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Auf dem Weg zum fahrenden Mobilitätsroboter

Zukunftsvision: Das Elektroauto als integraler Bestandteil des Energienetzes
Auf dem Weg zum fahrenden Mobilitätsroboter

Bidirektional mit dem Energienetz verbundene Elektroautos lassen sich nicht nur als Zwischenspeicher für Stromspitzen nutzen. Die Rückspeisung ins Netz kann dieses auch stabilisieren.

Das Elektroauto – eine Gefahr fürs Energienetz, da die „Batterien auf vier Rädern“ das Netz beim Aufladen zusätzlich destabilisieren? Dies sieht Prof. Dr. Gernot Spiegelberg nicht. Das Gegenteil sei der Fall, meint der bei Siemens im zentralen Forschungsbereich für die Elektromobilität zuständige Manager. Vorausgesetzt natürlich, die Technologien auf beiden Seiten würden richtig miteinander verschaltet. Da mehr und mehr erneuerbare Energien ins Netz fließen – aktuell sind es 17 %, laut „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ sollen es bis 2020 mindestens 30 % sein –, sei es eher die nicht prognostizierbare Menge an Ökostrom, die das Energienetz destabilisieren könne, meint der Manager.

Genau dieses Problem, so Gernot Spiegelberg, lasse sich mit Hilfe der in Elektroautos verbauten Lithium-Ionen-Batterien lösen. Das Thema Netz und Netzstabilisierung sei in der anfänglichen Diskussion über Elektromobile überhaupt nicht gesehen worden. Da vor allem Windkraft nicht prognostizierbar sei, lasse sich nicht voraussagen, wie viel Reserveenergie beziehungsweise Teillast durch die Grundlast der Kraftwerke erforderlich wäre. Hier setzt für den Siemens-Forscher das E-Auto an. So könne in Zeiten geringer Belastung des Energienetzes Strom aus den Kraftwerken durchs Netz zu den Fahrzeugen geschoben werden. Damit werde das Elektroauto zum schaltbaren Verbraucher, sieht Spiegelberg den Vorteil. Zudem sei es heute bereits möglich, ein E-Mobil mit 400 V/32 A über die Haushaltssteckdose zu versorgen. Dabei sei es wichtig, dass Strom effizient vom Netz in die Batterien gelange und wieder zurück – vor allem mit Blick auf die Netzstabilisierung.
Um diese Vehicle-to-Grid-Funktion zu realisieren, müsse der Antriebsstrang entsprechend ausgestaltet sein. So ist Spiegelberg überzeugt davon, dass sich mit derartigen Automobilen das Gesamtkonzept des steuerbaren Antriebs ändern wird. Mit Elektrotechnik ausgestattet, hebt er auf ein Beispiel ab, laufe die Koordination und auch die Stabilisierung des Fahrzeugs über Informationsverarbeitung. Damit werde das Auto „zum fahrenden Mobilitätsroboter“, blickt der Siemens-Forscher in die Zukunft.
Ein solches Fahrzeug müsse mehr Leistung als ein heutiges bringen, mehr Funktionalität und höhere Kaufanreize bieten und nicht dadurch, dass es subventioniert werde. Für Spiegelberg steht fest: „Ein solches Auto muss vom Markt gezogen werden.“ dk
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