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Kran folgt Werker

Intelligentes Assistenzsystem schont die Kräfte der Mitarbeiter
Kran folgt Werker

Mit einem neuen Steuerungskonzept hat der Hersteller Terex die körperliche Belastung bei der Kranführung minimiert. Für die Spezialisten aus Wetter ist das die richtige Antwort auf eine immer älter werdende Belegschaft.

Das Führen der Last mit einem Kran geschieht entweder manuell mit Muskelkraft oder elektrisch mit einem separaten Steuerschalter beziehungsweise einem Handsender, wenn es sich um eine funkgesteuerte Anlage handelt. Eine Alternative zu diesen herkömmlichen Methoden ist der neue Demag KBK Drive Assist der Terex GmbH. Das Produkt basiert auf dem Konzept „Kran folgt Bediener“. Mit der Technik kann der Anwender den Kran ohne weitere Knöpfe oder Schalter stufenlos elektrisch in die Richtung verfahren, in die er die Last auslenkt. Die Technik ist ausgelegt für Traglasten bis 125 kg und eliminiert das zu bewegende Gewicht der Kranbrücke.

Möglich wird das durch ein intelligentes Zusammenspiel von Antrieben, Steuerung und Sensorik. Ein Sensor registriert, in welche Richtung die Last bewegt wird und gibt ein entsprechendes Signal an die Steuerung, die in Bruchteilen von Sekunden die dynamischen Fahrantriebe aktiviert. Zusätzlich zur Fahrtrichtung wird auch die vom Bediener gewünschte Geschwindigkeit von der Steuerung in Fahrbefehle umgesetzt. Beschleunigungs- und Verzögerungsrampen sowie die maximale Endgeschwindigkeit lassen sich dabei für jeden Arbeitsplatz individuell optimieren. Für den Werker wird die Arbeit dadurch dynamischer und vor allem ergonomischer. Die neue Technik reduziert die manuellen Kräfte für die horizontalen Kranbewegungen nach eigenen Angaben um bis zu 60 %. Zudem lässt sich die Last präziser positionieren. Beide Aspekte verbessern die ergonomischen Arbeitsbedingungen und die Prozesssicherheit. Der Griff des Leichtkransystems wurde dabei mit einem zusätzlichen Sicherheitsfeature ausgestattet. Erst wenn der Sensor im Griff die Hand des Benutzers erkannt hat, lässt sich die Anlage verfahren. Da keine Knöpfe oder Schalter für die horizontalen Bewegungen erforderlich sind, hat der Nutzer immer eine Hand frei, um die angehängte Last sicher zu führen.
Mit dem neuen System haben die Spezialisten aus Wetter vor allem Arbeitsplätze mit kurzen Transportstrecken und hoher Wiederholfrequenz im Fokus. Hier muss der Bediener immer wieder Kraft aufbringen, um die Last in horizontaler Richtung zu bewegen. Diese Kräfte addieren sich im Laufe einer Schicht auf und führen zu Belastungen, die nicht mehr zeitgemäß und angesichts der demographischen Entwicklung unerwünscht sind.
Das neue Assistenzsystem ist für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen geeignet
Der Drive Assist soll in Zukunft dem Mitarbeiter den Kraftaufwand für das Beschleunigen und Abbremsen der Krananlage abnehmen. Mit der Entwicklung erweitert der Hersteller die Funktionalität seines Leichtkransystems entscheidend und liefert einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsergonomie. Das System ist ein zusätzliches Modul des bewährten KBK-Systems und besteht aus erprobten Komponenten. Erste Reaktionen insbesondere aus der Automobilindustrie haben gezeigt, dass an einer solchen Arbeitserleichterung großes Interesse besteht. Bestehende KBK-Systemen können mit der neuen Technik nachgerüstet werden. Nach Markteinführung der aktuellen Ausbaustufe soll das neue System auch in Krananlagen mit Steuerschalter und starrem Lasthandling eingebunden werden können.
Seit mehr als fünfzig Jahren sorgt der KBK Kranbaukasten für einen komfortablen flurfreien Transport in Produktion, Montage und Logistik. Das modulare Baukastensystem ist flexibel, denn die kombinierten Anlagen aus Stahl und Aluminium lassen sich schnell und einfach erweitern. Zusätzliche Komponenten können problemlos angebunden werden. So entstehen maßgeschneiderte Lösungen durch modular aufeinander abgestimmte Bauteile. Zum System gehört der Demag Manulift, ein bewährtes Bedienkonzept für das sichere und schnelle Lasthandling mit einer Hand. Nach Ansicht des Herstellers ist diese Technik die Grundlage für ein ermüdungsfreies Arbeiten. Das System ist für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen geeignet. Die serienmäßige Schnellwechselkupplung erleichtert die Anbindung unterschiedlicher Lastaufnahmemittel und steigert dadurch die Flexibilität am Arbeitsplatz. (ub)

Alternde Belegschaft
Der Demag KBK Drive Assist ist nach Ansicht des Herstellers Terex die Antwort auf die demographische Entwicklung der kommenden Jahre, denn das Durchschnittsalter der Belegschaft wird weiter ansteigen. So soll bis 2025 der Anteil der Beschäftigten in Deutschland im Alter von 55 bis 67 Jahren auf 33 % wachsen. 2010 waren es noch 23 %. Dies ist jedoch nur ein Durchschnittswert, der für einzelne Unternehmen deutlich höher ausfallen kann. Bei einem deutschen Automobilhersteller werden schon 2018 rund 45 % der Mitarbeiter älter als 50 Jahre sein. Bis 2050 soll sich die bekannte Alterspyramide nahezu auf den Kopf stellen. Ein weiteres Problem sind die Fehltage, die mit dem Alter steigen. Statistiken der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin belegen, dass rund ein Viertel der Ausfallzeiten auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen sind und diese jährlich über 13 Mrd. Euro an Produktionsausfallkosten verursachen.
Die Arbeitgeber müssen sich also verstärkt um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter kümmern. Die Kernaufgabe dabei ist, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems vorzubeugen. Mit der sogenannten Jobrotation, bei der Mitarbeiter systematisch oder regelmäßig die Arbeitsplätze wechseln, lassen sich einseitige Belastungen vermeiden. Noch effektiver ist natürlich die Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz, denn so wird das Problem an der Wurzel angegangen. Mit dem Demag KBK Drive Assist will der Hersteller an dieser Stelle seinen Beitrag leisten. (ub)
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