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Kurze Wege zum komplexen Teil

Produktive Lösungen für Kleinserien und Einzelteile
Kurze Wege zum komplexen Teil

Werkzeugmaschinen | Universell, leistungsstark und zuverlässig – mit diesen Attributen beschreiben die Maschinenbauer jene Exponate, die sie ab dem 11. März auf der Metav präsentieren. §

Autor: Haider Willrett

Ein neues Bedienkonzept für Werkzeugmaschinen oder die Integration eines generativen Verfahrens in ein 5-Achsen-Fräszentrum gehören sicher zu den technologischen Highlights der Metav. Beides wird auf der Düsseldorfer Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung zwar nicht zum ersten Mal zu sehen sein, nur wenige Monate nach der jeweiligen Erstvorstellung dürften diese Innovationen für viele Besucher trotzdem noch spannende Neuheiten sein.

Unter den 24 Exponaten, die die Bielefelder DMG Mori Seiki AG (Halle 16, Stand F24) in Düsseldorf insgesamt präsentieren, sind neun Modelle im neuen, gemeinsamen Design der beiden Kooperationspartner, acht davon sind mit dem 21,5“-Ergoline-Bedienpanel und der Bedienphilosophie Celos ausgerüstet. Damit sind die Maschinen laut Anbieter so einfach zu bedienen wie ein Smartphone. Von der Idee bis zum fertigen Produkt soll das System die Prozesse vereinfachen und beschleunigen und zudem die Basis für eine papierlose Fertigung schaffen. Diverse Apps ermöglichen dem Anwender die durchgängige, digitalisierte Verwaltung, Dokumentation und Visualisierung von Auftrags-, Prozess- und Maschinendaten. Die ersten Maschinen mit Celos sollen im April an Kunden ausgeliefert werden.
Über den eigenen Messestand hinaus beteiligt sich DMG Mori auch an den Sonderschauen „Metal meets Medical“ (Halle 15, Stand F11) und „Rapid.Area“ (Halle 15, Stand E04). Zu den Highlights der Rapid.Area gehört die Konzeptstudie Lasertec 65 AdditiveManufacturing. Sie integriert mit dem Laserauftragsschweißen ein auftragendes Verfahren in eine 5-Achsen-Universalfräsmaschine und kombiniert so die Flexibilität der generativen Fertigung mit der Präzision des Zerspanens. Gegenüber Pulverbett-Verfahren sollen sich komplette Bauteile so bis zu 20mal schneller herstellen lassen. Die Serienversion der Maschine hat DMG Mori für die großen Herbstmessen AMB und IMTS angekündigt, die ersten Auslieferungen zum Jahresende.
Weniger spektakulär, dafür aber im Fertigungsalltag oft mindestens genauso Gewinn bringen einzusetzen sind universelle Werkzeugmaschinen, die zum Teil schon ab Losgröße 1 automatisiert fertigen. In diese Kategorie gehören unter anderem zwei Maschinen, die die Yamazaki Mazak Deutschland GmbH (Halle 16, Stand F34) zeigt: Mit seinem 2-fach Palettenwechsler verkürzt das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum Variaxis i-700 2PC die Nebenzeiten nochmals und sorgt so für eine weitere Produktivitätssteigerung. Die i-700 ist mit einer hochtourigen und leistungsstarken Frässpindel sowie Laufrollenführungen an X, Y- und Z-Achse ausgestattet, die eine hohe Steifigkeit und Stabilität und damit eine hochpräzise Bearbeitung ermöglichen – auch langfristig.
Aus dem Bereich der Multi-Funktions-Bearbeitung stellen die Göppinger mit der Integrex i-100 Bartac die kleinste Maschine der Baureihe aus. Sie bietet die bewährte hochproduktive Integrex-Bearbeitungsflexibilität, das Komplettbearbeitungs-Konzept geht hier aber noch einen Schritt weiter: Das integrierte intelligente Stangenladesystem führt die Stange automatisch um genau die richtige Länge durch das Spannfutter in die Maschine ein. Stangenreste werden auf ein absolutes Minimum verringert. Das Besondere ist, dass auch verschiedene Ausgangsmaterialien in unterschiedlichen Durchmessergrößen und Geometrien automatisch zugeführt werden.
Weitere Spezialisten für die Komplettbearbeitung durch die Kombination des Drehens- und Fräsens sind am Stand der Hommel GmbH (Halle 15, Stand A03) zu sehen. Die Kölner sind deutschlandweit unter anderem die exklusiven Vertriebspartner der asiatischen Maschinenbauer Okuma und Hwacheon. Okumas Dreh-Fräs-Zentren-Baureihe Multus U basiert auf dem TFC-Prinzip (Themo-Friendly Concept), mit einem kastenförmigen Flachbett und vertikal schwenkbarer Werkzeugspindel, angeordnet auf einem Fahrständer. Eine hohe Maßstabilität soll bereits ab Kaltstart und sogar bei sich um ± 8° ändernden Umgebungstemperaturen erreicht werden.
Auf der Metav wird aus dieser Baureihe das Modell Multus U3000 mit einer Bearbeitungslänge von 1000 mm ausgestellt. In der Maschine ist die neueste Okuma-eigene Steuerung OSP-P300S mit zentralem i7-Intel-Prozessor, einer 160-GB-Industrie-Festplatte und einem zweiten, völlig offenen Windows-Betriebssystem, etwa für Excel-Programme mit API/VBA, einschließlich USB, Ethernet und Browser installiert. So kann das CNC-Betriebssystem völlig autark und prozesssicher die Maschine und die Werkstückbearbeitung steuern. Das übersichtliche Bedienpult ist mit einem 19“-Monitor ausgestattet.
Mit der OSP-P300S wird auch ein neues Bedienkonzept umgesetzt, das von der Funktionsorientierung zu einem logischen Arbeitsablauf führen soll. Das heißt: Werkzeugverwaltung, Programmierung und Vorbereitungen zum Testlauf sind jetzt folgerichtig und die zugehörigen Tastaturen gruppenweise zusammengefasst. Häufige Betriebsartenwechsel werden so vermieden und die Anzahl der Tastenbetätigungen für die Befehlseingaben reduziert.
Höchste Flexibilität bei der Maschinenkonfiguration verspricht Hommel für das horizontale Dreh-Fräs-Zentrum T2 2T YSMC von Hwacheon. Von der Ausstattung mit zwei Spindeln und zwei Revolvern über angetriebene Werkzeuge bis hin zur Y-Achse ist die Maschine kundenspezifisch konfigurierbar und somit für nahezu jede Fertigungsaufgabe anpassbar. Mit vielseitigen Ausstattungsvarianten ist sie prädestiniert fürs Fertigen mittelgroßer und großer Teile in den Bereichen Automotive, Energie, Luftfahrt oder Maschinenbau. Das zweigeteilte 45°-Maschinenbett aus der eigenen Großgießerei der Koreaner soll eine sehr gute Wärmeableitung und Vibrationsminderung sichern. Die großzügig dimensionierten und ölgekühlten Haupt- und Gegenspindelantriebe erzeugen ein maximales Antriebsmoment von 477 Nm und beschleunigen die Spindeln auf Drehzahlen bis 5000 min-1. So bearbeitet die Maschine Werkstücke mit einem maximalen Durchmesser von 380 mm und einer Länge von 520 mm. Mit den breit ausgelegten Schwerlastrollenführungen in der X- und Z-Achse erreicht sie Eilganggeschwindigkeiten von bis zu 30 m/min.
Um auch weniger erfahrenen Bedienern den Einstieg in die 5-Achsen-Welt zu erleichtern, präsentiert die Matsuura Machinery GmbH (Halle 16, Stand G26) mit der MX-850 ein weiteres Modell der MX-Baureihe. Zu deren Merkmalen gehört ein einfaches, ergonomisches und sicheres Handling. Das Kollisionsvermeidungsprogramm IPS (Intelligent Protection System) verhindert laut den Wiesbadenern Kollisionsschäden und ermöglicht somit eine längere Lebenszeit. Weiterhin sorgt die Software MIMS (Matsuura Intelligent Meister System) für eine verbesserte Bedienbarkeit, Zuverlässigkeit und Qualität, sowie einen energiesparenden Einsatz. Die MX-850 bearbeitet Werkstücke mit einem Durchmesser von 850 mm, einer Höhe von 450mm und einem Gewicht von bis zu 500 kg. Das Magazin bietet 60 Werkzeugen Platz. Die Werkzeugwechselzeit beträgt 1,1 s. Standardmäßig ist das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum mit einer Spindel ausgestattet, die mit 12 000 min-1 rotiert, optional sind auch Spindeln mit 15 000 oder 20 000 min-1 erhältlich. •

