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Die Vorteile aus zwei Systemen kombiniert

Gespräch mit Picavi-Geschäftsführer Dirk Franke über Pick-by-Vision-Systeme
Die Vorteile aus zwei Systemen kombiniert

Die Technik sogenannter Smart Glasses wurde erst belächelt, heute sind sie in der Intralogistik angekommen. Wir haben mit Dirk Franke, Geschäftsführer bei Picavi, über die Entwicklung und die Vorteile gegenüber Pick-by-Voice- und Pick-by-Light-Systemen gesprochen. ❧ Alexander Gölz

Herr Franke, auf was kommt es bei einer Datenbrille an?

Ganz wichtig und entscheidend bei der Auswahl einer Datenbrille ist für uns die Tragbarkeit, also ein geringes Gewicht und Balance, für die bewegungsintensiven Abläufe in der Kommissionierung.
Seit wann sind Sie mit ihren Pick-by-Vision-Lösungen auf dem Markt?
Die Marktreife unserer Software-Lösung für Datenbrillen in der Kommissionierung haben wir im Frühjahr 2015 erreicht und erstmals auf der Logimat dem Fachpublikum präsentiert.
Wie lange betrug die Entwicklungszeit?
Wir hatten eine Entwicklungsphase von rund zwei Jahren.
An welche ERP- und Lagerverwaltungs-Schnittstellen kann man die Picavi-Brille koppeln?
Unsere Lösung kann über Webservices und andere Standards Daten mit beliebigen ERP und LVS austauschen. Zu gängigen Systemen wie SAP WM/EWM, Wamas und Viadat existieren bereits Schnittstellen. Auch RF-Devices mit HTML oder Telnet-Client können auf diese Weise direkt genutzt werden.
Was zeichnet die Picavi-Lösung aus?
Zunächst einmal ist es unser Anspruch, dass der Lagerist nach einer Schicht die Datenbrille so akzeptiert, wie er am Ende des Tages die eigene Brille akzeptiert. Unsere Modelle wiegen aktuell lediglich rund 13 Gramm mehr als eine herkömmliche Brille. Unsere Lösung soll die Handscanner im Lager ablösen, die wenig effizient sind, weil der Mitarbeiter die Hände nicht frei hat. Mit der Brillenlösung ist er viel effizienter.
Wie viel effizienter ist die Datenbrille in der Kommissionierung?
Je nach Pickdichte werden typischerweise zwischen 8 und 10 % Pickzeit eingespart. Darüber hinaus sorgt Picavi für eine deutlich höhere Prozesssicherheit.
Auf welchen Hersteller greifen Sie am meisten zurück?
Das ist aktuell die Google Glass-Brille. Sie wurde ursprünglich für den Consumer-Bereich entwickelt. Dort kam sie bekanntlich aber nicht gut an und fokussiert sich nun auf den Business-Sektor. Aber wir haben Beziehungen zu allen Datenbrillen-Herstellern weltweit, zum Beispiel Vuzix. Es gibt jedoch Modelle, die unter Geheimhaltungsverträgen stehen und in der Industrie bei namhaften Unternehmen im Einsatz sind. Hier wird nach erfolgreichen Tests an die Öffentlichkeit gegangen.
Was ist der besondere USP bei Picavi?
Wir haben den Picavi Power Control entwickelt. Er versorgt die Brille mit Strom und verfügt über fünf Tasten, mit denen der Werker die Brille auch mit Handschuhen bedienen kann. Er liefert darüber hinaus Strom für eine ganze Schicht und ist mit einem widerstandsfähigen Industriestecker versehen. Das Gerät liefert Strom, dient als alternative Bedieneinheit und bietet eine professionelle Stecklösung. Zudem ist unsere Picavi Power Control mit jeder Android-Datenbrille kompatibel.
Wie groß ist der Markt im Bereich B2B-Datenbrillen?
Der B2B-Datenbrillenmarkt wächst rasant. Insbesondere der Bereich der Lager- und Prozesslogistik.
Was für ein System ersetzen Sie am häufigsten und was für Kosten treten auf?
Üblicherweise ersetzen wir Handheldsysteme und Papierlisten. Ein Pick-by-Vision-System von uns kostet nicht mehr als ein Pick-by-Voice-System.
Welche Vorteile hat das System im Vergleich zu Pick-by-Voice?
Bei beiden Systemen hat der Werker die Hände frei. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Sprache mehr ermüdet und dass rund 80 % der Auffassungsgabe des Menschen über die Augen abläuft. Pick-by-Voice kommt bei hohen Pickdichten an die Grenze. Wir können mit unserem System viel höhere Pickdichten abwickeln, als sie mit Pick-by-Voice möglich sind.
Wie geht Picavi mit dem Thema Datenschutz um?
Das Picavi-Standard Paket fällt nicht unter die Rechtsgrundlage zur Videoüberwachung in Deutschland, da kein Bild dauerhaft aufgezeichnet oder übertragen wird oder eine dritte Person in die Lage versetzt wird, sich das Bild live anzuschauen. Das einzige, was wir mit der Kamera machen, ist der Scan für die Barcodes.
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