Forschung | Am 23. September 2016 fand im Tagungsraum Nord/Süd des Manfred Weck Hauses im Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen die große Eröffnungsveranstaltung zum neugegründeten Industriearbeitskreis Feinschneiden (AKF) statt.
Wirtschaftlichkeit und Präzision sind die zwei wesentlichen Merkmale der Feinschneidtechnik, die das Verfahren zur Cutting-Edge-Technologie machen. Um diesen Vorsprung gegenüber alternativen Techno-logien auszubauen, müssen Feinschneidbetriebe aktuelle Trends bedienen, die durch Schlagworte wie höherfeste Blechwerkstoffe, geometrisch hochkomplexe Umform-Schneid-Komponenten, umweltfreundliche Schmierstoffe sowie Digitalisierung der Wertschöpfungskette im Kontext der Thematik Industrie 4.0 umschrieben werden. Hieraus resultieren vielfältige technologische Herausforderungen, mit denen sich jeder Feinschneidbetrieb in ähnlicher Form konfrontiert sieht. Im industriellen Alltag ist es dabei oftmals schwierig, alle Herausforderungen gleichermaßen zu bedienen. Der neugegründete Arbeitskreis wird künftig diesen aktuellen Herausforderungen begegnen.
32 neue Mitglieder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Spanien bilden zusammen mit dem WZL die erste Forschungs-Community zum Thema Feinschneiden. „Wir freuen uns über die große und positive Resonanz aus der Feinschneide-Industrie um künftig gemeinsam an den relevanten Themen der Branche zu forschen“, sagte Dr.-Ing. Patrick Mattfeld, Leiter des Arbeitskreises AKF und geschäftsführender Oberingenieur am Lehrstuhl für Technologie der Fertigungsverfahren. Eine homogene Zusammensetzung aus Großunternehmen und KMU´s gestalten das branchenübergreifende Netzwerk. Durch den Zusammenschluss von Experten auf dem Gebiet der Feinschneidtechnologie sowie die Expertise von Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Werkzeugtechnik, Schmierstofftechnik und Werkstofftechnik entsteht eine solide Basis für anspruchsvolle Gemeinschaftsforschung.
Das Bestreben des Industriearbeitskreises wird das Generieren eines technologischen Vorsprungs durch gezieltes Bearbeiten von relevanten Forschungsprojekten sein, um den Mitgliedern einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Der Industriearbeitskreis soll zusätzlich eine aktive Wissensdrehscheibe für den regen Erfahrungsaustausch zwischen Anwendern, Feinschneidproduzenten, Werkzeug- sowie Werkstoffherstellern und Schmierstoffherstellern sein.
Das Zusammenführen der verschiedenen Fachexpertisen ermöglicht eine fundierte wissenschaftliche Forschung unter industriellen Randbedingungen. Aus den verschiedenen Bedürfnissen der Mitglieder entsteht das jährliche Forschungsprogramm AKF. Die Forschungsthemen orientieren sich am Bedarf und werden durch die Mitglieder definiert. Potenzielle Themenfelder sind alternative Werkstoffe, die numerische Modellierung und Prozessdesign sowie die Tribologie und Oberflächengestaltung. Am Gründungstag wurden eine relevanten Studie aufgesetzt und zwei experimentelle Projekte definiert, an denen innerhalb der kommenden zwölf Monate gearbeitet und geforscht wird.
Einen Großteil der Forschungsarbeiten führen die Wissenschaftler des WZL gemeinsam mit Industrieunternehmen durch. So ist sichergestellt, dass die Ergebnisse schnell in die betriebliche Praxis einfließen und die universitäre Lehre stets aktuell gehalten wird.
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