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Scannen aus dem Handgelenk

Intelligenter Handschuh verbessert die Logistikprozesse bei Festo
Scannen aus dem Handgelenk

In der Technologiefabrik des Automatisierungsspezialisten Festo in Scharnhausen haben die Werker den Handscanner abgelegt. Die Barcodes lesen sie mit einem Handschuh ein. ❧ Uwe Böttger

Auf den ersten Blick sieht das Modell Pro-Glove aus wie ein normaler Arbeitshandschuh. Tatsächlich aber handelt es sich dabei um ein smartes Kleidungsstück, mit dem sich Barcodes schneller erfassen lassen als mit einem üblichen Handscanner. Dazu wurde auf der Oberseite des Handschuhs, die sich über den Handrücken spannt, ein kompakter Scanner aufgebracht. Mit einem leichten Druck des Daumens auf einen Knopf, der sich am Zeigefinger des Handschuhs befindet, kann der Träger den Scanner aktivieren. Die Moduleinheit auf dem Handschuh scannt den Barcode und gibt unmittelbar Rückmeldung an den Mitarbeiter. Anders als bei einem herkömmlichen Handscanner bleiben beide Hände frei.

Festo gehört zu den ersten Anwendern des neuen Handschuhs und begleitet das Startup-Unternehmen Workaround aus München seit rund einem Jahr bei der Entwicklung. Derzeit nutzen die Schwaben den intelligenten Handschuh, um die Logistikanbindung in ihrer Technologiefabrik in Ostfildern-Scharnhausen zu verbessern. Mit dem neuen Wearable dokumentieren dort die Werker ihre Arbeitsschritte beim Beladen und Entladen der Routenzüge. Der Scanner gibt ein direktes Feedback. Dadurch weiß der Mitarbeiter, dass das System den Arbeitsschritt verbucht hat.
Während bisher die Materialbehälter mit der einen Hand gegriffen und mit der anderen über ein Handgerät gescannt wurden, können die Routenzugfahrer nun mit beiden Händen die Box greifen. Der Arbeitsprozess wird so deutlich ergonomischer. Gleichzeitig schützt der Handschuh vor Verletzungen. Bei den Mitarbeitern kommt das neue Produkt gut an. „Die Kollegen in der Logistik sind begeistert – und ich auch“, strahlt Routenzugfahrer Blerim Krasniqi. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Werker zügiger arbeiten können, denn das Scannen mit dem Handschuh geht schneller als mit dem zusätzlichen Scangerät. „Mit dem neuen Handschuh haben wir deutlich weniger Wegstrecken“, sagt Markus Ottmayer, Projektleiter für den Routenzug in der Logistik bei Festo. „Dadurch wird der Zugfahrer effizienter, die Route schneller und wir werden insgesamt produktiver.“
Auch Alfons Riek, Leiter für Technologie und Innovation bei Festo, zeigt sich zuversichtlich: „Der Mehrwert und die Akzeptanz der Mitarbeiter ist so deutlich, dass aus meiner Sicht einem Einsatz in unseren Produktionsstätten nichts im Weg steht.“ Und das gelte nicht nur für die Logistik, sondern auch für andere Bereiche.
Mit dem intelligenten Handschuh lassen sich Codes vertikal und horizontal einlesen. Über ein optisches, akustisches und haptisches Signal erhält der Mitarbeiter eine Rückmeldung zu seinem Arbeitsschritt. Somit kann der Werker sicher sein, dass der Artikel ordnungsgemäß gescannt wurde, ohne dafür ständig auf ein Display blicken zu müssen. Fehlerquellen werden dadurch minimiert. Für den Einsatz des Wearable müssen keine Änderungen an den bestehenden Systemen vorgenommen werden, wodurch sich Ergonomie, Effizienz und Prozessqualität schnell verbessern lassen.
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