Der Automobilzulieferer Peguform kommt mehrheitlich in den Besitz der indischen Samvardhana Motherson Group. Die Bötzinger Kunststoffexperten werten die geplante Übernahme als strategischen Coup.
Mit der Übernahme von 80 % der Anteile durch den indischen Wettbewerber ist es laut Peguform-CEO Klaus Rinnerberger „gelungen, einen strategisch ausgerichteten Mehrheitseigentümer zu gewinnen, der das Wachstum unseres Unternehmens, vor allem in den internationalen neuen Märkten, zusätzlich beschleunigen wird“.
20 % der Anteile am badischen Kunststoffspezialisten, der Stoßfänger, Front- und Heckpartien sowie Innenraumverkleidungen und Instrumententafeln produziert, verbleiben beim bisherigen Inhaber Cross Industries AG aus Wels. Die österreichische Beteiligungsgesellschaft behält laut Angaben auch weiterhin 50 % der Anteile an der niederbayerischen Wethje Carbon Composites-Gruppe, einem auf Karbon und damit Leichtbau spezialisierten Hersteller. Die andere Hälfte von Wethje geht an den neuen Partner, heißt es.
Der neue Inhaber mit Sitz in Noida in Nordindien ist global tätig. Einer der Schwerpunkte liegt in Europa. Insbesondere in den Bereichen Spiegelsystemen, mit der früher als Schefenacker firmierenden Visiocorp, sowie Fahrzeugverkabelungen ist Samvardhana Motherson an mehr als 90 Standorten in 23 Ländern mit mehr als 40 000 Mitarbeitern international aufgestellt. Der Umsatz beträgt 2,7 Mrd. US-$, umgerechnet etwa 1,9 Mrd. Euro. Peguform könne deshalb, ist sich Rinnerberger sicher, „zusätzliche Geschäftspotenziale realisieren und das Fundament für eine weitere strategische Stärkung schaffen“.
Die Peguform-Gruppe produziert mit weltweit rund 7000 Mitarbeitern in Bötzingen, Gifhorn, Göttingen, Neustadt an der Donau, Meerane und Oldenburg. Ausländische Werke stehen in Spanien, Protugal, Mexiko, Brasilien und China. Mit dem Einstieg bei der Wethje-Gruppe wurde laut Rinnerberger der Eintritt in das zukunftsweisende Thema Leichtbau gelegt. Der Peguform-Umsatz belief sich im Vorjahr auf rund 1,4 Mrd. Euro. dk
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