Prognose liefert präzise Zeitfenster

Fast jeder Betrieb weiß, wie es ist, wenn eine Anlage ungeplant ausfällt. Ein Grund dafür ist ein nicht optimal an die Anlage angepasster Wartungsplan. Wartungen werden oft zu früh oder zu spät – nachdem es zu einem ungeplanten Stillstand der Anlage kam – durchgeführt. Ausgefallene Anlagen bringen oft die komplette Produktion zum Erliegen. Eventuell müssen Ersatzteile besorgt werden. Es kann Tage dauern, bis die Maschine den gewohnten Betrieb wieder aufnimmt. Für das Unternehmen entsteht dadurch großer wirtschaftlicher Schaden. „Die enormen Kosten, die durch einen solchen Ausfall entstehen, müssen nicht sein“, sagt Moritz von Plate, CEO der Cassantec AG.

Um solche Ausfallzeiten von Maschinen zu vermeiden, bietet das Unternehmen zustandsbasierte Prognosen. Cassantec Prognostics sagt voraus, in welchem Zeitfenster bei einer Anlage Störungen auftreten können. Mithilfe eines prognostischen Ansatzes erstellt das Unternehmen individuelle Berichte für die jeweilige Anlage, die Auskunft geben, wann mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Störung zu erwarten ist. Daraus kann der Anlagenbetreiber den idealen Zeitpunkt für Wartungsarbeiten ableiten. Gemeinsam mit dem Kunden werden die häufigsten potenziellen Störungen ermittelt.

Eine Schadenshistorie ist nicht nötig. Cassantec kann auch Störungen prognostizieren, die bisher an der Maschine nicht vorkamen. Beim Erstellen des Berichts verwendet das Unternehmen eine Kombination mathematischer Methoden. So werden zukünftige Zustandstrends, Risikoprofile von Störungen und die verbleibende Restdauer von Anlagen ermittelt. Durch historische sowie aktuelle Zustands- und Prozessdaten, wie Temperatur, Schwingungsdaten und Schmierstoffanalysen, wird die Prognose in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Die Ergebnisse werden entscheidungsorientiert präsentiert, so dass der Plan für notwenige Wartungsarbeiten optimiert werden kann. Den Prognosebericht bietet Cassantec als Abonnement an. In speziellen Fällen ist auch der Erwerb einer Software-Lizenz möglich.

Von der Prognoselösung profitiert der Anlagenbetreiber in mehreren Bereichen. Der Wechsel von reaktiven oder präventiven Wartungszyklen zu zustandsbasierten spart Kosten. Durch den Prognosebericht können Wartungsentscheidungen begründet und langfristig geplant werden. Unnötige Maßnahmen lassen sich vermeiden und die Eingriffe können zeitlich gebündelt stattfinden, um deren Zahl zu minimieren. Das System ermöglicht zudem ein flottenweites Lernen.

Für Kunden erweitert das Prognose-Tool den Planungshorizont. Sie können transparent einschätzen, wann welche Anlage gewartet werden muss. „Unser Prognosebericht geht über den Nutzen der Zustandsüberwachung hinaus“, sagt von Plate. „Mit dem Ansatz erweitern wir auch die präventive Diagnostik. Sie kann nur ein Signal geben, wenn sich ein Zeitfenster öffnet, in dem es zu Störungen kommen kann. Das System berechnet den Zeitpunkt, wann sich künftig dieses Zeitfenster öffnen wird. (mw) •