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Große Dimensionen laufen jetzt schneller durch

Umformtechnik: Gewindewalzmaschine erleichtert Produktion langer Schrauben
Große Dimensionen laufen jetzt schneller durch

Die Produktion langer Schrauben stellt besondere Anforderungen. Schraubenhersteller SWG setzt dazu die bisher größte Gewindewalzmaschine von EWMenn ein. Die GW 161-HX erfüllt erstmals für Teile dieser Dimension die SWG-Wünsche hinsichtlich Stückleistungen, Rüstfreundlichkeit und Präzision.

„Wer Schrauben verkaufen will, sollte auch wissen, wie man sie produziert.“ Diese Worte werden Reinhold Würth nachgesagt und verdeutlichen, warum er 1958 neben dem Handel in die Produktion einstieg. Die einstige Fertigung im Keller der damaligen Adolf Würth OHG war die Keimzelle der heutigen Schraubenwerk Gaisbach GmbH & Co. KG, besser bekannt als SWG Produktion. Aktuell produziert das Unternehmen rund 11 Millionen Stück – oder 70 t – Schrauben pro Tag.

Gut 45 Gewindewalzmaschinen bei SWG tragen das Logo der Hilchenbacher EWMenn GmbH & Co. KG. Ende 2010 kam in Waldenburg eine weitere hinzu: Die GW 161-HX ist die größte Maschine, die EWMenn in seiner fast 100-jährigen Geschichte bislang gebaut hat.
Unter anderem mit Spezialschrauben für den Holzkonstruktionsbau hat sich SWG einen Technologievorsprung erarbeitet. Deren auffälligsten Merkmale: Sie können mehr als 1000 mm lang sein und Durchmesser zwischen 3 und 14 mm haben. Der Bedarf nach einer höheren Stückleistung je Minute und geringeren Rüstzeiten drängte in diesem Bereich zum Handeln. Werksleiter Mathias Blinzinger erzählt: „Natürlich hatten wir schon vor der GW 161-HX ein Verfahren und entsprechende Walzmaschinen für lange Schrauben. Aber einige wichtige Prozessschritte waren unserer Ansicht nach nicht zufriedenstellend gelöst.“ Dazu zählten zum Beispiel die manuelle Zuführung der Rohlinge, der dadurch geringe Durchsatz pro Stunde, sowie die langen Umrüstzeiten. Zugleich stellten sich produktionstechnisch besondere Herausforderungen: Ab einer Länge von rund 200 mm können die Schrauben nicht mehr wie Schüttgut gehandhabt werden. Das bedingt eine völlig andere Produktionslogik. Die Herstellung wie auch das Härten der Schrauben erfordert ein eigenes Handling. Dies produktionstechnisch umzusetzen, rief Günter Stiebitz, Leiter Konstruktion und Entwicklung bei SWG, und seine Kollegen auf den Plan. Ihre Frage an den Maschinenhersteller EWMenn: Könnt ihr eine Maschine bauen, die Stückleistungen, Rüstfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und Präzision einer Gewindewalze für übliche Schraubendimensionen ermöglicht?
Am Ende der nahezu zweijährigen Entwicklung stand die Flachbacken-Gewindewalzmaschine GW 161-HX. Sie kann Gewindeteile bis zu 1000 mm Schaft- und einer Gewindelänge von 350 mm zu walzen. Die Durchmesser liegen zwischen 7 und 16 mm. Dabei erreicht die 42 t schwere Maschine im Schnitt einen Durchsatz von 60 bis 70 Schrauben pro Minute. Und sie verfügt zudem über die gewohnten Eigenschaften der Gewindewalzmaschinen aus Hilchenbach. So werden die hydraulische Backenkorbklemmung wie auch Durchmesseränderungen von einem Touchscreen-Bedienfeld aus gesteuert. In der gleichen Weise kann die Höhenverstellung von Zuführschiene und Schwingfördererkonsole geregelt werden. Und selbst auf dieser großen Maschine mit ihrem 95-kW-Hochleistungsmotor kann die Gewindeübereinstimmung auch während des laufenden Betriebs durchgeführt werden. Ein besonderes Highlight der GW 161-HX: Sollte sich ein Teil zwischen den Werkzeugen verklemmen – etwa durch krumme Rohlinge oder verschlissene Walzwerkzeuge –, so genügt ein Knopfdruck, um es entnehmen zu können. Ein weiterer Knopfdruck stellt die vorherige Einstellung des Walzspaltes wieder her. hw
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