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Zwei Zentren bewältigen anspruchsvolles Teilespektrum

Frästechnik: Mit fünf Achsen komplexe Sonderwerkzeuge rationell fertigen
Zwei Zentren bewältigen anspruchsvolles Teilespektrum

Präzise, zuverlässig und flexibel bearbeiten zwei 5-achsige Hermle-Maschinen beim Sonderwerkzeug-Hersteller Hofmeister komplexe Teile. So gelingt es den Tschechen, schnell und termingerecht auf Kundenwünsche zu reagieren.

Zerspanwerkzeuge und eine über die Grenzen Tschechiens hinaus anerkannte Kompetenz für die Fertigung von Präzisionsteilen – auf diesen kurzen Nenner lassen sich die Aktivitäten des tschechischen Unternehmens Hofmeister s.r.o. bringen, das Vaclav Hofmeister 1990 gründete. Er konzentrierte sich zunächst darauf, Spritzgießformen sowie Vorrichtungen und Hilfseinrichtungen für verschiedene Produktionsindustrien herzustellen. Mit dem Eintritt von Jindrich Hofmeister fokussierte sich das Unternehmen auf die Versorgung der tschechischen metallverarbeitenden Industrien mit Zerspanwerkzeugen und die Zulieferung von Präzisionsteilen. Heute sind im Unternehmen der Gebrüder Hofmeister in Pilsen rund 110 Fachkräfte tätig. Etwa 60 davon arbeiten in der mechanischen Fertigung. Die anderen teilen sich auf in die Bereiche Verkauf, Anwendungsberatung, Konstruktion, Programmierung, Logistik und Administration.

