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Wie kommt der Wechseltisch ins Wasser?

Automation von Wasserstrahlschneidanlagen setzt sich durch
Wie kommt der Wechseltisch ins Wasser?

Seit Mitte der 80er Jahre gilt das Wasserstrahlschneiden als fertigungstauglich. Aber erst seit Kurzem gibt der Markt Automationssysteme her, mit denen sich der Nutzungsgrad der teuren Anlagen prozesssicher steigern lässt.

Bei Laseranlagen schon längst der Standard, setzen Automationssysteme sich jetzt auch beim abrasiven Wasserstrahlschneiden durch und verbessern den Nutzungsgrad der Anlagen. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte der Anbieter gewaltig. Während die Mönchengladbacher Innomax AG ihre Maschinen über Palettenwechsel-Systeme extern bestückt und entsorgt und damit bescheidenen Platz belegt, bevorzugen andere Hersteller Wechseltische.

Letztere sichern auch im bedienerlosen Betrieb eine passable Auslastung der Wasserstrahlschneidanlagen, belegen jedoch teure Fläche. Und wo mancher Vertriebsingenieur empfiehlt, sich des geringen Preisunterschieds zwischen Wasserstrahlschneidmaschine und Wechseltisch wegen gleich eine Zweitanlage zuzulegen, hat die Schweizer Bystronic AG aus Niederönz gleich ein komplettes Paket geschnürt.
„Anfangs waren wir die einzigen im Markt, die ihre abrasiven Wasserstrahlschneidanlagen serienmäßig mit einem zusätzlichen Wechseltisch angeboten haben“, sagt Michael Merkle, bei Bystronic Geschäftsführer und Leiter des Unternehmensbereichs Waterjet. Mittlerweile werde über die Hälfte aller Maschinen mit einem Wechseltisch verkauft. Immer mehr Kunden registrierten die Vorteile von Wechseltischanlagen, insbesondere mit Blick auf die damit verbundene Rüstzeitersparnis und die Wirtschaftlichkeitssprünge in der Werkstatt.
Merkles Entwickler haben das Automationsmodul ausreichend motorisiert, so dass es auch großformatige Teile bis zu 4000 mm x 2250 mm stemmen kann. Die Hubeinheit ist in der Lage, ein auf beide Tische verteiltes Gesamtgewicht von 6,3 t zu manövrieren. Bei Stahl entspricht dies einer Tafeldicke von 50 mm.
Die mit dem Einsatz des Wechseltischs verbundenen Produktivitätssteigerungen beziffert Merkle mit bis zu 30 %. Mit einer zusätzlichen Investition von rund 40 000 Euro in einen Schwenkbeschicker des Typs Byloader zum zügigen Be- und Entladen ließen sich Automationsgrad, Wirtschaftlichkeit und Arbeitssicherheit der Anlagen weiter steigern.
Anwendern wie der Schorno GmbH in Perlen – ebenfalls in der Schweiz – waren solche Optionen ausgesprochen wichtig: „Nicht nur der Rüstaufwand nebst Be- und Entladezeiten während des Schneidprozesses sind verringert,“ berichtet Geschäftsführer Arnold Schorno. Darüber hinaus seien mannlose Schichten in der Woche wie auch an Sonn- und Feiertagen möglich. Das Unternehmen fertigt unter anderem Rohrleitungen und Behälter für die Papier- und Lebensmittelindustrie sowie den Maschinen- und Anlagenbau.
Dass Wechseltische die Produktivität von Wasserstrahlschneidsystemen weiter steigern, sei grundsätzlich nicht neu, betont Michael Merkle. Jedoch habe lange Zeit die industrietaugliche Umsetzung gefehlt. „Um allein eine Herausforderung zu nennen: Wie kommt der Wechseltisch ins Wasser?“ Aber auch dies sei zwischenzeitlich bestens gelöst. So wie beim automatisierten Lasern eben…
Wolfgang Filì Journalist in Köln
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