In Westeuropa investieren chinesische Unternehmen vor allem, um sich Zugang zu fortschrittlichen Technologien zu verschaffen, in Mittel- und Osteuropa ist es eher der Zugang zum EU-Binnenmarkt. Die genauen Bestimmungsfaktoren für diese zwei verschiedenen Investitionsformen zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach erwerben Investoren aus Fernost in Westeuropa mehrheitlich Firmenanteile beispielsweise von Hidden Champions, die Marktführer in ihrem Branchensegment sind. In Mittel- und Osteuropa hingegen stehen Neugründungen oben auf der Agenda fernöstlicher Investoren, um sich einen Eintritt in den EU-Binnenmarkt zu verschaffen.
Chinesische Direktinvestitionen im Ausland erreichten 2015 über 145 Mrd. US-Dollar. Die Europäische Union ist Zielregion Nummer eins. In manchen EU-Ländern wird das chinesische Kapital begrüßt, weil es etwa über Privatisierungen zur nötigen Haushaltskonsolidierung beiträgt. Zunehmend werden aber diese Investitionen kritisch beäugt und Forderungen laut nach einem besseren Zugang europäischer Investoren zum chinesischen Markt. Die unterschiedlichen Strategien chinesischer Investoren erschweren allerdings eine koordinierte Antwort der gesamten EU. DIW-Studienautor Dreger rät deshalb, dass auf ein EU-China-Abkommen hingearbeitet werden sollte, das unter anderem einen leichteren Zugang europäischer Unternehmen ins Land der Mitte ermöglicht.
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