Nanostrukturen gezielt an Oberflächen anordnen und damit Farben erzeugen, ganz ohne Einsatz von Farbstoffen. Das ist die Spezialität der in Wiener Neustadt beheimateten Attophotonics.
Die von der österreichischen Attophotonics GmbH entwickelte Oberflächentechnologie erlaubt es, Nanostrukturen gezielt an Oberflächen anzuordnen. Dies geschieht einerseits im Hochvakuum, im zunehmenden Maß aber auch durch Selbstorganisationsprozesse sogar in Wasser und an Luft. In nano-dünnen Schichten können Farben erzeugt werden, ohne dabei Farbstoffe einzusetzen.
Die verschiedenen Schichten reflektieren bestimmte Farbanteile des Lichtes, andere wiederum werden gezielt hindurchgelassen, wieder andere werden einfach absorbiert. Die Atto-Nano-Pigmente erstrahlen je nach Nanostruktur in einer anderen leuchtenden Farbe.
Das von der Natur inspirierte Prinzip wurde in dem von Thomas Schalkhammer gegründeten Unternehmen weiterentwickelt und ursprünglich für Designzwecke eingesetzt. Attophotonics kann durch optische Nanoeffekte an der Phasengrenze Material/Dünnschicht eine starke Färbung erzielen. Die dreidimensionale Struktur des Materials trägt zum Farbeffekt essenziell bei. Im Gegensatz zu Pigmentfarben ist bei Nanofarboberflächen die resultierende Farbe von der Nanostruktur und nicht von der Eigenfarbe eines Farbstoffs abhängig. Dieser Effekt tritt nur in Anwesenheit von Nanopartikeln an Zehntel-Mikrometer dünnen (also nanometrischen) Schichten auf und zeigt sich nur bei speziellen Nanopartikeln.
Anwendung finden die Nanofarbpigmente als neuartige Designelemente. Mit ihnen finden sich zahllose neue Möglichkeiten in der Farbgestaltung von Spritzgussteilen, Folienoberflächen, Glas, Keramik und Stein, aber auch von Schmuckgegenständen oder Karosserieblechen.
Mit Partnerunternehmen entwickelte Attophotonics Nanofarben und nutzt dabei die Lasertechnologie. Aus Nanovorstufen gehen bei Umwandlungstemperaturen von nur 80 bis 300 °C neuartige fälschungssichere Farbeffekte, Barcodes und Beschriftungen hervor. Dabei werden Nanopigmente durch den Laser in Mikro- bis Millisekunden so verändert, dass 2D- und 3D-Farbmuster entstehen. Der ultradünne Aufbau der Nanopigmente verhindert eine starke Eigenerwärmung der Materialien. Teils kann das Verfahren ohne weiteren Arbeitsschutz durchgeführt werden.
Wolfgang Zissler Chefredakteur Factory, Österreich
Neues Design dank Nanopigmenten
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