Die Halle 11 ist nicht nur eine Ausstellungsplattform der Maschinenbauer, sondern auch eine der Dienstleister, die additive Technologien im Auftrag einsetzen. Zum Beispiel wie die FKM Sintertechnik GmbH aus Biedenkopf-Wallau.
Die eigentliche Expertise für den Einsatz der vielbesprochenen addivitven Technologien ist bei den Dienstleistern zu suchen – so wie bei der FKM Sintertechnik GmbH in Biedenkopf, die sich auf das Lasersintern spezialisiert hat (Halle 11.0, Stand D28). Viele solcher Dienstleister sind in Halle 11 auf der Euromold als Aussteller zu finden.
FKM gelang es zum Beispiel erstmals, ein komplettes Greifersystem mit integriertem Getriebemodul zu fertigen, das industrielle Ansprüche erfüllt. Der Antrieb erfolgt pneumatisch. Inzwischen ist in Biedenkopf-Wallau die Serienproduktion angelaufen.
Eingesetzt wird das vollständig durch Kunststoff-Lasersintern hergestellte Pneumatik-Greifersystem in der Oberflächentechnik, um in einer automatisierten Sandstrahl-Anlage die Werkstücke zu positionieren. Dazu rotiert es mit bis zu 3000 min-1, erreicht Standzeiten von über 100 000 Hüben und passt sich mit wechselbaren Spannbacken der Geometrie des Werkstücks an.
Das anbaufertig, mit flexiblem 3-Backen-Futter ausgelegte System greift nicht nur das Bauteil, sondern führt in der Strahlkabine sowohl eine Rotations- als auch eine Auf- und Ab-Bewegung aus. Da es „generativ“ direkt aus CAD-Daten gefertigt ist (also ohne Formwerkzeug), können die FKM-Greifer jederzeit on-demand hergestellt werden. „Unser Greifersystem ist ein Paradebeispiel dafür, dass E-Manufacturing längst keine Zukunft mehr ist“, erklärt Firmenchef Jürgen Blöcher. „Für eine bedarfsorientierte Serien- und Ersatzteilproduktion funktioneller Baugruppen nutzen es viele Anlagenbauer und Zulieferer als kostengünstige Alternative zu traditionellen Verfahren“.
Ob Spannfutter, Getriebe oder Faltenbalg – abgesehen von den Pneumatik-Anschlüssen besteht der FKM-Greifer durchweg aus lasergesintertem Kunststoff. Die schnelle Drehbewegung des Spannfutters wird ausgelöst durch ein mit Druckluft beaufschlagtes Flügelrad im Inneren des Gehäuses, das auf einem Rillenkugellager läuft – und auch das ist gesintert. Zum Antriebsmodul des Systems gehört zudem ein zweistufiges Getriebe (Übersetzung 1:25), dessen Abtriebsseite ebenfalls auf einem gesinterten Rillenkugellager läuft und dessen Zwischenwelle gleitgelagert ist.
Die Zuführung der Druckluft zum Antrieb erfolgt zentral, sie wird über integrierte Kanäle in den Fingern des Greifers geleitet. Der elastische, doppelwandig ausgeführte Faltenbalg mit Anschlüssen zum Be- und Entlüften realisiert die Auf- und Ab-Bewegung des eingespannten Werkstücks in der Strahlkabine mit einem Hub von bis zu 100 mm. An ihm befindet sich ein Spannrand zur Montage am Manipulator. os
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