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Ausziehbare Schubladen

Flexibles Regalsystem für Stahlstangen
Ausziehbare Schubladen

Beim Bau einer neuen Produktionshalle hat der Sensorhersteller Reckmann ein belastbares Regalsystem für Rohr- und Vollmaterial aus Stahl gleich mit eingeplant. Der Intralogistik-Spezialist Wollschläger hat dafür eine flexible Sonderlösung des niederländischen Herstellers Thiel Logistiek empfohlen und geliefert. In dem teilweise mit Toren verschließbaren Kassettenrollsystem lassen sich rund 240 t Material verstauen.

Seit über 40 Jahren produziert die Reckmann GmbH in Hagen mit einem Team von etwa 150 Mitarbeitern Temperatursensoren für die Industrie, unter anderem für Gießereien oder Müllverbrennungsanlagen. Bisher hatte das Unternehmen seine Materialien in Kragarmregalen untergebracht. Der Nachteil dabei war, dass jede Stange einzeln eingelagert werden musste. Außerdem nahmen diese Regale viel Raum in Anspruch. Bei der Planung des Lagersystems in einer neuen Halle mit einer Produktionsfläche von 4000 m² setzte der Hersteller auf die Betriebseinrichtungs-Kompetenz von Wollschläger.

Die Anforderungen an das eingesetzte Regalsystem waren hoch. An erster Stelle stand die Arbeitssicherheit, gefolgt von einem effizienten Zugriff. Auf einer kleineren Fläche als zuvor sollte außerdem mehr Material eingelagert werden können. Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, hat der zuständige Außendienst-Mitarbeiter bei Wollschläger, Joachim Neumann, ein dynamisches Regalsystem des niederländischen Herstellers Thiel empfohlen. Bei diesem Projekt hat Wollschläger eng mit Bonnema in Bocholt zusammen gearbeitet, dem werkseigenen Vertriebsbüro von Thiel für den deutschen Markt. Bonnema-Mitarbeiter Marco Moscheik ist von der Kooperation mit dem Beschaffungsdienstleister überzeugt: „Wir arbeiten bereits seit 2006 mit Wollschläger zusammen und sind von der Professionalität des Unternehmens überzeugt.“
Damit Reckmann einen Eindruck des außergewöhnlichen Regalsystems erhalten konnte, hat Wollschläger die Besichtigung einer Referenzanlage im niederländischen Eindhoven organisiert. Auch bei der Planung der Anlage haben sich alle beteiligten Unternehmen mit dem Architekten abgestimmt, um die flexiblen Möglichkeiten des Systems optimal auszunutzen. Bei dem ausgewählten Regal handelt es sich um ein modular aufgebautes Kassettenrollsystem für den Umschlag von Langgut jeglicher Art. Durch die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten ist eine Lösung entstanden, die sich dem Hallenneubau optimal anpasst.
Das Regal ist 6,5 m tief und in drei Blöcke mit einer Gesamtfläche von etwa 123 m² unterteilt. Die zu lagernden Lasten verteilen sich auf insgesamt 161 Kassetten, die jeweils ein Gewicht von 1,5 t tragen können. Da in einer Schublade meist unterschiedliche Waren lagern, sind diese durch Kabelschächte voneinander getrennt. Nach dem Entriegeln der Sperre lässt sich die Kassette bis zu einem Viertel der Gesamtlänge manuell herausziehen. Danach wird die Kassette per Hubwagen fast vollständig herausgezogen und über einen Portalkran beladen. In eingerollter Position werden die Kassetten automatisch verriegelt.
Da für die Verarbeitung mancher Materialien spezielle Materialbescheinigungen erforderlich sind, werden diese in einem gesonderten Regalblock untergebracht. Abschließbare Tore sorgen dafür, dass nur befugte Mitarbeiter Zugriff auf die Regale haben. Seitenwände an den Rändern der Regalblöcke sowie eine abschließbare Tür zwischen zwei Blöcken gewährleisten zusätzliche Sicherheit am Arbeitsplatz. Im Gesamtkonzept des Hallenneubaus spielt auch die Bühne, die über dem abgeschlossenen Regalteil eingebaut wurde, eine wichtige Rolle. Diese Lagerfläche kann mit einer Tonne pro Quadratmeter belastet werden. Ein Vorteil der neuen Lagertechnik zeigt sich beim Auffüllen des Materials. Ein Portalkran befördert dieses direkt vom Lkw in das Regal. Während früher jede Stange einzeln eingelagert werden musste, kommissioniert das Unternehmen sein Material dank dieser Lösung nun im kompletten Bund.
Für eine ansprechende Optik wertet eine Lackierung in Gelb und Grau das Regal zusätzlich auf. Diese findet sich unter anderem auch bei den Toren des verschlossenen Bereichs wieder. In Kombination mit der gelben Kranbrücke entsteht ein harmonisches Gesamtbild des Lagers. Die Hagener schätzen die einfache Beladung ebenso wie die Übersichtlichkeit, die das System bietet. Auch die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten haben das Unternehmen überzeugt. Neben der Lackierung in RAL-Farbtönen sollten die Kassetten eine bestimmte Breite haben, damit zwei Kabelkanäle darin Platz finden.
Stefan Blenk, Betriebsleiter bei Reckmann, ist mit der Zusammenarbeit mit Wollschläger zufrieden. So ließ sich zum Beispiel der Liefertermin flexibel an die Bauphase anpassen. Erst nachdem der Portalkran eingebaut war, lieferte Wollschläger das Regal. Dadurch konnte der Kran bereits beim Aufbau zum Einsatz kommen. Reicht der Lagerplatz zukünftig nicht mehr aus, lässt sich ein Regalblock in halber Breite nachrüsten. Um die Sicherheit in der neuen Produktions- und Lagerhalle dauerhaft zu gewährleisten, werden regelmäßige Inspektionen am Regal durchgeführt. ub

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Die Wollschläger-Gruppe ist ein Technik- und Dienstleistungsunternehmen sowie ein führender Systemanbieter in der Materialwirtschaft. In 20 Niederlassungen bundesweit sind rund 1100 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Wollschläger-Gruppe gehören neben der Wollschläger GmbH & Co. KG unter anderem auch die Hommel-Gruppe, eine Vertriebs-, Beratungs- und Servicegesellschaft für CNC-Werkzeugmaschinen. Im letzten Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von rund 300 Mio. Euro erzielt.
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