Der Lungenfisch hätte es verdient, Tier des Jahrtausends zu werden. Der Grund liegt auf der Hand: Unsere fünf Finger, die uns zu virtuoser Bedienung des Smartphones verhelfen, verdanken wir diesem Urviech. Eine weitere Gemeinsamkeit sind Elle und Speiche, die sich bei dem zum Reptil mutierten Lungenfisch im Erdaltertum herausgebildet haben. Viele dieser Anfänge aus der Zeit lange vor der Menschwerdung finden sich in uns. Auch Schwämme stehen am Ursprung unserer Abstammungslinie. Aus dem Skelett der Glasschwämme ging das menschliche Knochengerüst hervor. Und unser Kopf ist nichts anderes als eine Haftknolle des urzeitlichen Schwamms. Diese bildete er heran, um sich im Schlick der Ozeantiefen zu verankern. Den Menschen müssten wir uns deshalb anders denken – gewisser-maßen verkehrt herum, schlussfolgert der Schriftsteller Raoul Schrott, der für sein jüngstes Werk „Erste Erde Epos“ den Blick in zeitliche Tiefen geworfen hat. Derzeit sind wir dabei, das 700 Mio. Jahre alte genetische Programm zurückzuspulen. „Jugendliche wollen Cyborgs sein“, titelt eine Studie der Marktforscher von Vanson Bourne. Offenbar wollen sich zwei Drittel der deutschen Teenager internetfähige Chips in den Arm implantieren lassen. Bald werden anstelle von Tattoos mit der Haut verwachsene Roboteranzüge chic. Bei der Evolution des Menschen mit technischen Mitteln ins Reptilhafte scheint so mancher Kopf immer noch im Schlick zu stecken. dk
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