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Mit der Rauchabsaugdüse direkt am Brenner

Lehnhoff Hartstahl arbeitet seit neun Jahren mit denselben nachgerüsteten Punktabsaugungen
Mit der Rauchabsaugdüse direkt am Brenner

Bei Lehnhoff Hartstahl sind 40 Handschweißer mit dem Fügen dicker Bleche beschäftigt. Dass dabei viel Rauch entsteht, versteht sich von selbst. Die Baden-Badener lösen dieses Problem mit nachrüstbaren Absaugsystemen direkt am Brenner.

Die Lehnhoff Hartstahl GmbH & Co. KG stellt Werkzeugsysteme für Baumaschinen her. Das Schlüsselprodukt sind Schnellwechselsysteme für Bagger, daneben werden auch Baggerschaufeln mit bis zu 10 t Gewicht gefertigt – und mit a-Maßen von 6 bis 24 mm. Etwa 55 % der Schweißarbeiten übernehmen Roboter – von Anfang an mit Raucherfassung ausgestattet. Geringe Losgrößen, Sonderanfertigungen und Reparaturen machen jedoch auch manuelles Schweißen nötig: Knapp 40 Handschweißer sind im 2-Schicht-Betrieb beschäftigt. Dass bei Schweißleistungen bis 300 A im Dickblechbereich viel Rauch entsteht, ist selbstredend.

Seinen Schweißern wollte Lehnhoff natürlich auch eine gute Luftqualität bieten. Mehrere Möglichkeiten wurden über einen längeren Zeitraum getestet – denn die Absaugmaßnahmen sollten nicht per Ordre de Mufti vorgeschrieben werden. Fertigungsleiter Frithjof Feiri bezog seine Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess ein.
Eine Möglichkeit war die Raucherfassung über schwenkbare Absaugarme. Hier stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Arme oft im Weg waren. Auch Absaughelme wurden getestet. Diese Lösung wurde ebenfalls verworfen, weil die Mitarbeiter verstärkt über Erkältungen durch den Luftstrom im Helm klagten. Eine dritte Lösung waren Absaugbrenner. Die Schweißer testeten verschiedene Modelle und lehnten sie schließlich als zu schwer und unhandlich ab.
Nun war guter Rat teuer. Durch Zufall wurde Frithjof Feiri auf eine andere Technologie aufmerksam. Ein kleines, pfälzisches Spezialunternehmen lieferte Punktabsauglösungen für Roboter und Automaten. Die Devise heißt dabei, den Rauch dort zu erfassen, wo er entsteht – am Brenner. Ermutigt durch den Erfolg beim Roboterschweißen bot die Stauffer GmbH, Eisenberg, seit geraumer Zeit auch eine Nachrüstlösung für das Handschweißen an: Mapas, Punktabsaugung fürs manuelle Schutzgasschweißen.
Das System besteht im Wesentlichen aus einfachen Teilen in Form von gekrümmten Rohren, Bögen, Haltern und Schläuchen in verschiedenen Durchmessern, die an beliebigen Schutzgasbrennern aus dem Baukasten nachgerüstet werden können. Das Hochvakuum wird erzeugt von Mobilgeräten bis hin zu stationären Anlagen, die damit ganze Hallen versorgen. Zur Abscheidung des abgesaugten Rauchs kommen grundsätzlich hochwertige Polyester-Patronenfilter zum Einsatz, die automatisch abgereinigt werden.
Feiri ließ sich Mapas vorführen und siehe da: der erste Eindruck der Schweißer war positiv. Lehnhoff Hartstahl mietete eine Mapas-Ausrüstung von Stauffer Absaugsysteme für einen Arbeitsplatz mit mobilem Absauggerät. Die Anlage wurde einen Monat lang in der Baggerschaufelfertigung reihum auf Herz und Nieren getestet und letztlich durchweg für gut befunden. Dies war im März 2003.
Nach der Angebots- und Genehmigungsphase wurde im Oktober eine stationäre Absauganlage mit 1400 m3/h Volumenstrom für acht Arbeitsplätze in der Schaufelfertigung installiert. Heute, neun Jahre später, läuft diese Anlage, die rund 2800 Euro pro Arbeitsplatz kostete, noch wie am ersten Tag. Und in den folgenden Jahren bestellte Lehnhoff noch zwei weitere stationäre Absauganlagen für die Schlosserei und Reparaturwerkstatt.
Hellmut Stauffer Geschäftsführer der Stauffer GmbH in Eisenberg/Pfalz
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