30 NZ-1500- und NZX-1500-Drehautomaten belegen dies. Geiger arbeitet seit vielen Jahren mit den Doppelspindlern von DMG Mori, anstatt auf klassische Mehrspindler zu setzen, wie es andere Unternehmen tun. „Bei jedem Auftrag prüfen wir unsere Denkansätze neu und suchen die sinnvollste Fertigungslösung. Bisher war das Ergebnis immer gleich“, sagt Neller. Bei der jüngsten Fertigungslinie sei der optimale Prozess wissenschaftlich im Rahmen einer Diplomarbeit ermittelt worden. Fazit: In den Arbeitsabläufen bei Geiger sind Doppelspindler aufgrund ihrer Rüstfreundlichkeit die sinnvollere Alternative. „Wir können damit besser auf Änderungen am Bauteil reagieren als es bei den komplexeren Mehrspindler-Drehautomaten möglich wäre“, ergänzt Rainer Krausz.
Für die NZX-Drehautomaten spricht aus Sicht von Geiger auch die kompakte Größe. „Wenn die Produktionsfläche begrenzt ist, zählt jeder Quadratmeter“, findet Dieter Neller. Erfreulich sei im Fall der NZX 1500, dass der Arbeitsraum unter der geringen Stellfläche nicht leide. Damit ist der Verantwortliche für den Maschineneinkauf wieder bei der Flexibilität: „Wir haben hier jederzeit die Option, auch größere Bauteile zu fertigen.“ Nach dem jahrelangen Einsatz der Drehautomaten von DMG Mori kann Rainer Krausz auch das Thema Zuverlässigkeit gut beurteilen: „Die robuste Bauweise und das ausgereifte Konzept der Maschinen verschaffen uns ein hohes Maß an Prozesssicherheit.“
Der aktuelle Ausbau der Produktion ist an einen großen Auftrag gekoppelt. So wurde die jüngste Fertigungslinie im ersten Quartal 2015 nochmals um zwei NZX 1500 erweitert. Ob das Konzept der NZX-Baureihe weiterhin favorisiert werde, macht der Technische Leiter abhängig vom jeweiligen Einzelfall: „Wir überprüfen die Fertigungssituation und die Lösungswege bei jedem Auftrag neu, aber die guten Erfahrungen mit den Doppelspindlern werden wir natürlich mit einbeziehen.“ •
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