Hofmeister versteht sich heute zuallererst als Problemlöser für alle denkbaren zerspanungstechnischen Aufgaben und stützt sich dabei sowohl auf ein breites Handelsprogramm an Standardwerkzeugen verschiedener Hersteller als auch auf die eigene Kompetenz im Bau von Sonderwerkzeugen. Ein drittes Standbein stellt die CNC-Fertigung von Präzisionsteilen für unterschiedliche Industriesegmente dar.
Dass die Tschechen in ihrer Heimat eine besondere Position einnehmen, belegen nicht zuletzt alle üblichen QS-Zertifizierungen, diverse Auszeichnungen für die intensive Ausbildung der Mitarbeiter und unternehmerische Leistungen sowie Patente und Gebrauchsmuster, etwa für ein multifunktionales Bohrwerkzeug.
Die breite Anerkennung der Leistungen des Unternehmens im Heimatmarkt, aber auch in der Slowakei, in Österreich und Deutschland, ist am Ende das Ergebnis sehr guter Mitarbeiter und eines leistungsfähigen Maschinenparks. „Als wir mit dem Werkzeug-Lieferprogramm starteten, wollten wir ein rundes Portfolio aufbauen, um alle Kundenwünsche erfüllen zu können“, sagt Jindrich Hofmeister. „Es stellte sich jedoch heraus, dass es mehr und mehr Sonderwerkzeugen bedarf, um die anspruchsvoller werdenden Bearbeitungen qualitativ und dabei wirtschaftlich durchführen zu können. Also entschlossen wir uns dazu, aufbauend auf Standardwerkzeugen sowie Wendeschneidplatten bedarfsgerechte Sonderwerkzeuge herzustellen und trafen damit buchstäblich ins Schwarze.“
Um die Sonderwerkzeuge rationell und qualitätsgerecht fertigen zu können, setzen die Tschechen unter anderem auf Präzisions-Werkzeugmaschinen aus Deutschland. Zum Maschinenpark gehören auch zwei 5-Achsen-CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentren der Gosheimer Berthold Hermle AG. „Mit diesen konnten wir unsere Bearbeitungs-Möglichkeiten entscheidend ausweiten und gleichzeitig Kapazitäten schaffen, die wir mit der Werkzeugfertigung und zerspanungstechnischen Dienstleistungen im zwei- bis dreischichtigen Betrieb voll ausnutzen.“
Das Hermle-Bearbeitungszentrum C 20 U wurde 2008 beschafft, das C 40 U kam 2011 dazu. Mit der 5-Achsen-Technologie der beiden Zentren sind vor allem die Grundhalter komplexer Sonderwerkzeuge viel schneller, durchgängig präziser, und vor allem auch sehr viel flexibler herzustellen, als dies zuvor der Fall war. Früher wurde in klassischer Manier auf mehreren Maschinen gefertigt. Das brachte Übertragungs-Toleranzen und damit Qualitätsprobleme mit sich, deren Beseitigung wiederum einen erhöhten Spanntechnik-, Einricht-, Handlings- sowie Nacharbeitsaufwand nach sich zog.
„Das ist heute wegen der weitgehenden Komplettbearbeitung auf den Hermle-Maschinen kein Thema mehr“, stellt Pavel Kozmin zufrieden fest. Er ist bei Hofmeister verantwortlich für die Entwicklung, Konstruktion und Qualitätssicherung. Außerdem äußerten er und seine Kollegen in der Fertigung sich löblich über die Leistungsfähigkeit, die hohe Anwendungs- und Einsatzflexibilität sowie die Standfestigkeit und die Langzeitpräzision der beiden Hermle-Bearbeitungszentren.
Die Hofmeister-Werkzeuge und Sondertools werden in Tschechien über zehn Händler vertrieben. Jeden Tag sind neue zerspanungstechnische Herausforderungen zu meistern. Ganz besonders wichtig sind dabei eine schnelle Reaktion und die termingerechte Umsetzung der Kundenwünsche. Dies ist einer der Gründe, warum sich Hofmeister entschlossen hat, nicht nur zwei unterschiedlich große Bearbeitungszentren aus Gosheim, einzusetzen, sondern auch verschiedene Ausstattungen zu wählen. So ist das kleinere Bearbeitungszentrum C 20 U mit einem NC-Schwenkrundtisch mit 280 mm Durchmesser, einer mit 18 000 min-1 rotierenden Hauptspindel, 30 Werkzeugplätzen, der Heidenhain-Steuerung iTNC 530, einer Anlage für innere Kühlmittelzuführung, und der Werkzeugaufnahme HSK-A63 ausgestattet. Auf dieser Maschine werden die meisten Werkzeug-Grundkörper sowie anspruchsvolle Kundenwerkstücke gefertigt.
Das größere 5-Achsen-CNC-Zentrum C 40 U ist dagegen mit einem automatischen Gegenhaltersystem samt Pneumatik-Erweiterung ausgestattet, um auch längere Sonderwerkzeug-Grundkörper und dünnere, labilere Präzisionsteile maßgenau und in bester Qualität herstellen zu können. Weitere Ausstattungsmerkmale dieser Maschine sind ein NC-Schwenkrundtisch mit 420 mm Durchmesser, eine Hauptspindel, die mit 10 000 min-1 rotiert und ebenfalls eine HSK-A63-Werkzeug-Schnittstelle hat, ein Werkzeugmagazin mit 38 Plätzen, ein IKZ-System, eine Heidenhain-Steuerung iTNC 530. Zudem sind beide Bearbeitungszentren mit Renishaw-Messtastern ausgerüstet sowie für den mehrschichtigen Betrieb mit Werkzeug-Überwachungs- und -Bruch-Kontrollsystemen komplettiert, um eine möglichst hohe Prozesssicherheit zu gewährleisten.
Abschließend meint Jindrich Hofmeister: „Aktuell fertigen wir zu je 50 Prozent Sonderwerkzeuge und anspruchsvolle Kundenteile, mit steigender Tendenz bei den Werkzeugen. Aus diesem Grund haben wir den personell durchgängig besetzten dreischichtigen Betrieb nun um den mannarmen einschichtigen Betrieb am Wochenende erweitert.“ Mit den bereits im Standard umfangreichen Werkzeugmagazinen der Hermle-Zentren können somit komplexe Werkzeug- und Teilebearbeitungen mit längerer Laufzeit und per Mehrmaschinen-Bedienung am Wochenende erledigen werden. „Dadurch steigen Durchsatz und Wirtschaftlichkeit, und wir können unsere Kunden schneller bedienen.“
Udo Hipp Marketingleiter Hermle AG, Gosheim
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