Flurförderzeuge | Die Logistik-Experten bei Schäflein Logistics suchten nach einem Stapler mit ganz speziellen Eigenschaften für den Transport von Fässern und mussten feststellen: So etwas gibt es nicht. Also entwickelten sie ihr eigenes Ding.
Die Wahl der passenden Flurförderzeuge gehört zu den täglichen Aufgaben eines Logistik-Dienstleisters. Doch was soll er tun, wenn die verfügbaren Modelle auf dem Markt einfach nicht die Anforderungen erfüllen? Dann muss der Logistiker mal eben zum Erfinder mutieren. So jedenfalls ist es geschehen bei der Schäflein Logistics GmbH in Röthlein. In einer Zusammenarbeit zwischen dem Logistikdienstleiter und einem Team aus Ingenieuren entstanden Stapler mit beweglichen Greifern, die es so bisher am Markt nicht gab.
Die Frage beziehungsweise das Problem stellte sich bereits in der Planungs- und Ausstattungsphase des 8000 m² großen Gefahrstofflagers der Firma Schäflein: Welche Stapler werden für den Transport der Fässer benötigt? Verfügbar waren bislang nur Schubmaststapler mit Greifern für eine der beiden Standard-Fassgrößen, die ein Volumen von 60 beziehungsweise 205 l haben. Kein Markenhersteller hatte entsprechende Kombigeräte serienmäßig im Angebot. So standen die Einkäufer vor einer schwierigen Entscheidung. Entweder man gibt richtig Geld aus und kauft man für jede Gebindeart mehrere Flurförderzeuge. Oder man sucht nach einer ganz neuen Lösung. Die Spezialisten aus Röthlein entschieden sich für die zweite Variante. Dabei waren mit der neuen Lösung eine Reihe von Aufgaben zu bewältigen: Generell sollten die Transportwege im Lager kurz gehalten werden, wobei Schnellläufer in der ersten Reihe platziert werden müssen und verschiedene Lagerklassen nicht zusammengelegt werden dürfen. Außerdem sollte verhindert werden, dass Fahrzeuge ungenutzt herumstehen. Aus diesen Anforderungen heraus reifte schließlich die Idee, einen Fassgreifer zu entwickeln, der mehrere Aufgaben erfüllt. Erstens kann er verschiedene Fasstypen transportieren wie Spund- oder Rundfässer. Zweitens lassen sich damit verschiedene Gebindegrößen und Gewichte bewegen. Und drittens schließlich ist ein Bewegungsradius möglich, der die Höhen- und Seitenbeschränkungen der Regalaufbauten berücksichtigt.
In drei Monaten schafften die Spezialisten den Weg von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung. Entstanden ist dabei ein preisgünstiger und zudem flexibler Elektrohochhubwagen, der verschiedene Fassgrößen aufnehmen kann. In der täglichen Praxis ist das eine enorme Arbeitserleichterung, da das Fahrzeug nicht manuell umgesetzt werden muss. Außerdem ist mit dieser Technik mehr Sicherheit im Umgang mit den Waren gegeben. Achim Schäflein, Vorstandsvorsitzender der Schäflein AG, ist stolz auf die Innovationskraft seines Teams: „Mit dem Multigreifer konnten wir die Produktivität unserer Lagerbewegungen um knapp ein Drittel steigern.“ (ub) •
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