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Drei Punkte, ein Ergebnis

Neue Pumpen müssen Mindestanforderungen im Hinblick auf Effizienz erfüllen
Drei Punkte, ein Ergebnis

Die Europäische Kommission will mithilfe des Energie-Effizienz-Plans (EEP) auch den Stromverbrauch von Pumpen reduzieren. Dabei gilt seit diesem Jahr der Mindesteffizienzindex (MEI). Er benennt Mindestwirkungsgrade, die von den Herstellern eingehalten werden müssen.

In den letzten Jahren hat die Europäische Kommission eine Methode zur Bestimmung verpflichtender Mindesteffizienzwerte für einige elektronische Produktgruppen, die innerhalb der EU verkauft werden, entwickelt. Diese ist als „European Minimum Energy Performance Standards“ (EU MEPS) bekannt. Die Liste der Produktgruppen beinhaltet nun auch Wasserpumpen. Da 80 % des Wirkungsgrades von Pumpenkonstruktion und -aufbau abhängt, ist es genau dieser Produktionsteil, auf den sich die EU MEPS bezieht. Die Öko-Design-Richtlinie wirkt sich somit unmittelbar auf das Design der in der EU verkauften Produkte aus.

Folgende Wasserpumpenarten fallen unter die Ökodesign-Richtlinie: Pumpen mit axialem Eintritt und eigener Lagerung, Blockpumpen mit axialem Eintritt, Blockpumpen in In-lineausführung, vertikale Mehrstufenpumpen und mehrstufige Tauchpumpen.
Um die höchstmöglichen Wirkungsgrade in der Pumpenindustrie zu erreichen, veranlasste die Europäische Kommission eine Analyse der am Markt befindlichen Pumpen zur Ermittlung von Produkten, die den neuen Leistungskriterien nicht entsprechen. Dieser Mindesteffizienzindex (MEI) verbietet Pumpen, deren Wirkungsgrad unter den neuen Werten liegen. Der erste Schritt dazu ist am 1. Januar 2013 in Kraft getreten, der zweite und strengere folgt im Januar 2015. Produkte mit einem niedrigeren Wirkungsgrad als gefordert sind dann nicht mehr berechtigt, die CE-Kennzeichnung zu tragen. Sie dürfen damit nicht mehr innerhalb der Europäischen Union verkauft werden.
Der MEI benennt Mindestwirkungsgrade, die von den Herstellern eingehalten werden müssen. Für eine Pumpenbauart und -größe ist ein Wert für Fördermenge, Förderhöhe, Drehzahl und einer auf das Pumpendesign bezogenen und gemessenen Konstante festgelegt.
Viele Unternehmen gehen davon aus, dass ein Produkt, das einen guten Wirkungsgrad bei der größten Fördermenge aufweist, umweltfreundlich ist. In der Realität jedoch muss eine Pumpe gute Wirkungsgrade über den gesamten Einsatzbereich haben. Der Mindestwirkungsgrad muss an drei verschiedenen Betriebspunkten ermittelt werden. Die Hersteller, die die Mindestwirkungsgrade an allen drei Punkten erreichen, erhalten eine allgemeine Hocheffizienzbewertung: Der erste Punkt auf der Leistungskurve ist der BEP (Bestpunkt). Bei diesem Betriebspunkt arbeitet die Pumpe mit höchstem Wirkungsgrad. Beim zweiten Punkt „Teillast“ (PL) arbeitet die Pumpe bei 75 % des Förderstroms am BEP. Der letzte Punkt „Überlast“ (OL) beschreibt den Punkt, bei dem die Pumpe 110 % des im Bestpunkt vorliegenden Förderstroms liefert.
Ab 2013 müssen alle sich auf dem Europäischen Markt befindlichen Pumpen einen Mindestwirkungsgrad aufweisen, der auf Basis BEP, PL und OL berechnet ist, um einen MEI-Wert von über 0,1 zu erreichen. Dieser Wert, multipliziert mit 100, entspricht dem Prozentsatz der auf dem Markt befindlichen Pumpen, die nicht der Verordnung für 2013 entsprechen. Der MEI 0,1 gibt somit an, dass 10 % der verfügbaren Pumpen nicht dem von der EU-Kommission gesetzten Standard entsprechen. 2015 erhöhen sich die MEI-Anforderung auf 0,4, womit der Standard noch restriktiver wird, bedeutet dies doch, dass 40 % der heute verfügbaren Pumpen die EU-Standards nicht erfüllen.
Pumpen, die von den Herstellern vor dem Inkrafttreten der neuen Europäischen Richtlinie in Verkehr gebracht wurden, können weiterhin legal von den Vertriebskanälen verkauft und vom Endverbraucher installiert werden. Unabhängig davon sind Planer und Anlagenbauer aufgefordert, die verwendeten Produkte baldmöglichst auf den neuesten Stand zu bringen, um up-to-date zu sein, wenn die Gesetzgebung verpflichtend wird.
Uwe Meyer Vertriebsleiter Xylem Water Systems Deutschland GmbH, Großostheim
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