Mehr zu den Themen Celos und Lasertec 65 AdditiveManufacturing erfahren Sie unter: www.industrieanzeiger.de mit den Suchworten: Celos und Lasertec

Weitere Informationen: www.metav.de

Messe Metav
Vom 11. bis 15. März findet in den Hallen 14 bis 17 des Düsseldorfer Messegeländes die Metav – Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung statt. Rund 600 Aussteller aus 25 Ländern werden laut Veranstalter VDW ihr Angebot präsentieren. Zu den Ausstellungsschwerpunkten gehören Werkzeugmaschinen für die Zerspanung und Umformung, Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge, der automatisierte Materialfluss, Computertechnologie und Zubehör. Neben den Exponaten bietet die Messe ein umfangreiches Rahmenprogramm, das die aktuellen Themen in der Fertigungstechnik aufgreift.
Sonderschauen:
• „Metal meets Medical“ mit Sonderschau Generative Verfahren
• Rapid.Area – Generative Verfahren vom Entwurf bis zum Endprodukt
• Quality Road – Weil Qualitätssicherung das A und O ist
• Sonderschau Jugend „Deine Chance im Maschinenbau“
Vortragsveranstaltungen:
• Expertenforum Composites
• Vortragsforum Metal meets Medical
• VDW-Technologietag „Sicherheitstechnik für spanende Bearbeitung“
• Tagung „Auf dem Weg zu Industrie 4.0“
• Forum Spanntechnik
• Technologieforum „Zukunftsfähige Zerspanprozesse“
• Dortmunder Schleifseminar „Metav Spezial 2014“
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