Die Thermographie bietet höhere Genauigkeiten als übliche Temperatursensoren. Für das Spritzgießen hat das SKZ Würburg jetzt ein Inline-Thermografiesystem entwickelt und die Nutzungs- und Vertriebsrechte an Wittmann Battenfeld lizensiert.
Die Inline-Thermographie erkennt Qualitätsschwankungen, Schuss für Schuss, und regelt Toleranzüberschreitungen über die Temperierung aus. Damit lässt sich Ausschuss vermeiden und eine stabilere Teilequalität erreichen. Diese „Qualitätssicherung im heißen Zustand“ wird durch Aufnahme der Oberflächentemperaturen eines Spritzgussteils direkt nach dem Entformen mit einer Wärmebildkamera realisiert.
Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Temperaturmessung mittels Temperatursensoren im Werkzeug bietet eine thermographische Messung am Formteil eine Reihe von Vorteilen: Die zum Einsatz kommenden Kamera-Systeme sind genauer und robuster als Temperatursensoren. Eine IR Kamera kann, bedingt durch die hohe Auflösung, große Flächen sowie kritische Stellen wie Hot Spots erfassen. Ein Austausch der Kamera im Störungsfall erfolgt in kürzester Zeit ohne Ausbau eines Werkzeugs.
Das Kunststoff-Zentrum SKZ, Würzburg, hat nun die weltweiten Nutzungsrechte für die Inline-Thermographie an die Wittmann Battenfeld GmbH in Kottingbrunn lizensiert, wie der österreichische Spritzgießmaschinenbauer mitteilt. Die Vermarktung der Technologie läuft damit exklusiv über die beiden Partner. Beratung und Ausrüstung sollen die Kunden in die Lage verfsetzen, die Technologie selbständig einzusetzen, teilen die Österreicher mit. Abgesehen von der Wärmebildkamera komme dafür ausschließlich Peripherie von Wittmann Battenfeld zum Einsatz.
Bei dem SKZ-System entformt der Linearroboter die Spritzgussteile und präsentiert sie der Kamera in verschiedenen Positionen. Anschließend erfolgt die Auswertung der Temperaturprofile durch die SKZ-Software. Die Abweichungen vom idealen Temperaturprofil werden berechnet und segmentabhängig Korrekturen für die werkzeugseitigen Kühlkreise über das Durchflussregelgerät Wittmann Flowcon vorgegeben.
Dass die externe Temperatur am entformten Teil gemessen wird, ist ein weiterer Vorteil der Methode, weil dafür keine Änderungen und Ergänzungen am jeweiligen Werkzeug notwendig werden. os
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