Eine Idee wird Wirklichkeit: Der Einsteller gibt die Startparameter ein, die Spritzgießanlage optimiert sich selbst durch den stetigen Abgleich mit den gespritzten Teilen. Diese und weitere Qualiätssicherungstechniken präsentierte Kistler auf der Fakuma.
Schon im letzten Jahr stellte die Kistler-Gruppe mit Sitz in Winterthur den Grundgedanken vor, jetzt steht die Technologie: Abhängig von voreingestellten Spritzgießparametern sagt ein Tool die zu erwartende Qualität in Form von Spritzgussteil-Abmessungen voraus. Der Vorteil für den Spritzgießer: Aus der Produktion heraus bekommt er signalisiert, ob der Prozess richtig läuft. Und er muss nicht selbst Toleranzgrenzen für die Prozessgrößen festlegen – dies erledigt das System für ihn,
Möglich wird diese Prognose durch den Abgleich von Parametereinstellungen und Teileabmessungen mithilfe von statistischen Methoden. Sie soll schon nach wenigen Abspritzversuchen funktionieren und verfeinert sich mit zunehmender Zyklenzahl. Dahinter steckt ein Software-Tool zur Arbeitspunktoptimierung der Stasa GmbH, Stuttgart, mit der Kistler als Partner zusammenarbeitet. Diese Online-Prognose gewinnt an Genauigkeit, wenn sie aus dem Prozessüberwachungssystem CoMo Injection von Kistler heraus auch Messungen wie den Werkzeuginnendruck berücksichtigen kann. Inzwischen, so teilt Kistler mit, wurden die Stasa-Versuchsstrategien in CoMo Injection erfolgreich integriert – allerdings noch auf Projektbasis. Anwender, die sich für die automatisierte Prozessparameter-Qualitäts-Korrelation interessieren, können nun zusammen mit Kistler auf der Technologie aufbauen.
Auch neue Sensoren stellte Kistler auf der Messe vor. Dazu gehört der hochauflösende 2-Kanal-Dehnungstransmitter 4350A… zum Messen von Verfahr- und Schließkräften an schnell laufenden Spritzgießmaschinen. Er hilft, Werkzeuge und empfindliche Automatisierungstechnik vor Beschädigungen zu schützen. Im Gegensatz zu konventionellen piezoelektrischen Transmittern benötigt er kein Reset/Operate-Signal und eignet sich so auch für sehr schnelle Werkzeugbewegungen ohne Verweilzeit in der Endlage.
Der Sensor Typ 6161AA… misst Werkzeuginnendrücke bis 200 bar. Damit eignet er sich zum Überwachen, Steuern und Regeln von RTM- und SMC-Prozessen in der Composites-Produktion, also von vernetzenden Formmassen, wobei Drücke bis 150 bar auftreten. Beispiele dafür sind das Erkennen von Füllfehlern oder die Steuerung kaskadierter Füllvorgänge über mehrere Anschnitte. os
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