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Projektgeschäft sichert Produktionsrekord

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Projektgeschäft sichert Produktionsrekord

Projektgeschäft sichert Produktionsrekord
„Mit produzierten Maschinen im Wert von 15,2 Mrd. Euro erreichte unsere Branche abermals einen Produktionsrekord“, sagte der VDW-Vorsitzende Heinz-Jürgen Prokop. Bild: Trumpf
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie erwartet 2017 weiteren Produktionszuwachs von rund 3 %. Die Branche sieht sich wirtschaftlich und technologisch fit für die Zukunft.

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ist optimistisch ins Jahr 2017 gestartet. „Wir erwarten für das laufende Jahr einen deutlichen Produktionszuwachs von drei Prozent“, sagte Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), anlässlich der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main. Grundlage für die Einschätzung sind die internationale Industrieproduktion und die globale Werkzeugmaschinennachfrage, die sich laut Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, gut entwickeln sollen. Gestützt wird die Prognose auch durch das dicke Auftragspolster aus dem Vorjahr. Bis November stiegen die Aufträge der deutschen Hersteller um 7 %, getrieben durch das Ausland. Die Inlandsbestellungen verharrten auf gutem Vorjahresniveau. Insgesamt profitiert die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie vor allem vom großvolumigen und automobilgetriebenen Projektgeschäft weltweit.

Die VDW-Prognose setzt auf dem Rekordjahr 2016 auf. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie produzierte Maschinen im Wert von 15,2 Mrd. Euro, was einer Steigerung von rund 1 % entspricht. „Damit erreichte unsere Branche abermals einen Produktionsrekord“, erklärte Prokop.
Mit einer Exportquote von 66 % sanken die Ausfuhren um 3 % auf nunmehr rund 9,1 Mrd. Euro. Dies lasse sich mit der ausgeprägten Nachfragedämpfung in China erklären. China bleibt dennoch wichtigster Absatzmarkt deutscher Werkzeugmaschinen. Nahezu ein Fünftel ging auch 2016 in das Reich der Mitte.
2016 beschäftigte die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie im Jahresdurchschnitt 69 000 Mitarbeiter. Die Kapazitätsauslastung in Deutschland lag im Jahresdurchschnitt mit 88 % auf Vorjahresniveau. Der Auftragsbestand lag mit 6,9 Monaten leicht über dem Wert von 2015.
Auch im internationalen Wettbewerb nehmen die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller weiterhin eine Spitzenposition ein. So berichtete Prokop, ohne Teile und Zubehör hätten die deutschen Hersteller ein Exportergebnis von 7,6 Mrd. Euro erzielt und seien damit mit Abstand Exportweltmeister 2016, vor Japan, das herbe Verluste von mehr als einem Fünftel auf 6,3 Mrd. Euro verkraften musste. Der Grund dafür ist die Schwäche des asiatischen Absatzmarktes.
Auch in der Produktion gehört Deutschland weltweit zur Spitzengruppe. Nach vorläufigen Zahlen liegt Japan mit einem Minus von 5 % und 11,4 Mrd. Euro nur knapp vor Deutschland mit 11,25 Mrd. Euro. Unangefochtener Spitzenreiter in der Produktion ist und bleibt China mit 16,5 Mrd. Euro.
„2017 ist geprägt von vielen Herausforderungen, die Chancen bieten, neue Wettbewerbsvorteile zu generiere“, erklärte Prokop. Das gelte vor allem im Bereich der digital vernetzten Produktion und den Lösungen für Industrie 4.0. Wesentliche Potenziale lägen in der durchgängigen Automatisierung des gesamten Auftragsdurchlaufs und der Behebung von Prozessstörungen. Eine hohe Effizienzsteigerung im zweistelligen Prozentbereich ist mit durchgängig vernetzten Lösungen ohne weiteres vorstellbar. Grundvoraussetzung dafür sind die Erfassung und die Analyse von Maschinen- und Prozessdaten. „Damit dies möglich wird, brauchen wir eine flexible, selbst für kleinere produzierende Unternehmen bezahlbare IT-Infrastruktur von der Maschine bis zur Cloud“, betont Prokop. Auf diesem Weg seien noch Hürden zu überwinden. Dazu gehören nicht harmonisierte Themen der Vernetzung in der Produktion wie die Standardisierung der Schnittstellen, Datensicherheit, Datenhoheit, Haftungsfragen oder die Qualifizierung der Mitarbeiter.
Ein weiteres großes Zukunftsthema der Branche ist die Elektromobilität. Wie die Werkzeugmaschinenindustrie davon betroffen sein wird, sei in letzter Konsequenz noch offen, da nicht einmal die drängendsten Fragen nach der Höhe des Anteils reiner Elektrofahrzeuge oder der Veränderung des Zerspanvolumens geklärt sind. Fakt ist jedenfalls, dass es für eine längere Übergangszeit einen höheren Anteil an Hybridfahrzeugen geben wird. Ihr Komplexitätsgrad durch die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotoren dürfte weiterhin hohe Spanvolumina erfordern.
Viele neue Ideen und Innovationen für die Produktion von morgen werden auf der EMO zu sehen sein. Unter dem Motto „Connecting systems for intelligent production“ findet die Weltleitmesse der Branche vom 18. bis 23. September 2017 in Hannover statt. Knapp ein dreiviertel Jahr vor Messebeginn haben sich bereits 1858 Firmen aus über 40 Ländern angemeldet, die nahezu 158 000 m2 Nettoausstellungsfläche belegen.
Prokop sieht die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie gut für die Zukunft gerüstet. Sie arbeite intensiv daran, sich für den weltweiten Wettbewerb wetterfest zu machen. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Werkzeugmaschinenhersteller stelle sich auf die kommenden Herausforderungen ein, sei mit Service, Vertrieb und Produktion weltweit vertreten und baue die Auslandsstrukturen weiter aus. Der globale Werkzeugmaschinenbedarf steige, und die deutschen Hersteller könnten diesen Bedarf decken und unmittelbar profitieren. (mw)
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